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Energie & Management > Wasserstoff - Verbände gegen Trennung von Wasserstoff- und Gasnetzen
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Verbände gegen Trennung von Wasserstoff- und Gasnetzen

Mehrere Verbände kritisieren Pläne der EU-Kommission zur Trennung des Wasserstoff- und Gasnetzes auf Verteilnetzebene. Das würde die Wasserstofftechnologie von Anfang an ausbremsen.
Ein solches Vorhaben behindere einen schnellen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und sei „ein Bärendienst für das Gelingen der Energiewende in der Region und in den Kommunen auf dem Weg zur Klimaneutralität“, heißt es in einem jetzt veröffentlichten Appell an die Bundesregierung. Zu den Unterzeichnern zählen der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, die Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU).

Die Bundesregierung sollte sich, so fordern die Verbände, im EU-Energieministerrat weiter deutlich dafür einzusetzen, dass der Rat der Position des Europäischen Parlaments folgt. Im Gegensatz zur EU-Kommission hatten sich die EU-Abgeordneten des Industrie-, Forschungs- und Energieausschuss (ITRE) des Europäischen Parlaments parteiübergreifend dafür ausgesprochen, auch bei Wasserstoff die bereits bei Strom- und Gasnetzen bewährte Unterscheidung zwischen Fernleitungsbetreibern und Verteilnetzbetreibern zu erhalten. 

Außerdem plädieren die Abgeordneten des ITRE für die Möglichkeit des gemeinsamen Betriebs von Wasserstoff- und Gasnetzen. Eine Aufteilung der Netze in zwei Gesellschaften schaffe unnötige bürokratische Hürden und verhindere einen effizienten Netzbetrieb. Schließlich sollten die Entflechtungsregelungen für Fernleitungsnetzbetreiber unter Beibehaltung der Möglichkeit des sogenannten ITO-Modells (Independent Transmission System Operator) auch nach 2030 möglich sein. Das System habe sich bei den Gasnetzen bewährt.

Die im Ratsvorschlag fehlende Differenzierung zwischen Verteilnetzen und Fernleitungsnetzen würde im Ergebnis zu unnötigen und überbordenden Anforderungen führen und es vielen regionalen und lokalen Akteuren, wie etwa den Stadtwerken, praktisch unmöglich machen, die Wasserstoffverteilung effizient zu organisieren, argumentieren die Verfasser des Appells. Der heimisch produzierte oder importierte Wasserstoff müsse durch das für Wasserstoff ertüchtigte Gasnetz transportiert und verteilt werden. Dieses bestehende Gasnetz nicht zu nutzen, würde den Hochlauf von Wasserstoff bereits zu Beginn bremsen. Mehr als 99 Prozent der Industrie- und Gewerbekunden beziehen nach Angaben der Verbände ihr Gas über die Verteilnetze. Dabei handle es sich um und 1,8 Millionen mittelständische Unternehmen.

Montag, 27.02.2023, 11:54 Uhr
Günter Drewnitzky
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Wasserstoff
Verbände gegen Trennung von Wasserstoff- und Gasnetzen
Mehrere Verbände kritisieren Pläne der EU-Kommission zur Trennung des Wasserstoff- und Gasnetzes auf Verteilnetzebene. Das würde die Wasserstofftechnologie von Anfang an ausbremsen.
Ein solches Vorhaben behindere einen schnellen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und sei „ein Bärendienst für das Gelingen der Energiewende in der Region und in den Kommunen auf dem Weg zur Klimaneutralität“, heißt es in einem jetzt veröffentlichten Appell an die Bundesregierung. Zu den Unterzeichnern zählen der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, die Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU).

Die Bundesregierung sollte sich, so fordern die Verbände, im EU-Energieministerrat weiter deutlich dafür einzusetzen, dass der Rat der Position des Europäischen Parlaments folgt. Im Gegensatz zur EU-Kommission hatten sich die EU-Abgeordneten des Industrie-, Forschungs- und Energieausschuss (ITRE) des Europäischen Parlaments parteiübergreifend dafür ausgesprochen, auch bei Wasserstoff die bereits bei Strom- und Gasnetzen bewährte Unterscheidung zwischen Fernleitungsbetreibern und Verteilnetzbetreibern zu erhalten. 

Außerdem plädieren die Abgeordneten des ITRE für die Möglichkeit des gemeinsamen Betriebs von Wasserstoff- und Gasnetzen. Eine Aufteilung der Netze in zwei Gesellschaften schaffe unnötige bürokratische Hürden und verhindere einen effizienten Netzbetrieb. Schließlich sollten die Entflechtungsregelungen für Fernleitungsnetzbetreiber unter Beibehaltung der Möglichkeit des sogenannten ITO-Modells (Independent Transmission System Operator) auch nach 2030 möglich sein. Das System habe sich bei den Gasnetzen bewährt.

Die im Ratsvorschlag fehlende Differenzierung zwischen Verteilnetzen und Fernleitungsnetzen würde im Ergebnis zu unnötigen und überbordenden Anforderungen führen und es vielen regionalen und lokalen Akteuren, wie etwa den Stadtwerken, praktisch unmöglich machen, die Wasserstoffverteilung effizient zu organisieren, argumentieren die Verfasser des Appells. Der heimisch produzierte oder importierte Wasserstoff müsse durch das für Wasserstoff ertüchtigte Gasnetz transportiert und verteilt werden. Dieses bestehende Gasnetz nicht zu nutzen, würde den Hochlauf von Wasserstoff bereits zu Beginn bremsen. Mehr als 99 Prozent der Industrie- und Gewerbekunden beziehen nach Angaben der Verbände ihr Gas über die Verteilnetze. Dabei handle es sich um und 1,8 Millionen mittelständische Unternehmen.

Montag, 27.02.2023, 11:54 Uhr
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