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Energie & Management, Ausgabe 20, 2015

15. Oktober 201524 MENSCHEN/MEINUNGEN M an muss ja nicht immer gleich Helene Fischer nehmen. Aber stellen Sie sich einmal vor, Sie steigen in einen Linienbus in Ihrer Stadt und da trällert gerade Sarah Connor ein Lied. Wenn Sie Sarah Connor nicht kennen, dann stellen Sie sich einfach Lena oder Andreas Bourani vor. Entscheidend ist, es ist im Bus und die Sängerin oder der Sänger nehmen gerade unter Live- Bedingungen unplugged einen Song auf. Das geht nur deshalb, weil der Bus ein Elektrofahrzeug ist. Kein Motorenlärm und keine sonstigen Störgeräusche. Zara Lars- son, die schwedische Sarah Connor oder Lena, jedenfalls einer der beliebtesten Popstars des skandinavischen Landes, hat gerade für eine Werbekampagne mit einer solchen Silent Bus Session ihre Mitfahrer, den Fahrzeughersteller Volvo und die Ver- antwortlichen des ElectriCity-Projektes in Göteborg beglückt. Ort des Geschehens: Die Linie 55 in der 500 000-Einwohner- Stadt. Die Silent Bus Session soll zeigen, wie leise Elektrobusse sind und soll natürlich für die Elektromobilität insgesamt wer- ben. Der Geräuschpegel in den Fahrzeu- gen ist so niedrig, dass sogar akustische Konzerte und Videoaufnahmen stattfinden können. Die Volvo-PR-Abteilung zitiert die junge Sängerin mit den Worten: „Für mich war es eine ganz besondere Aufnah- mesession – weil ich dabei zum ersten Mal ‚Better You‘ gesungen habe und vor allem wegen der ungewöhnlichen Umgebung, bei der keiner der Fahrgäste wusste, was eigentlich los ist.“ Unter dem Link www. youtube.com/watch?v=mWb5dP7gNgo ist das Ergebnis zu sehen. Man könnte in Sachen Elektromobilität meinen, dass die Bundesregierung auch nicht immer weiß, was eigentlich los ist. Das Ziel, eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 auf die Straße zu bringen, gehört ins Reich der Phantasie, wohingegen ein Forschungs- projekt mit 600 Schnellladestationen bis 2017 nicht gerade ambitioniert klingt. Die Zahl der herkömmlichen Tankstellen in Deutschland beträgt nach aktuellen An- gaben des ADAC derzeit rund 14 200. 24. September 2015 SCHLOSS DAMIT. Bild:VolvoBusCorporation IDietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum und der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet (ewmr), ist neuer Auf- sichtsratsvorsitzender der Trianel GmbH. Der 56-Jährige folgt in dieser Funktion auf Bernd Wilmert, der Ende Juni als Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum in den Ruhestand getreten ist. Zugleich mit der Wahl Spohns hat der Aufsichtsrat neue Mitglieder berufen. Dies sind Martin Heun (52), Sprecher der Geschäftsfüh- rung der RhönEnergie Fulda GmbH, sowie Klaus Eder (40), Geschäftsführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH. Heun übernimmt die Aufgaben seines Vorgängers Günter Bury, der im Mai in den Ruhestand gegangen ist. Eder hat zum 1. Juli die Nachfolge von Matthias Berz als Geschäftsführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH angetreten und übernimmt nun auch dessen Platz im Auf- sichtsrat der Trianel GmbH. IDer DeutscheVerein des Gas- undWasserfaches (DVGW) hat seinen hauptamtlichen Vorstand erweitert. Alexan- dra Ernst hat zum 1. Oktober die Position des kaufmän- nischen Vorstandes übernommen. Mit der 46-jährigen Diplom-Volkswirtin, zuletzt Geschäftsführerin der juwi Service & Solutions GmbH in Wörrstadt, zieht die erste Frau in das Führungsgremium des technischen Fachver- bandes der Energiewirtschaft ein. Ernst übernimmt neben der kaufmännischen auch die produkt- und dienstleistungsbezogene Führung der