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Energie & Management > Klimaschutz - COP 28: Deutschlands Beitrag für die globale Energiewende
Quelle: Fotolia / malp
Klimaschutz

COP 28: Deutschlands Beitrag für die globale Energiewende

Auf der Weltklimakonferenz (COP 28) in Dubai hat Deutschland Maßnahmen für eine schnellere globale Energiewende präsentiert. Es will beim Umstieg auf erneuerbare Energie unterstützen.
Über 120 Staaten hatten sich bereits zu Beginn der Weltklimakonferenz in Dubai in einer gemeinsamen Erklärung dazu bekannt, die weltweite Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Rate der Energieeffizienzverbesserung zu verdoppeln. Zu diesen Staaten gehört auch Deutschland, wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) am 5. Dezember mitteilte. Dieses Ziel solle zusammen mit dem Ausstieg aus fossilen Energien in der Abschlusserklärung der Konferenz verankert werden, forderte BMWK-Staatssekretär Stefan Wenzel.

Neben der Aufgabe, die Energiewende im eigenen Land voranzutreiben, enthält die Erklärung Deutschlands auch die Absicht zur weltweiten Zusammenarbeit. Am Thementag der COP 28 zur Energie findet ein Ministertreffen von über 40 ausgewählten Ländervertretern zu den globalen Zielen für erneuerbare Energien und Energieeffizienz statt. Deutschland wird hier vertreten durch Stefan Wenzel und dem Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth.

Erneuerbare Energien und Fachkräfte fördern

Wenzel begrüßte, dass fast zwei Drittel der Unterzeichnerstaaten des Pariser Abkommens sich dazu bekennen, die installierte Kapazität für erneuerbare Energien zu verdreifachen und aus fossilen Energien auszusteigen. „Aus wenigen großen Akteuren der Energiewende können nun weltweit viele werden“, hofft Wenzel. „Zusammen mit unseren Partnern in Industrie-, Schwellen und Entwicklungsländern sind wir entschlossen, den Ausbau erneuerbarer Energien im großen Maßstab weltweit zu beschleunigen: mit gesetzlichen Erleichterungen und mit öffentlichen Mitteln“, kündigte er an.
 
 
„Wir müssen schnellstmöglich raus aus der Nutzung von Kohle, Öl und Gas“, erinnerte Staatssekretär Jochen Flasbarth. Erneuerbare Energien seien auch ein Mittel im Kampf gegen Armut. „So werden wir unser Engagement in der beruflichen Bildung verstärkt auf die Qualifizierung von Fachkräften für die Energiewende ausrichten“, kündigte Flasbarth an. Der Umstieg auf eine erneuerbare Energiebasis brauche nicht nur Technik, sondern auch Know-how vor Ort. Deutschland arbeite derzeit mit rund 50 Ländern intensiv an der Energiewende.

Beispiel Südafrika

Konkrete Fortschritte gab es auf der Weltklimakonferenz zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Südafrika, einem der 20 größten CO2-Emittenten der Welt. So hat Südafrika in Dubai den Umsetzungsplan für Kohleausstieg und Energiewende vorgestellt, der besonderen Wert auf die sozialen Aspekte der Transformation legt, und der im Rahmen der sogenannten „Just Energy Transition Partnership“ (JETP) von Deutschland und anderen Gebern unterstützt wird.

Die mangelhafte Energieversorgung ist für Südafrika derzeit ein großes Entwicklungshemmnis: Weil die Kohlekraftwerke unzuverlässig sind, fällt der Strom regelmäßig aus, wodurch Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in erheblichem Umfang verloren gehen. Deutschland stellt für die südafrikanischen Reformen zur Umsetzung der Energiewende einen Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro bereit.

Im Auftrag des Entwicklungsministeriums hat die KfW Entwicklungsbank entsprechende Kreditverträge mit dem südafrikanischen Finanzministerium unterzeichnet. Weitere Kredite kommen von der Weltbank (1 Milliarde US-Dollar, umgerechnet etwa 921 Millionen Euro), der Afrikanischen Entwicklungsbank (276 Millionen Euro) und Kanada (84 Millionen Euro).

Das südafrikanische Reformpaket sieht unter anderem vor, einen unabhängigen Stromnetzbetreiber einzurichten. Derzeit erzeugt der staatliche Energieversorger Eskom, der bislang auch die Netze betreibt, rund 90 Prozent des Stroms, fast ausschließlich aus Kohle. Ein unabhängiger Netzbetreiber würde – wie in vielen anderen Ländern auch – die Einspeisung erneuerbarer Energien deutlich erleichtern und so private Investitionen auslösen. Die Menge an Solarstrom aus Dachanlagen habe sich innerhalb eines Jahres vervierfacht, wegen einer gesetzlichen Genehmigung.

Indonesische Kohlekraftwerke ersetzen

Fortschritte gebe es auch bei der Energiewende-Partnerschaft (JETP) mit Indonesien. Ein vom BMWK gefördertes Projekt soll nun Nach- und Umnutzungskonzepte für indonesische Kohlekraftwerke entwickeln. So können vorzeitig stillgelegte Kohlekraftwerke für Wind- und Solaranlagen und Batteriespeicher verwendet werden.

Indonesien gehört zu den zehn größten Treibhausgas-Emittenten weltweit. Das Land hat sich international zu Klimaneutralität bis spätestens 2060 und einer sozial-gerechten Energiewende im eigenen Land verpflichtet. Auf der COP 28 hat die indonesische Regierung einen Investitions- und Reformplan vorgestellt.

