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Energie & Management > Stromnetz - Impulse für den Netzausbau
Quelle: Shutterstock
Stromnetz

Impulse für den Netzausbau

Wie wichtig der Ausbau der Stromnetze ist, machten die Teilnehmer am ersten Tennet-Netzgipfel deutlich. Auch die Verhandlungen zur Verstaatlichung des Netzes kamen zur Sprache.
Am Standort seiner Schaltleitung für den Norden in Lehrte bei Hannover hatte der Ãœbertragungsnetzbetreiber Tennet am 23. August hochkarätige Gäste aus Wirtschaft und Politik geladen. Sie diskutierten Ã¼ber Versorgungssicherheit und Netzausbau. Auch ging es um die laufenden Gespräche zur Verstaatlichung des deutschen Stromnetzes von Tennet. Vorstand Tim Meyerjürgens erklärte, ohne Details zu nennen, man sei zuversichtlich, hier voranzukommen.

Der niederländische Staatskonzern hatte im Februar angekündigt, mit der Bundesregierung über den Verkauf seines deutschen Netzes verhandeln zu wollen. Hintergrund ist der hohe Investitionsbedarf im Zuge der Energiewende.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil erklärte bei den Gesprächen, der Netzausbau sei mindestens ebenso wichtig wie der Ausbau der erneuerbaren Energien. Er verwies auf die niedersächsische „Taskforce Energiewende“, die alle Netzausbauprojekte optimieren und beschleunigen soll. Die Planungs- und Genehmigungsbehörden des Landes würden personell und organisatorisch verstärkt.

Susanne Zapreva, CEO der Energcity AG, sagte: „Die Netze sind die Adern und die europaweite Versorgungssicherheit ist das Lebenselixier unserer Wirtschaft. Eine resiliente Energieversorgung dafür aufzustellen, ist die Aufgabe unserer Generation.“

Grüner Strom für grünen Stahl

Dass der Netzausbau aber nur mit Bürgerbeteiligung gelinge, betonte der Partizipationsforscher der Ruhruniversität Bochum, Jan-Hendrik Kamlage: „Ohne die Unterstützung der Bevölkerung ist der Netzausbau zum Scheitern verurteilt. Transparente, sachgerechte Informationen und faire Beteiligungsverfahren tragen wesentlich zur Akzeptanzbildung vor Ort bei.“

Gunnar Groebler, CEO der Salzgitter AG, hob in diesem Kontext die Herausforderungen bei der Herstellung von grünem Stahl hervor. Mit einem ambitionierten Programm zur CO2-Reduzierung sei man führend in Deutschland. Dabei verwies er auf die gute Zusammenarbeit mit Tennet: Der Übertragungsnetzbetreiber sorge dafür, dass die Industrieleitung Salzgitter bis Ende 2025 die erforderlichen Übertragungskapazitäten für erneuerbare Energien bereitstellt. Sie sei damit ein wichtiges Element für die Zukunftsfähigkeit des Stahlstandorts.

Bernhard Langhammer, Sprecher der Initiative Chem Delta Bavaria, forderte einen international wettbewerbsfähigen Industriestrompreis und weiterhin stabile Netzentgelte als Voraussetzung, dass die energieintensive Industrie im Süden der Republik die Transformation zur Klimaneutralität vollziehen kann.
 
 
Das Resümee von Tennet-COO Meyerjürgens zur Netzgipfel-Premiere: „Wir sind ermutigt durch die positive Resonanz und die vielfältigen Impulse, die während dieser Veranstaltung generiert wurden, gemeinsam mit Politik, Industriepartnern und Gesellschaft die Energiewende voranzutreiben.“
 
Die Teilnehmer des Tennet Netz-Gipfels von links: Susanna Zapreva (Enercity AG), Stephan Weil (Ministerpräsident von Niedersachsen), Detlef Fischer (Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft), Tim Meyerjürgens (Tennet), Susan Käppeler (Sonnen GmbH), Bernhard Langhammer (Chem Delta Bavaria) und Jan-Hendrik Kamlage (Ruhruniversität Bochum)
Quelle: Tennet

