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Energie & Management > Wasserstoff - Gasunie geht bei Umstellung des Gasnetzes in Vorleistung
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Gasunie geht bei Umstellung des Gasnetzes in Vorleistung

Das H2-Infrastrukturprojekt "HyPerLink" geht in die Umsetzung: Gasunie startet mit der Umstellung des ersten, rund 54 Kilometer langen Leitungsabschnittes zwischen Bremen und Hamburg. 
Bis auf 660 Kilometer soll das Wasserstoffnetz im Projekt "HyPerLink" anwachsen und eine leistungsstarke Verbindung zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark schaffen. Rund 500 Kilometer davon will der Hannoveraner Ferngasnetzbetreiber (FNB) Gasunie durch die Umstellung bereits bestehender Erdgas-Leitungen realisieren.

Über seine Ende 2022 gegründete Tochter "Gasunie Energy Development GmbH" beginnt das Unternehmen in den nächsten Wochen mit den vorbereitenden Arbeiten zur Umrüstung der ersten 54 Kilometer − einer 1966 gebauten Erdgasleitung zwischen Bremen und Hamburg. Der Baustart soll im Sommer erfolgen. 

"Wir werden das bestehende Transportsystem H2-ready machen, indem wir veraltete Armaturen und Messequipment austauschen sowie Mess- und Regeltechnik anpassen", mit diesen Worten erklärt Hans Jonk die anstehenden Aufgaben. Wie der Geschäftsführer der Gasunie Energy Development anführt, basierten diese ersten Schritte auf umfassenden Gutachten von Sachverständigen. Welche Armaturen oder Teilanlagen ausgetauscht werden müssten, sei darin genau festgelegt. 

Die nun startende Umstellung des Leitungsabschnittes zwischen Bremen und Hannover ist der Startschuss für die erste von drei Phasen. Zu den drei Phasen im Einzelnen:
  • Phase 1: Der Leitungsabschnitt führt konkret vom Speicher Nüttermoor (Ostfriesland) bis Elbe-Süd und Eckel (Kreis Harburg), entlang des Speichers Lesum und der Regionen Bremen und Hamburg/Stade. Es handelt sich nach Angaben der Gasunie um den zentralen Baustein seines geplanten Hyperlink-Wasserstoffnetzes. Dieser Bereich soll bereits 2025 Wasserstoff-Verbraucher und Produzenten verbinden. 
  • Phase 2: Der Leitungsabschnitt zwischen dem niederländischen Grenzübergangspunkt Oude Statenzijl und Folmhusen in Ostfriesland kann laut Gasunie 2028 den bereits 2025 umgestellten Bereich mit dem niederländischen Wasserstoff-System verbinden. Auch hier erfolgt der Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur ausschließlich, indem bestehende Erdgasleitungen umgestellt werden. Zusätzlich kann
     
    eine durchgängige Verbindung von Achim bei Bremen bis nach Wolfsburg durch Umstellung und Neubau erfolgen.
  • Phase 3: Das Wasserstoff-System von der Elbe in Elbe Süd bis Ellund, dem Grenzübergangspunkt nach Dänemark, kann zeitlich unabhängig von der L-/H-Gas-Umstellung für den Transport von Wasserstoff entwickelt werden.
Finanzierungsantrag liegt seit Mai 2021 in Brüssel

Bereits im Mai 2021 hatte der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) das Hyperlink-Projekt für den IPCEI-Prozess nominiert. IPCEI steht für "Important Projects of Common European Interest". Eine Finanzierung hat die EU bislang aber noch nicht final zugesagt. Auf diese Entscheidung zu warten, kommt für den Fernleitungsnetzbetreiber nicht infrage. Jonk: "Im ersten Schritt geht Gasunie mit rund 10 Millionen Euro in Vorleistung". Der Grund: Das Unternehmen sieht das Jahr 2023 als maßgeblich, um die ersten beiden Hyperlink-Phasen rechtzeitig zu realisieren.

Jonk ist sich sicher: "Der Umstieg von Erdgas auf Wasserstoff zu volkswirtschaftlich verantwortbaren Kosten wird nur gelingen, wenn wir die Umwandlung des bestehenden Transportsystems aktiv vorantreiben."

Eine gemeinsame Analyse mit dem dänischen FNB Energinet hat laut Gasunie ergeben, dass 10 bis 25 Prozent des zukünftigen deutschen Wasserstoff-Bedarfs über das geplante Netz zwischen Dänemark und Deutschland importiert werden können. Hinzu kommt: Die erste Stufe des Netzes komme ohne neue Verdichteranlagen aus, was die Wirtschaftlichkeit erhöht.

