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Energie & Management > Bilanz - RWE-Gewinn um mehr als 1 Milliarde gestiegen
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

RWE-Gewinn um mehr als 1 Milliarde gestiegen

Das bereinigte Nettoergebnis des RWE-Konzerns fällt 2023 um 1,3 Milliarden Euro höher aus als im Vorjahr. Die gesunkenen Energiepreise im Großhandel dämpfen die Erwartungen für 2024.
Der Essener Energieriese RWE verbucht für 2023 vorausichtlich ein bereinigtes Nettoergebnis in Höhe von 4,5 Milliarden Euro. Wie aus den jetzt veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen hervorgeht, wird das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bei 8,4 Milliarden liegen. Im Jahr davor hatte der Energiekonzern ein Nettoergebnis von 3,2 Milliarden Euro erzielt, das bereinigte Ebitda betrug damals 6,3 Milliarden Euro.

Das Unternehmen übertrifft damit die eigene Prognose deutlich. Im Juli vergangenen Jahres war das Management von einem bereinigten Nettoergebnis von bis zu 3,8 Milliarden Euro und einem Konzern-Ebitda bis zu 7,7 Milliarden ausgegangen.

Die Erwartungen an das laufende Jahr sind gedämpft. Vor dem Hintergrund der in den letzten Wochen deutlich gesunkenen Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten rechne man derzeit für 2024 mit einem Ergebnis, das an der unteren Bandbreite des Korridors liege, der am Kapitalmarkttag am 28. November vorgestellt wurde. Als Referenzpunkt nennt eine Konzernsprecherin das bereinigte Ebitda des Kerngeschäfts. Für 2023 bilanziert RWE hier voraussichtlich 7,7 Milliarden Euro. Der vergangenen Herbst prognostizierte Korridor für 2024 reicht 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro. Die RWE-Aktie gab nach Bekanntgabe der Zahlen und Prognose am 26. Januar deutlich nach.

„Das sehr gute vorläufige Ergebnis unterstreicht einmal mehr, dass sich unsere Strategie ‚Growing Green‘ auszahlt“, sagte RWE-Finanzvorstand Michael Müller beim Rückblick auf das zu Ende gegangene Geschäftsjahr. Wesentlich für die Entwicklung seien „höhere Erträge aus der internationalen Stromerzeugung und unser starkes Handelsgeschäft“ gewesen. Als weiteren „Treiber für das Ergebniswachstum“ nannte er den Kapazitätszuwachs im Bereich erneuerbare Energien.

Wachstum in grünen Geschäftsfeldern

Das Plus fällt in allen grünen Geschäftssegmenten deutlich aus. In der Sparte Offshore Wind verzeichnet das Unternehmen ein bereinigtes Ebitda von 1,7 Milliarden Euro (2022: 1,4 Milliarden Euro). Der Ergebnisanstieg sei auf die Inbetriebnahme neuer Anlagen zurückzuführen, hinzu gekommen seien günstigere Windbedingungen, vor allem an den britischen Standorten.

Das Segment Onshore Wind und Solar trägt mit einem bereinigten Ebitda von rund 1,2 Milliarden Euro zum Ergebnis bei (2022: 827 Millionen Euro). Positiv niedergeschlagen hätten sich vor allem der Ergebnisbeitrag der seit 1. März 2023 vollkonsolidierten Geschäftsaktivitäten aus der Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses in den USA sowie die Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks und Batteriespeicher.

Das Energiegeschäft mit Wasser, Biomasse und Gas schlägt 2023 mit 3,2 Milliarden Euro zu Buche, 2022 lag das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei 2,4 Milliarden Euro. Als Hauptgrund für den Anstieg nennt RWE „höhere Erträge aus dem kurzfristigen Kraftwerkseinsatz des internationalen Erzeugungsportfolios und höhere realisierte Erzeugungsmargen“.

50 Millionen weniger mit Kohle und Kernkraft in Deutschland

Nahezu über alle Produkte und Regionen hinweg stark entwickelt habe sich das Handelsgeschäft, heißt es zudem. Dieses Segement schließt 2023 voraussichtlich mit einem bereinigten Ebitda von 1,6 Millarden Euro ab (2022: 1,2 Milliarden Euro). Das Geschäft im Jahr 2022 war laut RWE durch Sanktionen auf Kohlelieferungen aus Russland belastet. Infolge dessen kam es zu einer „Wertberichtung“ in Höhe 748 Millionen Euro.

Einen Rückgang beim Ergebnis um 50 Millionen Euro weist der Energieriese für das deutsche Kohle- und Kernenergiegeschäft aus. Das bereinigte Ebitda beläuft sich 2023 auf 705 Millionen Euro. Wesentlicher Grund seien „niedrigere Margen aus Anlagen, deren Stromproduktion nicht abgesichert war“.

Die endgültigen Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr hat RWE für den 14. März angekündigt.
 
