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Energie & Management > Wärme - Installateure verbauen mehr Wärmepumpen
Quelle: Fotolia / sasel77
Wärme

Installateure verbauen mehr Wärmepumpen

Der Wärmepumpen-Einbau hat ein Viertel des Umsatzes bei Installateuren überschritten, so eine Umfrage. Für die Zukunft rechnen sie mit einem deutlichen Anstieg.
Einer aktuellen Befragung des Forschungsinstituts EuPD Research zufolge nehmen Wärmepumpen eine immer wichtigere Rolle in den Portfolios der Installateure ein. So hätten die 351 befragten Betriebe – in erster Linie Sanitär-Heizungs-Klima-Installationsbetriebe – im Jahr 2022 durchschnittlich rund 26 Prozent des Gesamtumsatzes mit Wärmepumpen-Installationen erzielt. Für das Jahr 2023 erwarten die Betriebe einen deutlichen Anstieg dieses Anteils auf 31 Prozent im Durchschnitt.

Die Ergebnisse der Befragung überraschen etwas, hatte doch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) erst kürzlich von einem deutlichen Rückgang der Förderanträge für den Einbau von Wärmepumpen gesprochen (wir berichteten). Demnach seien in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 nur noch knapp 41.300 Förderanträge gestellt worden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es noch fast 75.000 Anträge gewesen. Dies könne aber auf veränderte Förderbedingungen zurückzuführen sein, hieß es auf Nachfrage bei EuPD Research. Außerdem bezog sich diese Statistik ausschließlich auf Bestandsgebäude, nicht auf Neubauten.
 
Anteil Wärmepumpen am Umsatz der befragten Unternehmen
Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken
Quelle: EuPD Research
 
 
Branchenvertreter hatten sich in der vergangenen Woche angesichts zurückgehender Aufträge für energetische Modernisierungen beim Bund für eine Gebäudesanierungs-Offensive eingesetzt (wir berichteten). Auf europäischer Ebene forderte ein Zusammenschluss von Branchenverbänden ein Ende fossiler Heizsysteme und eine stärkere Förderung von Wärmepumpen. Der Zusammenschluss bestand aus der European Heat Pump Association (EHPA), der European Partnership for Energy and the Environment (EPEE), der Environmental Coalition on Standards (ECOS) und dem European Environment Bureau (EEB).

Man unterstütze, so die Verbände weiter, den Entwurf der EU-Kommission zur Reform der Effizienzanforderungen an neue Heizungen. Dieser fordert von Heizungen, die von 2029 an neu eingebaut werden, einen Wirkungsgrad von mindestens 115 Prozent – eine Effizienz, die heutige Wärmepumpen, aber auch moderne Hybridsysteme erreichen.

Die nun von EuPD für den „Wärmepumpenmonitor 2023“ befragten Betriebe gehen von einer deutlichen Steigerung der Nachfrage nach Wärmepumpen aus. Sie sehen dabei aber noch eine andere Herausforderung: Bei durchschnittlich 59 Prozent der bislang installierten Luft-Wasser-Wärmepumpen sei noch keine PV-Anlage integriert gewesen. Dabei könnten die Endkunden langfristig durch die Kombination dieser Technologien von günstigem Strom und niedrigen Heizkosten profitieren. Allerdings gebe es momentan „zu viele Hersteller mit unterschiedlichen Systemen, die nicht miteinander kompatibel sind“, so einer der befragten Installateure.

Der Umweltschutzverband Deutsche Umwelthilfe (DUH) weist noch auf einen weiteren Aspekt hin, der beim Wärmepumpen-Rollout zu beachten sei: So sei es jetzt möglich, Geräte mit dem „Blauen Engel“ auszuzeichnen. Hersteller seien nun aufgerufen, ihre Produkte entsprechend zu optimieren und auf den Einsatz natürlicher Kältemittel, erhöhte Effizienzwerte und Lärmvermeidung zu achten.