Donnerstag, 19.01.2023, 16:13 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Gasunie geht bei Umstellung des Gasnetzes in Vorleistung
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
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Gasunie geht bei Umstellung des Gasnetzes in Vorleistung
Das H2-Infrastrukturprojekt "HyPerLink" geht in die Umsetzung: Gasunie startet mit der Umstellung des ersten, rund 54 Kilometer langen Leitungsabschnittes zwischen Bremen und Hamburg. 
Bis auf 660 Kilometer soll das Wasserstoffnetz im Projekt "HyPerLink" anwachsen und eine leistungsstarke Verbindung zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark schaffen. Rund 500 Kilometer davon will der Hannoveraner Ferngasnetzbetreiber (FNB) Gasunie durch die Umstellung bereits bestehender Erdgas-Leitungen realisieren.

Über seine Ende 2022 gegründete Tochter "Gasunie Energy Development GmbH" beginnt das Unternehmen in den nächsten Wochen mit den vorbereitenden Arbeiten zur Umrüstung der ersten 54 Kilometer − einer 1966 gebauten Erdgasleitung zwischen Bremen und Hamburg. Der Baustart soll im Sommer erfolgen. 

"Wir werden das bestehende Transportsystem H2-ready machen, indem wir veraltete Armaturen und Messequipment austauschen sowie Mess- und Regeltechnik anpassen", mit diesen Worten erklärt Hans Jonk die anstehenden Aufgaben. Wie der Geschäftsführer der Gasunie Energy Development anführt, basierten diese ersten Schritte auf umfassenden Gutachten von Sachverständigen. Welche Armaturen oder Teilanlagen ausgetauscht werden müssten, sei darin genau festgelegt. 

Die nun startende Umstellung des Leitungsabschnittes zwischen Bremen und Hannover ist der Startschuss für die erste von drei Phasen. Zu den drei Phasen im Einzelnen:
  • Phase 1: Der Leitungsabschnitt führt konkret vom Speicher Nüttermoor (Ostfriesland) bis Elbe-Süd und Eckel (Kreis Harburg), entlang des Speichers Lesum und der Regionen Bremen und Hamburg/Stade. Es handelt sich nach Angaben der Gasunie um den zentralen Baustein seines geplanten Hyperlink-Wasserstoffnetzes. Dieser Bereich soll bereits 2025 Wasserstoff-Verbraucher und Produzenten verbinden. 
  • Phase 2: Der Leitungsabschnitt zwischen dem niederländischen Grenzübergangspunkt Oude Statenzijl und Folmhusen in Ostfriesland kann laut Gasunie 2028 den bereits 2025 umgestellten Bereich mit dem niederländischen Wasserstoff-System verbinden. Auch hier erfolgt der Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur ausschließlich, indem bestehende Erdgasleitungen umgestellt werden. Zusätzlich kann
     
    eine durchgängige Verbindung von Achim bei Bremen bis nach Wolfsburg durch Umstellung und Neubau erfolgen.
  • Phase 3: Das Wasserstoff-System von der Elbe in Elbe Süd bis Ellund, dem Grenzübergangspunkt nach Dänemark, kann zeitlich unabhängig von der L-/H-Gas-Umstellung für den Transport von Wasserstoff entwickelt werden.
Finanzierungsantrag liegt seit Mai 2021 in Brüssel

Bereits im Mai 2021 hatte der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) das Hyperlink-Projekt für den IPCEI-Prozess nominiert. IPCEI steht für "Important Projects of Common European Interest". Eine Finanzierung hat die EU bislang aber noch nicht final zugesagt. Auf diese Entscheidung zu warten, kommt für den Fernleitungsnetzbetreiber nicht infrage. Jonk: "Im ersten Schritt geht Gasunie mit rund 10 Millionen Euro in Vorleistung". Der Grund: Das Unternehmen sieht das Jahr 2023 als maßgeblich, um die ersten beiden Hyperlink-Phasen rechtzeitig zu realisieren.

Jonk ist sich sicher: "Der Umstieg von Erdgas auf Wasserstoff zu volkswirtschaftlich verantwortbaren Kosten wird nur gelingen, wenn wir die Umwandlung des bestehenden Transportsystems aktiv vorantreiben."

Eine gemeinsame Analyse mit dem dänischen FNB Energinet hat laut Gasunie ergeben, dass 10 bis 25 Prozent des zukünftigen deutschen Wasserstoff-Bedarfs über das geplante Netz zwischen Dänemark und Deutschland importiert werden können. Hinzu kommt: Die erste Stufe des Netzes komme ohne neue Verdichteranlagen aus, was die Wirtschaftlichkeit erhöht.

Donnerstag, 19.01.2023, 16:13 Uhr
Davina Spohn

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