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Energie & Management > Geothermie - Potsdamer Probebohrung liefert mehr Wärme als erhofft
Quelle: E&M
Geothermie

Potsdamer Probebohrung liefert mehr Wärme als erhofft

Die erste Tiefengeothermie-Bohrung in der brandenburgischen Hauptstadt scheint zu zeigen: Potsdam kann die Wärmewende mit Thermalwasser meistern.
Die kommunale Energie und Wasser Potsdam (EWP) hat am 20. Juli Ergebnisse ihrer ersten Tiefengeothermie-Bohrung in der Region Potsdam vorgestellt, die Mitte Juni abgeschlossen worden war − und alle Beteiligten geben sich zufrieden.

Der technische Geschäftsführer Eckard Veil fasste seine Bewertungen in einer Mitteilung so zusammen: „Die Ergebnisse sind äußerst zufriedenstellend. Unsere Anlage wird deutlich über 4 Megawatt Leistung bringen. Im Dezember zum Bohrstart hatten wir gehofft, mit einer Leistung von 1,8 bis 2 Megawatt arbeiten zu können." Die mehr als verdoppelte Leistung bedeute, nicht nur die etwa 700 geplanten Wohneinheiten des neuen Quartiers mit Wärme versorgen zu können. Es bleibe auch noch Wärme für das Potsdamer Wärmenetz. Eckard Veil: „Legen wir den durchschnittlichen Potsdamer Haushalt zugrunde, liefert allein diese Tiefengeothermie-Anlage die Wärme für bis zu 6.900 Haushalte.“ 

Untersucht wurde an der Heinrich-Mann-Allee mitten im Potsdamer Stadtgebiet unter anderem, welche Temperatur das Thermalwasser aus der Tiefe hat und wie es sich chemisch zusammensetzt.

Die kaufmännische Geschäftsführerin Christiane Preuß erklärte zur Strategie der EWP: „Tiefengeothermie ist eine Lösung für Potsdam. Deshalb wollen wir weitere Projekte umsetzen.“ Die Bohrung habe aber circa 20 Millionen Euro gekostet; künftige Bohrungen könnten auch ein Misserfolg sein. Daher forderte Preuß eine politische Absicherung solcher Risiken und schlankere Genehmigungsprozesse.

OB Mike Schubert (SPD) sekundierte: „Tiefengeothermie kann auf der Grundlage dieser Daten zu einem zentralen Baustein für unsere Wärmeversorgung der Zukunft werden. Damit kommen wir unserem Ziel, die CO2-Emissionen zu senken, einen großen und wichtigen Schritt näher.“

Geoforschungszentrum begleitet das Projekt

Angesichts des Pioniercharakters dieser ersten Tiefengeothermie in Potsdam hatte die EWP bereits 2019 das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) das Projekt wissenschaftlich begleiten lassen. 2021 wurde ein Rahmen-Kooperationsvertrag „Wärmewende mit Geothermie“ unterzeichnet. Die Wissenschaftliche Vorständin des GFZ, Susanne Buiter, ist mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden: Die wichtigste Erkenntnis "ist wohl, dass Tiefengeothermie in dieser Region eine verlässliche Quelle für Wärmeenergie sein kann. Mit jeder weiteren Bohrung wird unser Wissen größer und wir verbessern das Potsdamer Strukturmodell.“

Donnerstag, 20.07.2023, 16:52 Uhr
Georg Eble
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Potsdamer Probebohrung liefert mehr Wärme als erhofft
Die erste Tiefengeothermie-Bohrung in der brandenburgischen Hauptstadt scheint zu zeigen: Potsdam kann die Wärmewende mit Thermalwasser meistern.
Die kommunale Energie und Wasser Potsdam (EWP) hat am 20. Juli Ergebnisse ihrer ersten Tiefengeothermie-Bohrung in der Region Potsdam vorgestellt, die Mitte Juni abgeschlossen worden war − und alle Beteiligten geben sich zufrieden.

Der technische Geschäftsführer Eckard Veil fasste seine Bewertungen in einer Mitteilung so zusammen: „Die Ergebnisse sind äußerst zufriedenstellend. Unsere Anlage wird deutlich über 4 Megawatt Leistung bringen. Im Dezember zum Bohrstart hatten wir gehofft, mit einer Leistung von 1,8 bis 2 Megawatt arbeiten zu können." Die mehr als verdoppelte Leistung bedeute, nicht nur die etwa 700 geplanten Wohneinheiten des neuen Quartiers mit Wärme versorgen zu können. Es bleibe auch noch Wärme für das Potsdamer Wärmenetz. Eckard Veil: „Legen wir den durchschnittlichen Potsdamer Haushalt zugrunde, liefert allein diese Tiefengeothermie-Anlage die Wärme für bis zu 6.900 Haushalte.“ 

Untersucht wurde an der Heinrich-Mann-Allee mitten im Potsdamer Stadtgebiet unter anderem, welche Temperatur das Thermalwasser aus der Tiefe hat und wie es sich chemisch zusammensetzt.

Die kaufmännische Geschäftsführerin Christiane Preuß erklärte zur Strategie der EWP: „Tiefengeothermie ist eine Lösung für Potsdam. Deshalb wollen wir weitere Projekte umsetzen.“ Die Bohrung habe aber circa 20 Millionen Euro gekostet; künftige Bohrungen könnten auch ein Misserfolg sein. Daher forderte Preuß eine politische Absicherung solcher Risiken und schlankere Genehmigungsprozesse.

OB Mike Schubert (SPD) sekundierte: „Tiefengeothermie kann auf der Grundlage dieser Daten zu einem zentralen Baustein für unsere Wärmeversorgung der Zukunft werden. Damit kommen wir unserem Ziel, die CO2-Emissionen zu senken, einen großen und wichtigen Schritt näher.“

Geoforschungszentrum begleitet das Projekt

Angesichts des Pioniercharakters dieser ersten Tiefengeothermie in Potsdam hatte die EWP bereits 2019 das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) das Projekt wissenschaftlich begleiten lassen. 2021 wurde ein Rahmen-Kooperationsvertrag „Wärmewende mit Geothermie“ unterzeichnet. Die Wissenschaftliche Vorständin des GFZ, Susanne Buiter, ist mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden: Die wichtigste Erkenntnis "ist wohl, dass Tiefengeothermie in dieser Region eine verlässliche Quelle für Wärmeenergie sein kann. Mit jeder weiteren Bohrung wird unser Wissen größer und wir verbessern das Potsdamer Strukturmodell.“

Donnerstag, 20.07.2023, 16:52 Uhr
Georg Eble

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