DVGW-Gruppe. Gerald Linke, der den DVGW bisher alleine führte, bleibt Vor- standsvorsitzender desVerbandes. IDr. Thomas Benz wird zum 1. November neuer Geschäftsführer der Energie- technischen Gesellschaft im VDE. Der 57-Jährige ist bereits Vorstandsmitglied der Energietechnischen Gesellschaft, teilte der VDE Verband der Elektrotechnik Elek- tronik und Informationstechnik e.V. in Frankfurt mit. Benz ist zudem Mitglied im Lenkungsausschuss der Normungsgesellschaft sowie im Lenkungskreis Hoch- und Höchstspannung im Forum Netztechnik/Netzbetrieb des Verbandes. Seit seiner Promotion an der Uni Karlsruhe war Benz ab 1993 für die ABB AG in Mannheim tätig. Benz tritt die Nachfolge von Wolfgang Glaunsinger an, der nach 14-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer der Energietechnischen Gesellschaft im VDE nun in den Ruhestand geht. IRalf Hiltenkamp bleibt Personalvorstand und Arbeits- direktor der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) in Chemnitz. Sein Vertrag wurde um weitere fünf Jahre ver- längert. Hiltenkamp ist seit 2005 Mitglied des Vorstandes und Arbeitsdirektor bei enviaM und seit 2009 auch Ge- schäftsführer Personal der Mitgas Mitteldeutsche Gasver- sorgung GmbH mit Sitz in Kabelsketal. IMichael Baumgärtner (50) bleibt für weitere fünf Jahre kaufmännischer Geschäftsführer der Essener Steag GmbH. Er ist seit August 2013 Mitglied der Geschäftsführung und verantwortet dort die Bereiche Finanzen, Konzerncontrol- ling, Risikomanagement, Beteiligungscontrolling, Rech- nungswesen, Steuern, IT und Einkauf. Der Betriebswirt stieg 1996 bei der Energie-Versorgung Schwaben AG in die Energiewirtschaft ein. Anschließend wechselte er zur Watt Deutschland GmbH und 2004 zur EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Hier war Baumgärtner als Bereichsleiter für Beteiligungsführung sowie Bereichsvorstand Gas und später als Geschäftsführer der EnBW Gas Midstream GmbH tätig.Von 2009 bis 2012 war er Mitglied desVorstandes bei der EnBW Kraftwerke AG in Stuttgart. IDer jetzige Eon-Politik- und Kommunikationschef Dr. Guido Knott übernimmt die Führung der künftig als PreussenElektra GmbH firmierenden Eon Kernkraft GmbH. Knott ist seit 2010 Bereichsleiter Politik und Kommunikation bei der Eon SE. Zuvor bekleidete er verschiedene Führungs- positionen im Konzern, unter anderem als Finanzvorstand der Eon Hanse AG und als Mitglied der Geschäftsleitung der Eon Energie AG. Der Aufsichtsrat hat Knott mitWirkung zum 15. November zum Mitglied und mit Wirkung zum 1. Januar 2016 zum Vor- sitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens bestellt. Außerdem wurde Jan Homan zum 1. Oktober 2015 zum Mitglied der Geschäftsführung der Eon Kernkraft ernannt. In seiner neuen Funktion übernimmt er dieVerantwortung für das neu geschaffene Geschäftsführungsressort Stilllegung und Rückbau. Homan war seit 2014 als Leiter der Geschäftseinheit Projects bei Vattenfall Europe für die Planung und Realisierung von Großprojekten verantwortlich. Zuvor hatte er bei Vattenfall die Position als Leiter der Geschäftseinheit Thermal Power & Heat inne. IProf. Dr. Stephan Reimelt, bislang Präsident und CEO von GE Energy Germany und GE Europe, leitet künftig den Geschäftsbereich GE Power Conversion. Er ist seit 2011 bei GE für das Energieportfolio in Deutschland zuständig. Als Präsident und CEO von Power Conversion wird er alle glo- balen Geschäfte des Unternehmensbereiches leiten, der Prozesssteuerungs- und Automatisierungssysteme sowie Generatoren entwickelt und produziert. Reimelt über- nimmt die Position von Joe Mastrangelo, der zum 1. Oktober Präsident und