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Energie & Management > Gas - Die EU geht gemeinsam auf Einkaufstour
Quelle: Shutterstock / Mike Mareen
Gas

Die EU geht gemeinsam auf Einkaufstour

Die EU-Staaten haben erstmals gemeinsam Gas eingekauft. Die erste Ausschreibung über 11,6 bcm war deutlich überzeichnet.
Wie der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, am 16. Mai in Brüssel mitteilte, haben internationale Lieferanten der Europäischen Energie-Plattform 13,4 bcm Gas angeboten. Die Plattform bündelt die Nachfrage von Gas-Versorgern und -Händlern aus den EU-Staaten.

Das sei ein bemerkenswerter Erfolg, sagte Sefcovic: „Es zeigt, dass es richtig war, uns zusammenzuschließen und unsere gemeinsame Nachfragemacht zu nutzen, um die Speicher für den nächsten Winter gemeinsam zu füllen.“ Die europäischen Verbraucher würden davon durch günstigere Preise profitieren. Sefcovic dankte den 25 Lieferanten, die sich an der Ausschreibung der Energie-Plattform beteiligt haben. Der Dienstleister der Platform, Prisma, habe die besten Angebote über 10,9 bcm akzeptiert. Davon werden 80 Prozent über Pipelines geliefert und 20 Prozent als Flüssigerdgas (LNG).

Die Ãœbergabe des Pipelinegases erfolge an 18 von 21 Ãœbergabepunkten an den Grenzen der EU. Das LNG gehe an Terminals im Norden und im Süden der Union. Besonders zufrieden zeigte sich Sefcovic darüber, dass die von Russland besonders abhängigen Länder bei der Ausschreibung erfolgreich waren. Bulgarien, die Ukraine und Moldova hätten 80 bis 100 Prozent der bei der Plattform angemeldeten Mengen abgeschlossen. Die Platform habe sich damit als „dynamischer Marktplatz“ für Käufer und Verkäufer von Gas etabliert und leiste einen wichtigen Beitrag zu einer von Russland unabhängigen Gasversorgung der EU.

Insgesamt hätten sich inzwischen 110 Versorger aus allen Teilen der EU und ihren Nachbarstaaten bei der Europäischen Energie-Plattform registrieren lassen. Dabei handele es sich um Händler ebenso wie große, industrielle Verbraucher oder Versorger. Die Teilnehmer an der Ausschreibung werden jetzt über die Ergebnisse des sogenannten Matching informiert und verhandeln dann über die genauen Lieferverträge. Die Plattform sei daran nicht beteiligt, sagte Sefcovic weiter. Die zweite Ausschreibung sei Ende Juni geplant. Danach soll es noch drei weitere in diesem Jahr geben. Ziel der Kommission sei es, dabei mehr Angebote einzuholen als in der ersten Runde.

Dienstag, 16.05.2023, 16:00 Uhr
Tom Weingärtner
Energie & Management > Gas - Die EU geht gemeinsam auf Einkaufstour
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Die EU geht gemeinsam auf Einkaufstour
Die EU-Staaten haben erstmals gemeinsam Gas eingekauft. Die erste Ausschreibung über 11,6 bcm war deutlich überzeichnet.
Wie der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, am 16. Mai in Brüssel mitteilte, haben internationale Lieferanten der Europäischen Energie-Plattform 13,4 bcm Gas angeboten. Die Plattform bündelt die Nachfrage von Gas-Versorgern und -Händlern aus den EU-Staaten.

Das sei ein bemerkenswerter Erfolg, sagte Sefcovic: „Es zeigt, dass es richtig war, uns zusammenzuschließen und unsere gemeinsame Nachfragemacht zu nutzen, um die Speicher für den nächsten Winter gemeinsam zu füllen.“ Die europäischen Verbraucher würden davon durch günstigere Preise profitieren. Sefcovic dankte den 25 Lieferanten, die sich an der Ausschreibung der Energie-Plattform beteiligt haben. Der Dienstleister der Platform, Prisma, habe die besten Angebote über 10,9 bcm akzeptiert. Davon werden 80 Prozent über Pipelines geliefert und 20 Prozent als Flüssigerdgas (LNG).

Die Ãœbergabe des Pipelinegases erfolge an 18 von 21 Ãœbergabepunkten an den Grenzen der EU. Das LNG gehe an Terminals im Norden und im Süden der Union. Besonders zufrieden zeigte sich Sefcovic darüber, dass die von Russland besonders abhängigen Länder bei der Ausschreibung erfolgreich waren. Bulgarien, die Ukraine und Moldova hätten 80 bis 100 Prozent der bei der Plattform angemeldeten Mengen abgeschlossen. Die Platform habe sich damit als „dynamischer Marktplatz“ für Käufer und Verkäufer von Gas etabliert und leiste einen wichtigen Beitrag zu einer von Russland unabhängigen Gasversorgung der EU.

Insgesamt hätten sich inzwischen 110 Versorger aus allen Teilen der EU und ihren Nachbarstaaten bei der Europäischen Energie-Plattform registrieren lassen. Dabei handele es sich um Händler ebenso wie große, industrielle Verbraucher oder Versorger. Die Teilnehmer an der Ausschreibung werden jetzt über die Ergebnisse des sogenannten Matching informiert und verhandeln dann über die genauen Lieferverträge. Die Plattform sei daran nicht beteiligt, sagte Sefcovic weiter. Die zweite Ausschreibung sei Ende Juni geplant. Danach soll es noch drei weitere in diesem Jahr geben. Ziel der Kommission sei es, dabei mehr Angebote einzuholen als in der ersten Runde.

Dienstag, 16.05.2023, 16:00 Uhr
Tom Weingärtner

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