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Energie & Management > Stromnetz - Große Mehrheit für schnelleren Netzausbau
Verstärkung einer 380-kV-Leitung von Tennet bei Erlangen (Bayern). Quelle: E&M / Günter Drewnitzky
Stromnetz

Große Mehrheit für schnelleren Netzausbau

83 Prozent der Deutschen sind dafür, dass die Energieinfrastruktur ausgebaut wird, damit die Energiewende vorankommt. Das hat eine Tennet-Umfrage ergeben.
In einer repräsentativen Umfrage, die der Ãœbertragungsnetzbetreiber Tennet beim Online-Umfrageunternehmen Civey in Auftrag gegeben hatte, sprachen sich nicht nur 83 Prozent für den Ausbau der Infrastruktur aus, fast 81 Prozent sagten auch, neue Stromleitungen sollten schneller als bisher geplant und genehmigt werden.

Rund 70 Prozent wünschen sich eine sowohl bezahlbare als auch verlässliche Versorgung mit Energie, zudem sagen 40 Prozent, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland erhalten werden muss. Hierbei spielt auch die Frage nach sicheren Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle. Erst dahinter – mit rund 34 Prozent – rangiert der Klimaschutz als Ziel des Netzausbaus.

Sowohl für den Ausbau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie als auch für den Ausbau der zugehörigen Infrastruktur unmittelbar vor Ort zeigt die Umfrage hohe Zustimmungswerte: Stromtrassen, Windparks und Kraftwerke (etwa für Geothermie oder Wasserstoff) liegen bei jeweils 46 Prozent Zustimmung. Nur Solarparks werden mit 64 Prozent noch stärker akzeptiert.

Bei den Land- und Forstwirten zeigt sich ein etwas anderes Bild. Hier erhalten Kraftwerke mit 59 Prozent die meiste Zustimmung, gefolgt von Stromtrassen mit 47 Prozent. Solarparks dagegen finden in dieser Gruppe bei nur 38 Prozent der Befragten Akzeptanz.

Positiver Trend bereits bei Projekten zu beobachten

„Der Blick auf die Energiesicherheit hat sich in Deutschland verändert“, sagt dazu Tennet-COO Tim Meyerjürgens. Die Umfrage zeige, dass infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine fast zwei Drittel der Menschen mit Sorge auf die Sicherheit der Energieversorgung schauen. „Gleichzeitig belegt unsere Umfrage die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für den Ausbau der Netze und weiterer Energieinfrastruktur. Diese positive Tendenz der Zustimmung hatten wir in den vergangenen Monaten bereits deutlich in unseren Projekten vor Ort wahrgenommen.“

Beim Ausbau des lokalen Stromnetzes ist den Bürgerinnen und Bürgern vor allem wichtig, dass es für ihre Region konkrete Vorteile gibt: etwa indem die Energieunabhängigkeit des Wohnorts und die regionale Wirtschaft gestärkt werden. Mit Blick auf die Projektkommunikation fordern 41 Prozent, dass sie frühzeitig informiert werden. Eine tatsächliche Beteiligung an der Planung findet dagegen nur ein Fünftel relevant. Und: Persönliche finanzielle Vorteile sind nur einem Drittel der Befragten wichtig.

Um Verfahren zu beschleunigen, kann aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger am ehesten die Berücksichtigung des Landschaftsbildes reduziert werden (37 Prozent). Auch der Abstand von neuen Stromleitungen zu Wohngebieten und der Denkmalschutz sind aus ihrer Sicht weniger wichtig. Jeweils 28 Prozent denken, dass Umwelt- und Artenschutzprüfungen sowie die Bürgerbeteiligung reduziert werden könnten. 25 Prozent sind allerdings der Meinung, dass gar nichts davon reduziert werden sollte. Diese Sicht ist vor allem in Ostdeutschland verbreitet.

Die Online-Panelbefragung zu Energieversorgungssicherheit und Akzeptanz von Infrastruktur und Stromnetzausbau fand im Juli statt und erfasste rund 10.000 Personen ab 18 Jahren.