Dienstag, 5.12.2023, 14:38 Uhr
Susanne Harmsen
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COP 28: Deutschlands Beitrag für die globale Energiewende
Auf der Weltklimakonferenz (COP 28) in Dubai hat Deutschland Maßnahmen für eine schnellere globale Energiewende präsentiert. Es will beim Umstieg auf erneuerbare Energie unterstützen.
Über 120 Staaten hatten sich bereits zu Beginn der Weltklimakonferenz in Dubai in einer gemeinsamen Erklärung dazu bekannt, die weltweite Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Rate der Energieeffizienzverbesserung zu verdoppeln. Zu diesen Staaten gehört auch Deutschland, wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) am 5. Dezember mitteilte. Dieses Ziel solle zusammen mit dem Ausstieg aus fossilen Energien in der Abschlusserklärung der Konferenz verankert werden, forderte BMWK-Staatssekretär Stefan Wenzel.

Neben der Aufgabe, die Energiewende im eigenen Land voranzutreiben, enthält die Erklärung Deutschlands auch die Absicht zur weltweiten Zusammenarbeit. Am Thementag der COP 28 zur Energie findet ein Ministertreffen von über 40 ausgewählten Ländervertretern zu den globalen Zielen für erneuerbare Energien und Energieeffizienz statt. Deutschland wird hier vertreten durch Stefan Wenzel und dem Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth.

Erneuerbare Energien und Fachkräfte fördern

Wenzel begrüßte, dass fast zwei Drittel der Unterzeichnerstaaten des Pariser Abkommens sich dazu bekennen, die installierte Kapazität für erneuerbare Energien zu verdreifachen und aus fossilen Energien auszusteigen. „Aus wenigen großen Akteuren der Energiewende können nun weltweit viele werden“, hofft Wenzel. „Zusammen mit unseren Partnern in Industrie-, Schwellen und Entwicklungsländern sind wir entschlossen, den Ausbau erneuerbarer Energien im großen Maßstab weltweit zu beschleunigen: mit gesetzlichen Erleichterungen und mit öffentlichen Mitteln“, kündigte er an.
 
 
„Wir müssen schnellstmöglich raus aus der Nutzung von Kohle, Öl und Gas“, erinnerte Staatssekretär Jochen Flasbarth. Erneuerbare Energien seien auch ein Mittel im Kampf gegen Armut. „So werden wir unser Engagement in der beruflichen Bildung verstärkt auf die Qualifizierung von Fachkräften für die Energiewende ausrichten“, kündigte Flasbarth an. Der Umstieg auf eine erneuerbare Energiebasis brauche nicht nur Technik, sondern auch Know-how vor Ort. Deutschland arbeite derzeit mit rund 50 Ländern intensiv an der Energiewende.

Beispiel Südafrika

Konkrete Fortschritte gab es auf der Weltklimakonferenz zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Südafrika, einem der 20 größten CO2-Emittenten der Welt. So hat Südafrika in Dubai den Umsetzungsplan für Kohleausstieg und Energiewende vorgestellt, der besonderen Wert auf die sozialen Aspekte der Transformation legt, und der im Rahmen der sogenannten „Just Energy Transition Partnership“ (JETP) von Deutschland und anderen Gebern unterstützt wird.

Die mangelhafte Energieversorgung ist für Südafrika derzeit ein großes Entwicklungshemmnis: Weil die Kohlekraftwerke unzuverlässig sind, fällt der Strom regelmäßig aus, wodurch Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in erheblichem Umfang verloren gehen. Deutschland stellt für die südafrikanischen Reformen zur Umsetzung der Energiewende einen Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro bereit.

Im Auftrag des Entwicklungsministeriums hat die KfW Entwicklungsbank entsprechende Kreditverträge mit dem südafrikanischen Finanzministerium unterzeichnet. Weitere Kredite kommen von der Weltbank (1 Milliarde US-Dollar, umgerechnet etwa 921 Millionen Euro), der Afrikanischen Entwicklungsbank (276 Millionen Euro) und Kanada (84 Millionen Euro).

Das südafrikanische Reformpaket sieht unter anderem vor, einen unabhängigen Stromnetzbetreiber einzurichten. Derzeit erzeugt der staatliche Energieversorger Eskom, der bislang auch die Netze betreibt, rund 90 Prozent des Stroms, fast ausschließlich aus Kohle. Ein unabhängiger Netzbetreiber würde – wie in vielen anderen Ländern auch – die Einspeisung erneuerbarer Energien deutlich erleichtern und so private Investitionen auslösen. Die Menge an Solarstrom aus Dachanlagen habe sich innerhalb eines Jahres vervierfacht, wegen einer gesetzlichen Genehmigung.

Indonesische Kohlekraftwerke ersetzen

Fortschritte gebe es auch bei der Energiewende-Partnerschaft (JETP) mit Indonesien. Ein vom BMWK gefördertes Projekt soll nun Nach- und Umnutzungskonzepte für indonesische Kohlekraftwerke entwickeln. So können vorzeitig stillgelegte Kohlekraftwerke für Wind- und Solaranlagen und Batteriespeicher verwendet werden.

Indonesien gehört zu den zehn größten Treibhausgas-Emittenten weltweit. Das Land hat sich international zu Klimaneutralität bis spätestens 2060 und einer sozial-gerechten Energiewende im eigenen Land verpflichtet. Auf der COP 28 hat die indonesische Regierung einen Investitions- und Reformplan vorgestellt.

Dienstag, 5.12.2023, 14:38 Uhr
Susanne Harmsen

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