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Energie & Management > Gas - Umweltverbände kritisieren LNG-Pläne
Die Verlegung der Ostsee-Anbindungsleitung ist mittlerweile so gut wie abgeschlossen. Quelle: Gascade
Gas

Umweltverbände kritisieren LNG-Pläne

Vier große Umweltverbände haben ein Papier veröffentlicht, das sich erneut gegen den Bau des LNG-Terminals Mukran auf Rügen wendet.
BUND, Nabu, WWF und Deutsche Umwelthilfe üben weiter heftige Kritik an dem Vorhaben, im Industriehafen von Mukran (Mecklenburg-Vorpommern) ein Terminal für Flüssigerdgas zu errichten. Sie befürchten unter anderem die ökologischen Folgen, die das Vorhaben mit sich bringen könnte. Außerdem kritisieren sie das Genehmigungsverfahren nach dem LNG-Beschleunigungsgesetz als „intransparent und fehlerhaft“. Im Ãœbrigen, so die Einschätzung der Verbände, sei das Terminal für eine sichere Energieversorgung gar nicht mehr notwendig.

Konkret gibt es in diesen Tagen eine juristische Auseinandersetzung, in der es um Baggerarbeiten geht, die in die Laichzeit der Heringe hineinreichen könnten. Zuletzt hatte ein Gericht, das geplante Verfüllen des Rohrgrabens für die Anbindungspipeline in einem Bereich von drei Kilometern gestoppt. Die Arbeiten hätten schon früher abgeschlossen sein sollen, waren aber wegen eines Sturms im vergangenen Jahr in Verzug geraten. Auf die Fertigstellung der Leitung selbst hat die Gerichtsentscheidung allerdings keinen Einfluss.

Naturschutzvorgaben ausgehebelt

Seitens des WWF in wird am Gesamtprojekt kritisiert, dass Ausnahmen von Naturschutzvorgaben genehmigt wurden und dass durch die Arbeiten an der Leitung nicht nur die Heringe gestört würden, sondern auch Wintervögel in ihren Rastgebieten keine Ruhe finden. Der BUND verweist darauf, dass mit dem Meerwasser, das für die Regasifizierung des LNG verwendet wird, riesige Mengen Wasser und damit auch große Mengen an Kleinstlebewesen angesaugt werden.

Erst Anfang Januar hatten die Gegner des Vorhabens – wie berichtet – eine empfindliche Schlappe erlitten, nachdem eine knappe Mehrheit der Sassnitzer Stadtvertreter gegen die Zulassung eines Bürgerbegehrens gestimmt hatten. In einem Gutachten waren zuvor erhebliche Zweifel an dessen Zulässigkeit geübt worden. So würden Nachteile für Umwelt und Fremdenverkehr behauptet, aber nicht belegt. Außerdem sei die zur Fragestellung mitgelieferte Begründung suggestiv formuliert und das Begehren beziehe sich auf Belange, die über die Zuständigkeit der Gemeinde hinausreichen, etwa die Energiesicherheit.

Die Verlegung der 50 Kilometer langen Ostsee-Anbindungsleitung (OAL), die den Hafen in Mukran mit dem Fernleitungsnetz in Lubmin verbindet, steht kurz vor dem Abschluss. Im Februar ist die Inbetriebnahme vorgesehen, wie eine Sprecherin von Gascade der Redaktion mitteilte. Geplant ist, dass dort zwei Regasifizierungsschiffe (sogenannte Floating Storage and Regasification Unit, FSRU) stationiert werden − zum einen noch diesen Winter die „Transgas Power“, zum anderen im Frühjahr die bisher in Lubmin stationierte „Neptun“. Die beiden FSRU sollen in Mukran eine jährliche Einspeisung von bis zu 13,4 Milliarden m3 Erdgas ermöglichen.

Dienstag, 16.01.2024, 16:47 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Gas - Umweltverbände kritisieren LNG-Pläne
Die Verlegung der Ostsee-Anbindungsleitung ist mittlerweile so gut wie abgeschlossen. Quelle: Gascade
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Umweltverbände kritisieren LNG-Pläne
Vier große Umweltverbände haben ein Papier veröffentlicht, das sich erneut gegen den Bau des LNG-Terminals Mukran auf Rügen wendet.
BUND, Nabu, WWF und Deutsche Umwelthilfe üben weiter heftige Kritik an dem Vorhaben, im Industriehafen von Mukran (Mecklenburg-Vorpommern) ein Terminal für Flüssigerdgas zu errichten. Sie befürchten unter anderem die ökologischen Folgen, die das Vorhaben mit sich bringen könnte. Außerdem kritisieren sie das Genehmigungsverfahren nach dem LNG-Beschleunigungsgesetz als „intransparent und fehlerhaft“. Im Ãœbrigen, so die Einschätzung der Verbände, sei das Terminal für eine sichere Energieversorgung gar nicht mehr notwendig.

Konkret gibt es in diesen Tagen eine juristische Auseinandersetzung, in der es um Baggerarbeiten geht, die in die Laichzeit der Heringe hineinreichen könnten. Zuletzt hatte ein Gericht, das geplante Verfüllen des Rohrgrabens für die Anbindungspipeline in einem Bereich von drei Kilometern gestoppt. Die Arbeiten hätten schon früher abgeschlossen sein sollen, waren aber wegen eines Sturms im vergangenen Jahr in Verzug geraten. Auf die Fertigstellung der Leitung selbst hat die Gerichtsentscheidung allerdings keinen Einfluss.

Naturschutzvorgaben ausgehebelt

Seitens des WWF in wird am Gesamtprojekt kritisiert, dass Ausnahmen von Naturschutzvorgaben genehmigt wurden und dass durch die Arbeiten an der Leitung nicht nur die Heringe gestört würden, sondern auch Wintervögel in ihren Rastgebieten keine Ruhe finden. Der BUND verweist darauf, dass mit dem Meerwasser, das für die Regasifizierung des LNG verwendet wird, riesige Mengen Wasser und damit auch große Mengen an Kleinstlebewesen angesaugt werden.

Erst Anfang Januar hatten die Gegner des Vorhabens – wie berichtet – eine empfindliche Schlappe erlitten, nachdem eine knappe Mehrheit der Sassnitzer Stadtvertreter gegen die Zulassung eines Bürgerbegehrens gestimmt hatten. In einem Gutachten waren zuvor erhebliche Zweifel an dessen Zulässigkeit geübt worden. So würden Nachteile für Umwelt und Fremdenverkehr behauptet, aber nicht belegt. Außerdem sei die zur Fragestellung mitgelieferte Begründung suggestiv formuliert und das Begehren beziehe sich auf Belange, die über die Zuständigkeit der Gemeinde hinausreichen, etwa die Energiesicherheit.

Die Verlegung der 50 Kilometer langen Ostsee-Anbindungsleitung (OAL), die den Hafen in Mukran mit dem Fernleitungsnetz in Lubmin verbindet, steht kurz vor dem Abschluss. Im Februar ist die Inbetriebnahme vorgesehen, wie eine Sprecherin von Gascade der Redaktion mitteilte. Geplant ist, dass dort zwei Regasifizierungsschiffe (sogenannte Floating Storage and Regasification Unit, FSRU) stationiert werden − zum einen noch diesen Winter die „Transgas Power“, zum anderen im Frühjahr die bisher in Lubmin stationierte „Neptun“. Die beiden FSRU sollen in Mukran eine jährliche Einspeisung von bis zu 13,4 Milliarden m3 Erdgas ermöglichen.

Dienstag, 16.01.2024, 16:47 Uhr
Günter Drewnitzky

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