E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Klimaschutz - Klimakonferenz gründet Schadensfonds
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Klimaschutz

Klimakonferenz gründet Schadensfonds

Zum Auftakt der Klimakonferenz Cop 28 haben die Vertragsstaaten den lange umstrittenen Schadensfonds gegründet. Deutschland gehört zu den ersten Ländern, die einzahlen.
 
Der Fonds zum Ausgleich von bereits entstandenen und künftigen Klimaschäden, im Konferenzjargon: „loss and damage“ genannt, war lange umstritten. Die Entwicklungsländer hielten ihn für unverzichtbar, die Industrieländer sahen darin ein Fass ohne Boden. In den letzten Wochen wurde ein Kompromiss gefunden. Die Teilnehmer der Klimakonferenz in Dubai feierten die Gründung des Schadenfonds mit stehendem Beifall.

Zu den ersten Ländern, die in den Fonds einzahlen, gehören die gastgebenden Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Deutschland mit jeweils 100 Millionen Dollar. Zusagen machten auch Japan, Großbritannien und die USA. Einzahlungen in den Schadensfonds sind freiwillig, werden aber vor allem von den Industrieländern erwartet. Die Industrieländer ihrerseits erwarten, dass auch die Schwellenländer einen Beitrag leisten, allen voran China, das inzwischen die meisten Treibhausgase erzeugt.

Aus dem Fonds sollen Projekte finanziert werden, mit denen Klimaschäden repariert werden oder ihnen vorgebeugt wird. Ansprüche können alle Entwicklungsländer anmelden, wobei ein Mindestanteil den ärmsten Entwicklungsländern und den pazifischen Inselstaaten, die besonders vom Klimawandel bedroht sind, vorbehalten ist.

Schätzungen über die Klimaschäden gehen bis zu 400 Milliarden Dollar pro Jahr.
Die Verwaltung des Fonds übernimmt in den ersten vier Jahren die Weltbank. Darauf bestanden vor allem die Vereinigten Staaten. Die Entwicklungsländer fordern dagegen eine Einrichtung, in der sie mehr Einfluss haben.

Der Präsident der Konferenz, Sultan Al Jaber, sprach von einer „historischen Entscheidung“, Umweltschützer von einem wichtigen Durchbruch. Sie hoffen, dass der Druck auf andere Geberländer im Laufe der Konferenz steigt und deutlich mehr Geld zusammenkommt als am ersten Tag.

Greenpeace-Sprecherin Tracy Carty sagte, der Fonds sei ein erster Schritt, um den betroffenen Ländern zu helfen. Sie forderte, auch die Öl- und Gaskonzerne und die Kohleunternehmen zu Beiträgen heranzuziehen: „Die fossile Industrie, die weiter Milliarden mit fossilen Brennstoffen verdient, muss für die Schäden, die sie verursacht hat, bezahlen.“

Mariana Paoli von Christian Aid appellierte an die Weltbank, den Fonds so zu verwalten, dass die anspruchsberechtigten Länder einen leichten und sicheren Zugang zu den Mitteln bekommen (siehe auch weitere Meldungen zur Cop 28).

Donnerstag, 30.11.2023, 17:09 Uhr
Tom Weingärtner
Energie & Management > Klimaschutz - Klimakonferenz gründet Schadensfonds
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Klimaschutz
Klimakonferenz gründet Schadensfonds
Zum Auftakt der Klimakonferenz Cop 28 haben die Vertragsstaaten den lange umstrittenen Schadensfonds gegründet. Deutschland gehört zu den ersten Ländern, die einzahlen.
 
Der Fonds zum Ausgleich von bereits entstandenen und künftigen Klimaschäden, im Konferenzjargon: „loss and damage“ genannt, war lange umstritten. Die Entwicklungsländer hielten ihn für unverzichtbar, die Industrieländer sahen darin ein Fass ohne Boden. In den letzten Wochen wurde ein Kompromiss gefunden. Die Teilnehmer der Klimakonferenz in Dubai feierten die Gründung des Schadenfonds mit stehendem Beifall.

Zu den ersten Ländern, die in den Fonds einzahlen, gehören die gastgebenden Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Deutschland mit jeweils 100 Millionen Dollar. Zusagen machten auch Japan, Großbritannien und die USA. Einzahlungen in den Schadensfonds sind freiwillig, werden aber vor allem von den Industrieländern erwartet. Die Industrieländer ihrerseits erwarten, dass auch die Schwellenländer einen Beitrag leisten, allen voran China, das inzwischen die meisten Treibhausgase erzeugt.

Aus dem Fonds sollen Projekte finanziert werden, mit denen Klimaschäden repariert werden oder ihnen vorgebeugt wird. Ansprüche können alle Entwicklungsländer anmelden, wobei ein Mindestanteil den ärmsten Entwicklungsländern und den pazifischen Inselstaaten, die besonders vom Klimawandel bedroht sind, vorbehalten ist.

Schätzungen über die Klimaschäden gehen bis zu 400 Milliarden Dollar pro Jahr.
Die Verwaltung des Fonds übernimmt in den ersten vier Jahren die Weltbank. Darauf bestanden vor allem die Vereinigten Staaten. Die Entwicklungsländer fordern dagegen eine Einrichtung, in der sie mehr Einfluss haben.

Der Präsident der Konferenz, Sultan Al Jaber, sprach von einer „historischen Entscheidung“, Umweltschützer von einem wichtigen Durchbruch. Sie hoffen, dass der Druck auf andere Geberländer im Laufe der Konferenz steigt und deutlich mehr Geld zusammenkommt als am ersten Tag.

Greenpeace-Sprecherin Tracy Carty sagte, der Fonds sei ein erster Schritt, um den betroffenen Ländern zu helfen. Sie forderte, auch die Öl- und Gaskonzerne und die Kohleunternehmen zu Beiträgen heranzuziehen: „Die fossile Industrie, die weiter Milliarden mit fossilen Brennstoffen verdient, muss für die Schäden, die sie verursacht hat, bezahlen.“

Mariana Paoli von Christian Aid appellierte an die Weltbank, den Fonds so zu verwalten, dass die anspruchsberechtigten Länder einen leichten und sicheren Zugang zu den Mitteln bekommen (siehe auch weitere Meldungen zur Cop 28).

Donnerstag, 30.11.2023, 17:09 Uhr
Tom Weingärtner

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.