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Energie & Management > Gas - Pipeline nach Sabotage fast schon wieder repariert
LNG-Cargo "Ish" erreicht die Regasifizierungseinheit "Höegh Gannet" in Brunsbüttel. Quelle: RWE
Gas

Pipeline nach Sabotage fast schon wieder repariert

Die Gasleitung ETL 180, die das LNG-Terminal Brunsbüttel mit dem Fernleitungsnetz verbindet, ist nach Sabotageaktionen weitgehend repariert. Sie soll im Februar in Betrieb gehen.
Bei einer Druckprobe im November waren nach Angaben des für den Pipelinebau zuständigen Fernleitungsnetzbetreibers Gasunie Undichtigkeiten festgestellt worden, „die auf einen Fremdeingriff zurückzuführen sind“: Im Raum Pinneberg (Schleswig-Holstein) waren mehrere Löcher in die Rohre gebohrt worden. Inzwischen hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen wegen des Verdachts der verfassungsfeindlichen Sabotage übernommen.

Nach Angaben von Gasunie sind alle Fehlstellen lokalisiert und zum großen Teil schon repariert worden. Die anderen sollen in den nächsten Tagen folgen – wenn es die Witterungsverhältnisse zulassen. Dann ist auch geplant, die Arbeiten zur Verlegung des restlichen, 300 Meter langen Teilstücks der ETL 180 wieder aufzunehmen, die zum Jahreswechsel unterbrochen worden waren.

Zusätzliche Überprüfung

„Seit Monaten stellen die Witterungsverhältnisse und das hohe Wasseraufkommen eine Herausforderung für einen planmäßigen Bauablauf dar“, heißt es in einer Mitteilung von Gasunie. Nach Fertigstellung der gesamten Leitung ist eine zusätzliche Ãœberprüfung vorgesehen. Geplant ist eine Inbetriebnahme im Februar. Ursprünglich war mit Januar gerechnet worden.

Gravierende Auswirkungen auf die Gasversorgung hat die Verzögerung gleichwohl nicht: Die in Brunsbüttel liegende Regasifizierungseinheit (FSRU für Floating Storage and Regasifikation Unit) „Höegh Gannet“ speist bereits seit dem 22. März 2023 über eine drei Kilometer lange Pipeline Erdgas ins Verteilnetz der Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) ein.

Die neue, 54 Kilometer lange Verbindung nach Hetlingen ermöglicht den Anschluss ans europäische Ferngasnetz und damit eine Verdoppelung der Einspeisekapazität auf 7,5 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Gleichzeitig wurde für die „Gannet“ ein neuer Liegeplatz geschaffen, an den sie von ihrem jetzigen Standort, dem Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens, umziehen soll. Dort wartet dann auch die neue Anschlussleitung.

Klagen gegen die ETL 180 hatte das Bundesverwaltungsgericht schon im Sommer abgewiesen mit der Begründung, dass die Pipeline einen relevanten Beitrag leiste, um die Krise der Gasversorgung zu bewältigen oder abzuwenden.

Zum Jahreswechsel hat, wie berichtet, die bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) die Infrastruktur des LNG-Terminals Brunsbüttel von RWE übernommen. Der Essener Energiekonzern hatte die „Gannet“ nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 im Auftrag der Bundesregierung gechartert, die erforderlichen Anlagen vor Ort errichtet und zum Laufen gebracht.

Vor gut einem Jahr kam das erste LNG an

LNG-Prmiere in Deutschland war vor gut einem Jahr: Die „Höegh Esperanza“ war am 17. Dezember als FSRU im niedersächsischen Wilhelmshaven eingelaufen und hatte die erste Ladung Flüssigerdgas bereits selbst dabei. Zuvor war – auch hier in Rekordtempo – die Wilhelmshaven-Anbindungsleitung (WAL) fertiggestellt worden, die den Anleger mit dem Fernleitungsnetz verbindet.

Als dritter Standort für ein LNG-Terminal ging damals Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb. Er wird von der Deutschen Regas betrieben.

In diesem Winter sollen drei zusätzlich FSRU die Versorgung der Bundesrepublik absichern. Ein Standort ist Mukran auf Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), wo der Bau einer Pipeline zum Fernleitungsnetz nach Lubmin vor dem Abschluss steht. Dabei ist geplant, neben der Neptun, die von Lubmin hierher umzieht, eine weitere FSRU-Einheit zu stationieren. Ein Regasifizierungsschiff soll sich auch im niedersächsischen Stade einstellen und in Wilhelmshaven ein zweites dazukommen.

In Stade, Brunsbüttel und Wilhelmshaven sind um 2027 feste Terminals mit Lagertanks als Ersatz für die schwimmenden Einheiten vorgesehen.

