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Energie & Management > Beteiligung - RAG und EPH nach kurzer Steag-Affäre wieder getrennt
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Beteiligung

RAG und EPH nach kurzer Steag-Affäre wieder getrennt

Es bleibt eine kurze Liaison ohne Nachhaltigkeit: Die RAG-Stiftung steigt nach der fehlgeschlagenen Steag-Übernahme aus dem Konsortium mit EPH wieder aus.
Nach dem Verkauf der Steag GmbH an Asterion (wir berichteten) beginnt bei den Unterlegenen das Wundenlecken. Die RAG-Stiftung bemühte sich am 28. August, die Niederlage im Bieterverfahren um das Stromerzeugungsunternehmen nicht als Rückschlag erscheinen zu lassen. „Wir haben ausreichend Alternativen, unser Geld anzulegen“, teilte eine Sprecherin der RAG-Stiftung auf Anfrage unserer Redaktion mit. Enttäuscht seien die Essener nicht.

Am 25. August hatten die Steag-Eigentümer bekanntgegeben, dass das Unternehmen für 2,6 Milliarden Euro an die spanische Investorengruppe Asterion gehe. Der Verkauf solle bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein. Damit hatten die sechs Stadtwerke aus dem Rhein-Ruhr-Raum, gebündelt in der Beteiligungsgesellschaft KSBG, das mehrere Jahre dauernde Verkaufsverfahren erfolgreich zu Ende geführt. Geschlagen geben musste sich ein Konsortium aus dem tschechischen Energieversorger EPH und eben der RAG-Stiftung, die für die Ewigkeitskosten des früheren Bergbauunternehmens Ruhrkohle AG aufkommt. Aus der Ruhrkohle AG war 2006 auch Evonik hervorgegangen, in diesen „weißen Bereich“ gliederten die Essener die Chemie-, Energie- und Immobiliensparten aus.

Evonik schließlich hatte in zwei Schritten (2010 und 2014) die Steag mit ihren Kohlekraftwerken in Nordrhein-Westfalen und im Saarland an die KSBG verkauft. Der Preis damals: 1,25 Milliarden Euro. Die Sprecherin der RAG-Stiftung erklärte auf Nachfrage, dass die Zusammenarbeit mit dem von Milliardär und Leag-Eigentümer Daniel Kretinsky geführten Versorger EPH nunmehr beendet sei. Das gebildete Konsortium hatte ausschließlich dem Ziel gedient, die Steag komplett zu übernehmen. Weitere Pläne verfolge die RAG-Stiftung mit den Tschechen nicht.

Dass die Essener und EPH gemeinsame Sache machen wollten, hatte gegen Ende des Steag-Bieterverfahrens noch einmal für Bewegung gesorgt. Die RAG-Stiftung sieht ihren Einstieg in das Bieterkonsortium mit EPH rückblickend als Teil der Strategie, „immer nach Investitionsmöglichkeiten Ausschau zu halten, die uns eine vernünftige Rendite auf das eingesetzte Kapital versprechen“, so die Sprecherin. Nach der Aussage von KSBG-Aufsichtsratschefin Heike Heim, dass Asterion „die bestmögliche Lösung“ für die Steag sei, hatte das Duo EPH/RAG-Stiftung aber offenbar nur das zweitbeste Angebot unterbreitet.

Montag, 28.08.2023, 15:06 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
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RAG und EPH nach kurzer Steag-Affäre wieder getrennt
Es bleibt eine kurze Liaison ohne Nachhaltigkeit: Die RAG-Stiftung steigt nach der fehlgeschlagenen Steag-Übernahme aus dem Konsortium mit EPH wieder aus.
Nach dem Verkauf der Steag GmbH an Asterion (wir berichteten) beginnt bei den Unterlegenen das Wundenlecken. Die RAG-Stiftung bemühte sich am 28. August, die Niederlage im Bieterverfahren um das Stromerzeugungsunternehmen nicht als Rückschlag erscheinen zu lassen. „Wir haben ausreichend Alternativen, unser Geld anzulegen“, teilte eine Sprecherin der RAG-Stiftung auf Anfrage unserer Redaktion mit. Enttäuscht seien die Essener nicht.

Am 25. August hatten die Steag-Eigentümer bekanntgegeben, dass das Unternehmen für 2,6 Milliarden Euro an die spanische Investorengruppe Asterion gehe. Der Verkauf solle bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein. Damit hatten die sechs Stadtwerke aus dem Rhein-Ruhr-Raum, gebündelt in der Beteiligungsgesellschaft KSBG, das mehrere Jahre dauernde Verkaufsverfahren erfolgreich zu Ende geführt. Geschlagen geben musste sich ein Konsortium aus dem tschechischen Energieversorger EPH und eben der RAG-Stiftung, die für die Ewigkeitskosten des früheren Bergbauunternehmens Ruhrkohle AG aufkommt. Aus der Ruhrkohle AG war 2006 auch Evonik hervorgegangen, in diesen „weißen Bereich“ gliederten die Essener die Chemie-, Energie- und Immobiliensparten aus.

Evonik schließlich hatte in zwei Schritten (2010 und 2014) die Steag mit ihren Kohlekraftwerken in Nordrhein-Westfalen und im Saarland an die KSBG verkauft. Der Preis damals: 1,25 Milliarden Euro. Die Sprecherin der RAG-Stiftung erklärte auf Nachfrage, dass die Zusammenarbeit mit dem von Milliardär und Leag-Eigentümer Daniel Kretinsky geführten Versorger EPH nunmehr beendet sei. Das gebildete Konsortium hatte ausschließlich dem Ziel gedient, die Steag komplett zu übernehmen. Weitere Pläne verfolge die RAG-Stiftung mit den Tschechen nicht.

Dass die Essener und EPH gemeinsame Sache machen wollten, hatte gegen Ende des Steag-Bieterverfahrens noch einmal für Bewegung gesorgt. Die RAG-Stiftung sieht ihren Einstieg in das Bieterkonsortium mit EPH rückblickend als Teil der Strategie, „immer nach Investitionsmöglichkeiten Ausschau zu halten, die uns eine vernünftige Rendite auf das eingesetzte Kapital versprechen“, so die Sprecherin. Nach der Aussage von KSBG-Aufsichtsratschefin Heike Heim, dass Asterion „die bestmögliche Lösung“ für die Steag sei, hatte das Duo EPH/RAG-Stiftung aber offenbar nur das zweitbeste Angebot unterbreitet.

Montag, 28.08.2023, 15:06 Uhr
Volker Stephan

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