Kennzahlen RWE-Konzern
Bereinigte Zahlen (in Millionen Euro)20232022
Ebitda Offshore Wind1.6641.412
Ebitda Onshore Wind/Solar1.248827
Ebitda Wasser/Biomasse/Gas3.1902.369
Ebitda Energiehandel1.5781.161
Ebitda Kerngeschäft7.6735.559
Ebitda Kohle/Kernenergie705751
Ebitda Konzern8.3786.310
Ebit6.3494.568
Quelle: RWE


 

Freitag, 26.01.2024, 16:10 Uhr
Manfred Fischer
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Bilanz
RWE-Gewinn um mehr als 1 Milliarde gestiegen
Das bereinigte Nettoergebnis des RWE-Konzerns fällt 2023 um 1,3 Milliarden Euro höher aus als im Vorjahr. Die gesunkenen Energiepreise im Großhandel dämpfen die Erwartungen für 2024.
Der Essener Energieriese RWE verbucht für 2023 vorausichtlich ein bereinigtes Nettoergebnis in Höhe von 4,5 Milliarden Euro. Wie aus den jetzt veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen hervorgeht, wird das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bei 8,4 Milliarden liegen. Im Jahr davor hatte der Energiekonzern ein Nettoergebnis von 3,2 Milliarden Euro erzielt, das bereinigte Ebitda betrug damals 6,3 Milliarden Euro.

Das Unternehmen übertrifft damit die eigene Prognose deutlich. Im Juli vergangenen Jahres war das Management von einem bereinigten Nettoergebnis von bis zu 3,8 Milliarden Euro und einem Konzern-Ebitda bis zu 7,7 Milliarden ausgegangen.

Die Erwartungen an das laufende Jahr sind gedämpft. Vor dem Hintergrund der in den letzten Wochen deutlich gesunkenen Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten rechne man derzeit für 2024 mit einem Ergebnis, das an der unteren Bandbreite des Korridors liege, der am Kapitalmarkttag am 28. November vorgestellt wurde. Als Referenzpunkt nennt eine Konzernsprecherin das bereinigte Ebitda des Kerngeschäfts. Für 2023 bilanziert RWE hier voraussichtlich 7,7 Milliarden Euro. Der vergangenen Herbst prognostizierte Korridor für 2024 reicht 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro. Die RWE-Aktie gab nach Bekanntgabe der Zahlen und Prognose am 26. Januar deutlich nach.

„Das sehr gute vorläufige Ergebnis unterstreicht einmal mehr, dass sich unsere Strategie ‚Growing Green‘ auszahlt“, sagte RWE-Finanzvorstand Michael Müller beim Rückblick auf das zu Ende gegangene Geschäftsjahr. Wesentlich für die Entwicklung seien „höhere Erträge aus der internationalen Stromerzeugung und unser starkes Handelsgeschäft“ gewesen. Als weiteren „Treiber für das Ergebniswachstum“ nannte er den Kapazitätszuwachs im Bereich erneuerbare Energien.

Wachstum in grünen Geschäftsfeldern

Das Plus fällt in allen grünen Geschäftssegmenten deutlich aus. In der Sparte Offshore Wind verzeichnet das Unternehmen ein bereinigtes Ebitda von 1,7 Milliarden Euro (2022: 1,4 Milliarden Euro). Der Ergebnisanstieg sei auf die Inbetriebnahme neuer Anlagen zurückzuführen, hinzu gekommen seien günstigere Windbedingungen, vor allem an den britischen Standorten.

Das Segment Onshore Wind und Solar trägt mit einem bereinigten Ebitda von rund 1,2 Milliarden Euro zum Ergebnis bei (2022: 827 Millionen Euro). Positiv niedergeschlagen hätten sich vor allem der Ergebnisbeitrag der seit 1. März 2023 vollkonsolidierten Geschäftsaktivitäten aus der Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses in den USA sowie die Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks und Batteriespeicher.

Das Energiegeschäft mit Wasser, Biomasse und Gas schlägt 2023 mit 3,2 Milliarden Euro zu Buche, 2022 lag das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei 2,4 Milliarden Euro. Als Hauptgrund für den Anstieg nennt RWE „höhere Erträge aus dem kurzfristigen Kraftwerkseinsatz des internationalen Erzeugungsportfolios und höhere realisierte Erzeugungsmargen“.

50 Millionen weniger mit Kohle und Kernkraft in Deutschland

Nahezu über alle Produkte und Regionen hinweg stark entwickelt habe sich das Handelsgeschäft, heißt es zudem. Dieses Segement schließt 2023 voraussichtlich mit einem bereinigten Ebitda von 1,6 Millarden Euro ab (2022: 1,2 Milliarden Euro). Das Geschäft im Jahr 2022 war laut RWE durch Sanktionen auf Kohlelieferungen aus Russland belastet. Infolge dessen kam es zu einer „Wertberichtung“ in Höhe 748 Millionen Euro.

Einen Rückgang beim Ergebnis um 50 Millionen Euro weist der Energieriese für das deutsche Kohle- und Kernenergiegeschäft aus. Das bereinigte Ebitda beläuft sich 2023 auf 705 Millionen Euro. Wesentlicher Grund seien „niedrigere Margen aus Anlagen, deren Stromproduktion nicht abgesichert war“.

Die endgültigen Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr hat RWE für den 14. März angekündigt.
 
Kennzahlen RWE-Konzern
Bereinigte Zahlen (in Millionen Euro)20232022
Ebitda Offshore Wind1.6641.412
Ebitda Onshore Wind/Solar1.248827
Ebitda Wasser/Biomasse/Gas3.1902.369
Ebitda Energiehandel1.5781.161
Ebitda Kerngeschäft7.6735.559
Ebitda Kohle/Kernenergie705751
Ebitda Konzern8.3786.310
Ebit6.3494.568
Quelle: RWE


 

Freitag, 26.01.2024, 16:10 Uhr
Manfred Fischer

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