Montag, 8.01.2024, 11:59 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Gas - Pipeline nach Sabotage fast schon wieder repariert
LNG-Cargo "Ish" erreicht die Regasifizierungseinheit "Höegh Gannet" in Brunsbüttel. Quelle: RWE
Gas
Pipeline nach Sabotage fast schon wieder repariert
Die Gasleitung ETL 180, die das LNG-Terminal Brunsbüttel mit dem Fernleitungsnetz verbindet, ist nach Sabotageaktionen weitgehend repariert. Sie soll im Februar in Betrieb gehen.
Bei einer Druckprobe im November waren nach Angaben des für den Pipelinebau zuständigen Fernleitungsnetzbetreibers Gasunie Undichtigkeiten festgestellt worden, „die auf einen Fremdeingriff zurückzuführen sind“: Im Raum Pinneberg (Schleswig-Holstein) waren mehrere Löcher in die Rohre gebohrt worden. Inzwischen hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen wegen des Verdachts der verfassungsfeindlichen Sabotage übernommen.

Nach Angaben von Gasunie sind alle Fehlstellen lokalisiert und zum großen Teil schon repariert worden. Die anderen sollen in den nächsten Tagen folgen – wenn es die Witterungsverhältnisse zulassen. Dann ist auch geplant, die Arbeiten zur Verlegung des restlichen, 300 Meter langen Teilstücks der ETL 180 wieder aufzunehmen, die zum Jahreswechsel unterbrochen worden waren.

Zusätzliche Überprüfung

„Seit Monaten stellen die Witterungsverhältnisse und das hohe Wasseraufkommen eine Herausforderung für einen planmäßigen Bauablauf dar“, heißt es in einer Mitteilung von Gasunie. Nach Fertigstellung der gesamten Leitung ist eine zusätzliche Ãœberprüfung vorgesehen. Geplant ist eine Inbetriebnahme im Februar. Ursprünglich war mit Januar gerechnet worden.

Gravierende Auswirkungen auf die Gasversorgung hat die Verzögerung gleichwohl nicht: Die in Brunsbüttel liegende Regasifizierungseinheit (FSRU für Floating Storage and Regasifikation Unit) „Höegh Gannet“ speist bereits seit dem 22. März 2023 über eine drei Kilometer lange Pipeline Erdgas ins Verteilnetz der Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) ein.

Die neue, 54 Kilometer lange Verbindung nach Hetlingen ermöglicht den Anschluss ans europäische Ferngasnetz und damit eine Verdoppelung der Einspeisekapazität auf 7,5 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Gleichzeitig wurde für die „Gannet“ ein neuer Liegeplatz geschaffen, an den sie von ihrem jetzigen Standort, dem Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens, umziehen soll. Dort wartet dann auch die neue Anschlussleitung.

Klagen gegen die ETL 180 hatte das Bundesverwaltungsgericht schon im Sommer abgewiesen mit der Begründung, dass die Pipeline einen relevanten Beitrag leiste, um die Krise der Gasversorgung zu bewältigen oder abzuwenden.

Zum Jahreswechsel hat, wie berichtet, die bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) die Infrastruktur des LNG-Terminals Brunsbüttel von RWE übernommen. Der Essener Energiekonzern hatte die „Gannet“ nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 im Auftrag der Bundesregierung gechartert, die erforderlichen Anlagen vor Ort errichtet und zum Laufen gebracht.

Vor gut einem Jahr kam das erste LNG an

LNG-Prmiere in Deutschland war vor gut einem Jahr: Die „Höegh Esperanza“ war am 17. Dezember als FSRU im niedersächsischen Wilhelmshaven eingelaufen und hatte die erste Ladung Flüssigerdgas bereits selbst dabei. Zuvor war – auch hier in Rekordtempo – die Wilhelmshaven-Anbindungsleitung (WAL) fertiggestellt worden, die den Anleger mit dem Fernleitungsnetz verbindet.

Als dritter Standort für ein LNG-Terminal ging damals Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb. Er wird von der Deutschen Regas betrieben.

In diesem Winter sollen drei zusätzlich FSRU die Versorgung der Bundesrepublik absichern. Ein Standort ist Mukran auf Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), wo der Bau einer Pipeline zum Fernleitungsnetz nach Lubmin vor dem Abschluss steht. Dabei ist geplant, neben der Neptun, die von Lubmin hierher umzieht, eine weitere FSRU-Einheit zu stationieren. Ein Regasifizierungsschiff soll sich auch im niedersächsischen Stade einstellen und in Wilhelmshaven ein zweites dazukommen.

In Stade, Brunsbüttel und Wilhelmshaven sind um 2027 feste Terminals mit Lagertanks als Ersatz für die schwimmenden Einheiten vorgesehen.

Montag, 8.01.2024, 11:59 Uhr
Günter Drewnitzky

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