Mittwoch, 23.08.2023, 15:38 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Stromnetz - Impulse für den Netzausbau
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Stromnetz
Impulse für den Netzausbau
Wie wichtig der Ausbau der Stromnetze ist, machten die Teilnehmer am ersten Tennet-Netzgipfel deutlich. Auch die Verhandlungen zur Verstaatlichung des Netzes kamen zur Sprache.
Am Standort seiner Schaltleitung für den Norden in Lehrte bei Hannover hatte der Ãœbertragungsnetzbetreiber Tennet am 23. August hochkarätige Gäste aus Wirtschaft und Politik geladen. Sie diskutierten Ã¼ber Versorgungssicherheit und Netzausbau. Auch ging es um die laufenden Gespräche zur Verstaatlichung des deutschen Stromnetzes von Tennet. Vorstand Tim Meyerjürgens erklärte, ohne Details zu nennen, man sei zuversichtlich, hier voranzukommen.

Der niederländische Staatskonzern hatte im Februar angekündigt, mit der Bundesregierung über den Verkauf seines deutschen Netzes verhandeln zu wollen. Hintergrund ist der hohe Investitionsbedarf im Zuge der Energiewende.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil erklärte bei den Gesprächen, der Netzausbau sei mindestens ebenso wichtig wie der Ausbau der erneuerbaren Energien. Er verwies auf die niedersächsische „Taskforce Energiewende“, die alle Netzausbauprojekte optimieren und beschleunigen soll. Die Planungs- und Genehmigungsbehörden des Landes würden personell und organisatorisch verstärkt.

Susanne Zapreva, CEO der Energcity AG, sagte: „Die Netze sind die Adern und die europaweite Versorgungssicherheit ist das Lebenselixier unserer Wirtschaft. Eine resiliente Energieversorgung dafür aufzustellen, ist die Aufgabe unserer Generation.“

Grüner Strom für grünen Stahl

Dass der Netzausbau aber nur mit Bürgerbeteiligung gelinge, betonte der Partizipationsforscher der Ruhruniversität Bochum, Jan-Hendrik Kamlage: „Ohne die Unterstützung der Bevölkerung ist der Netzausbau zum Scheitern verurteilt. Transparente, sachgerechte Informationen und faire Beteiligungsverfahren tragen wesentlich zur Akzeptanzbildung vor Ort bei.“

Gunnar Groebler, CEO der Salzgitter AG, hob in diesem Kontext die Herausforderungen bei der Herstellung von grünem Stahl hervor. Mit einem ambitionierten Programm zur CO2-Reduzierung sei man führend in Deutschland. Dabei verwies er auf die gute Zusammenarbeit mit Tennet: Der Übertragungsnetzbetreiber sorge dafür, dass die Industrieleitung Salzgitter bis Ende 2025 die erforderlichen Übertragungskapazitäten für erneuerbare Energien bereitstellt. Sie sei damit ein wichtiges Element für die Zukunftsfähigkeit des Stahlstandorts.

Bernhard Langhammer, Sprecher der Initiative Chem Delta Bavaria, forderte einen international wettbewerbsfähigen Industriestrompreis und weiterhin stabile Netzentgelte als Voraussetzung, dass die energieintensive Industrie im Süden der Republik die Transformation zur Klimaneutralität vollziehen kann.
 
 
Das Resümee von Tennet-COO Meyerjürgens zur Netzgipfel-Premiere: „Wir sind ermutigt durch die positive Resonanz und die vielfältigen Impulse, die während dieser Veranstaltung generiert wurden, gemeinsam mit Politik, Industriepartnern und Gesellschaft die Energiewende voranzutreiben.“
 
Die Teilnehmer des Tennet Netz-Gipfels von links: Susanna Zapreva (Enercity AG), Stephan Weil (Ministerpräsident von Niedersachsen), Detlef Fischer (Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft), Tim Meyerjürgens (Tennet), Susan Käppeler (Sonnen GmbH), Bernhard Langhammer (Chem Delta Bavaria) und Jan-Hendrik Kamlage (Ruhruniversität Bochum)
Quelle: Tennet

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