CEO von Power Generation Products bei GE Power &Water wurde. Bild:DVGW/CarinaJahn PERSONALIEN Bild: enviaM Herr Maurer, im Zuge der groß angelegten Marktraum- umstellung in weiten Teilen Nordwestdeutschlands wird in den nächsten 15 Jahren in zahlreichen Städten und Ge- meinden die Versorgung von L-Gas auf H-Gas umgestellt. Warum macht Schneverdingen den Anfang? Eigentlich hatte der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie geplant, das Umstell-Pilotprojekt in Achim bei Bremen stattfinden zu lassen. Angesichts der dortigen technischen Abhängigkeit vom vorgelagerten Netz in Bremen rückte jedoch bald Schneverdingen in den Fokus der Überlegun- gen. Denn auch unser Versorgungsgebiet erfüllte einige Kriterien für ein Pilotprojekt, beispielsweise eine gewisse Entfernung zum nächsten Gasspeicher und die Nähe zu einer H-Gas-Fernleitung. Ein wichtiger Punkt war ferner, dass wir eine Erhöhung der Kapazitäten angefragt hatten, die jedoch im L-Gas-Netz nicht ohne weiteres zu ver- handeln war. Für uns sprach auch, dass wir ein technisch relativ unkompliziertes Netz haben. Zudem erhofften wir uns einen größeren Gestaltungsspielraum mit Blick auf die Abstimmung mit Gasunie und den Regulierungsbehörden. Diese Erwartung wurde auch nicht enttäuscht.   War es schwer, in einer so frühen Phase geeignete Um- stellfirmen zu finden? Der Markt rund um die Dienstleistungen einer L-/H-Gas- Anpassung in den Verteilnetzen lag zu Beginn der Dis- kussionen mehr oder weniger brach. Die letzten großen Projekte dieser Art lagen nämlich schon mehrere Jahre zurück. Nur noch wenige Unternehmen mit entsprechen- dem Know-how waren aktiv. Die Schlüsselpersonen, die an früheren Umstellungen beteiligt waren, haben sich je- doch relativ schnell neu sortiert. Die Herausforderung für die neu formierten Umstellfirmen bestand darin, in der gebotenen Eile die erforderlichen Zulassungen seitens des zuständigen Fachverbandes DVGW zu erwirken. Sie haben sich auch für einen externen Projektmanager entschieden. Ein empfehlenswerter Weg? Als relativ kleines mittelständisches Unternehmen mit knappem Personalbestand konnten wir die Umstellarbei- ten auf keinen Fall durch eigene Mitarbeiter erledigen.Wir haben deshalb zunächst per Ausschreibung einen Dienst- leister für Projektmanagement und Qualitätssicherung gesucht und im Gas- und Wärmeinstitut (GWI) aus Essen auch einen sehr qualifizierten Partner gefunden.Wir woll- ten beide Aufgaben idealerweise in einer Hand sehen. Der Projektmanager hatte sich zunächst neben der Steuerung der Erhebungs- und Anpassungsphase auch um alle vor- bereitenden Arbeiten im Zusammenhang mit der Grün- dung des Erdgasbüros und der Außenkommunikation für das Projekt zu kümmern. In einer zweiten Ausschreibung haben wir dann mit seiner Hilfe die Dienstleister für die Erhebung der umzustellenden Geräte sowie für deren technische Anpassung gesucht. Wir haben die Aufgaben- verteilung so strukturiert, damit die Firmen die Geräte, die sie als Umstellfälle erheben, auch selbst technisch umrüs- ten. Das Risiko einer möglichen Fehlerhebung oder einer fehlerhaften Materialbestellung bleibt dadurch bei der jeweiligen Anpassungsfirma. Mit dem externen Projekt- management haben wir insgesamt exzellente Erfahrungen gemacht. Gerade für kleinere Unternehmen ist das absolut empfehlenswert.  Jörn Maurer SAGEN SIE MAL: Jörn Maurer ist Geschäftsführer der Stadt- werke Schneverdingen-Neuenkirchen, die zum 1. Oktober ihre Versorgung von L-Gas auf H-Gas umgestellt haben Bild:StadtwerkeSchneverdingen Bild:SteagGmbHBild:EonBild: GE

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