Freitag, 1.09.2023, 15:42 Uhr
Günter Drewnitzky
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Verstärkung einer 380-kV-Leitung von Tennet bei Erlangen (Bayern). Quelle: E&M / Günter Drewnitzky
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Große Mehrheit für schnelleren Netzausbau
83 Prozent der Deutschen sind dafür, dass die Energieinfrastruktur ausgebaut wird, damit die Energiewende vorankommt. Das hat eine Tennet-Umfrage ergeben.
In einer repräsentativen Umfrage, die der Ãœbertragungsnetzbetreiber Tennet beim Online-Umfrageunternehmen Civey in Auftrag gegeben hatte, sprachen sich nicht nur 83 Prozent für den Ausbau der Infrastruktur aus, fast 81 Prozent sagten auch, neue Stromleitungen sollten schneller als bisher geplant und genehmigt werden.

Rund 70 Prozent wünschen sich eine sowohl bezahlbare als auch verlässliche Versorgung mit Energie, zudem sagen 40 Prozent, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland erhalten werden muss. Hierbei spielt auch die Frage nach sicheren Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle. Erst dahinter – mit rund 34 Prozent – rangiert der Klimaschutz als Ziel des Netzausbaus.

Sowohl für den Ausbau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie als auch für den Ausbau der zugehörigen Infrastruktur unmittelbar vor Ort zeigt die Umfrage hohe Zustimmungswerte: Stromtrassen, Windparks und Kraftwerke (etwa für Geothermie oder Wasserstoff) liegen bei jeweils 46 Prozent Zustimmung. Nur Solarparks werden mit 64 Prozent noch stärker akzeptiert.

Bei den Land- und Forstwirten zeigt sich ein etwas anderes Bild. Hier erhalten Kraftwerke mit 59 Prozent die meiste Zustimmung, gefolgt von Stromtrassen mit 47 Prozent. Solarparks dagegen finden in dieser Gruppe bei nur 38 Prozent der Befragten Akzeptanz.

Positiver Trend bereits bei Projekten zu beobachten

„Der Blick auf die Energiesicherheit hat sich in Deutschland verändert“, sagt dazu Tennet-COO Tim Meyerjürgens. Die Umfrage zeige, dass infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine fast zwei Drittel der Menschen mit Sorge auf die Sicherheit der Energieversorgung schauen. „Gleichzeitig belegt unsere Umfrage die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für den Ausbau der Netze und weiterer Energieinfrastruktur. Diese positive Tendenz der Zustimmung hatten wir in den vergangenen Monaten bereits deutlich in unseren Projekten vor Ort wahrgenommen.“

Beim Ausbau des lokalen Stromnetzes ist den Bürgerinnen und Bürgern vor allem wichtig, dass es für ihre Region konkrete Vorteile gibt: etwa indem die Energieunabhängigkeit des Wohnorts und die regionale Wirtschaft gestärkt werden. Mit Blick auf die Projektkommunikation fordern 41 Prozent, dass sie frühzeitig informiert werden. Eine tatsächliche Beteiligung an der Planung findet dagegen nur ein Fünftel relevant. Und: Persönliche finanzielle Vorteile sind nur einem Drittel der Befragten wichtig.

Um Verfahren zu beschleunigen, kann aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger am ehesten die Berücksichtigung des Landschaftsbildes reduziert werden (37 Prozent). Auch der Abstand von neuen Stromleitungen zu Wohngebieten und der Denkmalschutz sind aus ihrer Sicht weniger wichtig. Jeweils 28 Prozent denken, dass Umwelt- und Artenschutzprüfungen sowie die Bürgerbeteiligung reduziert werden könnten. 25 Prozent sind allerdings der Meinung, dass gar nichts davon reduziert werden sollte. Diese Sicht ist vor allem in Ostdeutschland verbreitet.

Die Online-Panelbefragung zu Energieversorgungssicherheit und Akzeptanz von Infrastruktur und Stromnetzausbau fand im Juli statt und erfasste rund 10.000 Personen ab 18 Jahren.

Freitag, 1.09.2023, 15:42 Uhr
Günter Drewnitzky

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