Dienstag, 25.07.2023, 17:14 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Wärme - Installateure verbauen mehr Wärmepumpen
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Wärme
Installateure verbauen mehr Wärmepumpen
Der Wärmepumpen-Einbau hat ein Viertel des Umsatzes bei Installateuren überschritten, so eine Umfrage. Für die Zukunft rechnen sie mit einem deutlichen Anstieg.
Einer aktuellen Befragung des Forschungsinstituts EuPD Research zufolge nehmen Wärmepumpen eine immer wichtigere Rolle in den Portfolios der Installateure ein. So hätten die 351 befragten Betriebe – in erster Linie Sanitär-Heizungs-Klima-Installationsbetriebe – im Jahr 2022 durchschnittlich rund 26 Prozent des Gesamtumsatzes mit Wärmepumpen-Installationen erzielt. Für das Jahr 2023 erwarten die Betriebe einen deutlichen Anstieg dieses Anteils auf 31 Prozent im Durchschnitt.

Die Ergebnisse der Befragung überraschen etwas, hatte doch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) erst kürzlich von einem deutlichen Rückgang der Förderanträge für den Einbau von Wärmepumpen gesprochen (wir berichteten). Demnach seien in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 nur noch knapp 41.300 Förderanträge gestellt worden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es noch fast 75.000 Anträge gewesen. Dies könne aber auf veränderte Förderbedingungen zurückzuführen sein, hieß es auf Nachfrage bei EuPD Research. Außerdem bezog sich diese Statistik ausschließlich auf Bestandsgebäude, nicht auf Neubauten.
 
Anteil Wärmepumpen am Umsatz der befragten Unternehmen
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Quelle: EuPD Research
 
 
Branchenvertreter hatten sich in der vergangenen Woche angesichts zurückgehender Aufträge für energetische Modernisierungen beim Bund für eine Gebäudesanierungs-Offensive eingesetzt (wir berichteten). Auf europäischer Ebene forderte ein Zusammenschluss von Branchenverbänden ein Ende fossiler Heizsysteme und eine stärkere Förderung von Wärmepumpen. Der Zusammenschluss bestand aus der European Heat Pump Association (EHPA), der European Partnership for Energy and the Environment (EPEE), der Environmental Coalition on Standards (ECOS) und dem European Environment Bureau (EEB).

Man unterstütze, so die Verbände weiter, den Entwurf der EU-Kommission zur Reform der Effizienzanforderungen an neue Heizungen. Dieser fordert von Heizungen, die von 2029 an neu eingebaut werden, einen Wirkungsgrad von mindestens 115 Prozent – eine Effizienz, die heutige Wärmepumpen, aber auch moderne Hybridsysteme erreichen.

Die nun von EuPD für den „Wärmepumpenmonitor 2023“ befragten Betriebe gehen von einer deutlichen Steigerung der Nachfrage nach Wärmepumpen aus. Sie sehen dabei aber noch eine andere Herausforderung: Bei durchschnittlich 59 Prozent der bislang installierten Luft-Wasser-Wärmepumpen sei noch keine PV-Anlage integriert gewesen. Dabei könnten die Endkunden langfristig durch die Kombination dieser Technologien von günstigem Strom und niedrigen Heizkosten profitieren. Allerdings gebe es momentan „zu viele Hersteller mit unterschiedlichen Systemen, die nicht miteinander kompatibel sind“, so einer der befragten Installateure.

Der Umweltschutzverband Deutsche Umwelthilfe (DUH) weist noch auf einen weiteren Aspekt hin, der beim Wärmepumpen-Rollout zu beachten sei: So sei es jetzt möglich, Geräte mit dem „Blauen Engel“ auszuzeichnen. Hersteller seien nun aufgerufen, ihre Produkte entsprechend zu optimieren und auf den Einsatz natürlicher Kältemittel, erhöhte Effizienzwerte und Lärmvermeidung zu achten.

Dienstag, 25.07.2023, 17:14 Uhr
Katia Meyer-Tien

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