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Energie & Management > Gasnetz - Ministerium gibt Aufschluss über Rückbau des Verteilnetzes
Quelle: Shutterstock
Gasnetz

Ministerium gibt Aufschluss über Rückbau des Verteilnetzes

Wie soll der für nötig befundene Rückbau des Gas-Verteilnetzes vor sich gehen? Diese und andere Fragen beantwortet das Wirtschaftsministerium (BMWK) in einem „Green Paper“.
Im Zuge des bis 2045 geplanten weitgehenden Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen rechnet das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) mit einer Verkleinerung des bestehenden Gasverteilnetzes. „Bis dahin muss der Ausstieg aus fossilem Erdgas vollzogen worden sein, Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt werden“, heißt es in einer 23-seitigen, als „Green Paper“ bezeichneten Ideensammlung, die das BMWK vor Kurzem auf seiner Website veröffentlicht hat. Die Bild-Zeitung berichtete darüber. 

Deutschland soll laut Klimaschutzgesetz bis 2045 klimaneutral werden, also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen, als gebunden werden können. Unter anderem müsse rechtzeitig geklärt werden, wie ein weiterer Ausbau zur Erdgasversorgung vermieden werden könne und „unter welchen Voraussetzungen bestehende Gasnetzanschlüsse getrennt und zurückgebaut werden dürfen“, heißt es in dem Papier. 

Gas-Verteilnetze dienten vorrangig der Versorgung mit Erdgas zur Wärmeerzeugung in Haushalten, von Industrieunternehmen und anderen Unternehmen sowie lokalen Kraftwerken, heißt es in dem Papier. „In welchem Umfang diese Gasverteilernetze nach dem Jahr 2045 noch benötigt werden, wird unter anderem davon abhängen, inwieweit sie zur Verteilung von Wasserstoff verwendet werden können und sollen.“ Dies sei durch teils aufwendige Veränderungen möglich. „Entsprechend ist davon auszugehen, dass die Länge der Gasverteilernetze von derzeit über 500.000 km stark zurückgehen wird.“ 

Das Ministerium geht davon aus, dass viele Kunden künftig durch Wärmenetze versorgt werden oder strombetriebene Wärmepumpen nutzen werden. „Eine dezentrale Wasserstoffversorgung insbesondere von Heizkunden bzw. einzelnen Haushalten erscheint derzeit u. a. wegen der hohen Kosten des Wasserstoffs im Wärmesektor und vor allem wegen der voraussichtlich beschränkt verfügbaren Mengen wenig wahrscheinlich. Auch im Bereich von Gewerbe und Industrie wird der Verbrauch von Erdgas durch andere Energieträger zu ersetzen sein und es wird - soweit möglich - ebenfalls eine Elektrifizierung oder der Anschluss an ein Wärmenetz erfolgen.“ 

Entscheidend sei, dass während der Umstellung „eine kontinuierliche, bezahlbare Energieversorgung der Endverbraucher“ gewährleistet bleibe. Falls Erdgasnetze stillgelegt würden, bräuchten angebundene Kunden einen hinreichenden Vorlauf.

Das Green Paper „Transformation Gas-/Wasserstoff Verteilernetze“ ist auf einer Unterseite des BMWK veröffentlicht.

Montag, 18.03.2024, 11:51 Uhr
dpa
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Ministerium gibt Aufschluss über Rückbau des Verteilnetzes
Wie soll der für nötig befundene Rückbau des Gas-Verteilnetzes vor sich gehen? Diese und andere Fragen beantwortet das Wirtschaftsministerium (BMWK) in einem „Green Paper“.
Im Zuge des bis 2045 geplanten weitgehenden Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen rechnet das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) mit einer Verkleinerung des bestehenden Gasverteilnetzes. „Bis dahin muss der Ausstieg aus fossilem Erdgas vollzogen worden sein, Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt werden“, heißt es in einer 23-seitigen, als „Green Paper“ bezeichneten Ideensammlung, die das BMWK vor Kurzem auf seiner Website veröffentlicht hat. Die Bild-Zeitung berichtete darüber. 

Deutschland soll laut Klimaschutzgesetz bis 2045 klimaneutral werden, also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen, als gebunden werden können. Unter anderem müsse rechtzeitig geklärt werden, wie ein weiterer Ausbau zur Erdgasversorgung vermieden werden könne und „unter welchen Voraussetzungen bestehende Gasnetzanschlüsse getrennt und zurückgebaut werden dürfen“, heißt es in dem Papier. 

Gas-Verteilnetze dienten vorrangig der Versorgung mit Erdgas zur Wärmeerzeugung in Haushalten, von Industrieunternehmen und anderen Unternehmen sowie lokalen Kraftwerken, heißt es in dem Papier. „In welchem Umfang diese Gasverteilernetze nach dem Jahr 2045 noch benötigt werden, wird unter anderem davon abhängen, inwieweit sie zur Verteilung von Wasserstoff verwendet werden können und sollen.“ Dies sei durch teils aufwendige Veränderungen möglich. „Entsprechend ist davon auszugehen, dass die Länge der Gasverteilernetze von derzeit über 500.000 km stark zurückgehen wird.“ 

Das Ministerium geht davon aus, dass viele Kunden künftig durch Wärmenetze versorgt werden oder strombetriebene Wärmepumpen nutzen werden. „Eine dezentrale Wasserstoffversorgung insbesondere von Heizkunden bzw. einzelnen Haushalten erscheint derzeit u. a. wegen der hohen Kosten des Wasserstoffs im Wärmesektor und vor allem wegen der voraussichtlich beschränkt verfügbaren Mengen wenig wahrscheinlich. Auch im Bereich von Gewerbe und Industrie wird der Verbrauch von Erdgas durch andere Energieträger zu ersetzen sein und es wird - soweit möglich - ebenfalls eine Elektrifizierung oder der Anschluss an ein Wärmenetz erfolgen.“ 

Entscheidend sei, dass während der Umstellung „eine kontinuierliche, bezahlbare Energieversorgung der Endverbraucher“ gewährleistet bleibe. Falls Erdgasnetze stillgelegt würden, bräuchten angebundene Kunden einen hinreichenden Vorlauf.

Das Green Paper „Transformation Gas-/Wasserstoff Verteilernetze“ ist auf einer Unterseite des BMWK veröffentlicht.

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