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Energie & Management > Verbände - VKU veröffentlicht Positionspapier zu Wasserstoff
Quelle: iStock / Frank Harms
Verbände

VKU veröffentlicht Positionspapier zu Wasserstoff

Für den Kommunalverband VKU ist bei der Umsetzung der Wärmewende Technologieoffenheit eine Grundvoraussetzung.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat ein Positionspapier zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft vorgestellt. Hintergrund ist das leidenschaftlich diskutierte Gebäudeenergiegesetz, das sich gerade im parlamentarischen Verfahren befindet. Auf zwölf Seiten werden die wichtigsten Faktoren für den Wasserstoffmarkthochlauf aus Sicht des VKU dargestellt.

Entgegen der vielfach vertretenen Auffassung, dass die Nutzung von grünem Wasserstoff im Gegensatz zu der direkten Anwendung von Ökostrom ineffizient sei und „deshalb im Verbrauch von vornherein eng restringiert werden muss“, plädiere der VKU ausdrücklich für eine nachfrage- und angebotsorientierte Strategie zur Forcierung des Wasserstoffhochlaufs, heißt es in dem Papier. Wasserstoff könne vielfältig eingesetzt und saisonal gespeichert werden, das Stromnetz entlasten, und einen wichtigen Beitrag zur Systemstabilität leisten.

In dem Positionspapier setzt der VKU auch darauf, dass das Erdgasnetz für den Wasserstoffhochlauf eine entsprechende Rolle spielt. „Durch den schrittweisen und bedarfsorientierten Umbau kann das bestehende Gasnetz für klimaneutrale Energieträger, wie Wasserstoff und grüne Gase, genutzt werden“, so Ingbert Liebing. Denn für den VKU-Hauptgeschäftsführer ist klar, dass es auch nach 2045 noch gasförmige Energieträger geben werde.

Zwar sei Wasserstoff vordringlich zum Einsatz in der Industrie vorgesehen. Der VKU fordert aber auch in Sachen Wärmewende eine „tatsächliche und rechtsverbindliche Technologieoffenheit“. Die Nutzung grüner Gase zur Wärmeerzeugung müsse „grundsätzlich möglich bleiben“, vor allem in KWK-Anlagen, sowie zur Versorgung von industriellen und gewerblichen Anwendungen und in Haushalten. Im Gebäudeenergiegesetz seien die Hürden allerdings so hoch, dass sie die Umstellung auf Wasserstoff und grüne Gase in der Praxis verhindern würden.

Wärmepumpen alleine reichen nicht aus

Mit Wärmepumpen alleine werde es nicht gelingen, den Gebäudebestand gesichert zu dekarbonisieren. Die Schwierigkeiten seien vielfältig und „reichen vom Fachkräfte- und Gerätemangel über den erforderlichen Ausbaubedarf der Stromnetze bis hin zum Zustand des Gebäudebestands und der niedrigen Sanierungsquote“, so der VKU. Die Schwierigkeiten würden sich zeitnah nicht lösen lassen.

Der VKU unterstützt das Konzept der Kommunale Wärmeplanung. Sie sei das „optimale Instrument“, um unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten vor Ort, die effizientesten und sinnvollsten Technologien zur Versorgung mit Wärme zu identifizieren. Allerdings dürfe eine technologieoffene kommunale Wärmeplanung auch Wasserstoff in der Wärmeversorgung nicht grundsätzlich ausschließen. „Das gilt in technischer, baulicher, sozialer und finanzieller Hinsicht.“

Der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur müsse laut VKU gemeinsam von Staat, Unternehmen und Bevölkerung gestaltet werden. „Mit den richtigen Rahmenbedingungen würde über den Wärmemarkt eine verlässliche Nachfrage nach grünem Wasserstoff entstehen, die den erwarteten Markthochlauf unterstützt.“

Das "Positionspapier zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft" des VKU steht zum Download zur Verfügung.

Montag, 8.05.2023, 16:01 Uhr
Stefan Sagmeister
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Quelle: iStock / Frank Harms
Verbände
VKU veröffentlicht Positionspapier zu Wasserstoff
Für den Kommunalverband VKU ist bei der Umsetzung der Wärmewende Technologieoffenheit eine Grundvoraussetzung.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat ein Positionspapier zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft vorgestellt. Hintergrund ist das leidenschaftlich diskutierte Gebäudeenergiegesetz, das sich gerade im parlamentarischen Verfahren befindet. Auf zwölf Seiten werden die wichtigsten Faktoren für den Wasserstoffmarkthochlauf aus Sicht des VKU dargestellt.

Entgegen der vielfach vertretenen Auffassung, dass die Nutzung von grünem Wasserstoff im Gegensatz zu der direkten Anwendung von Ökostrom ineffizient sei und „deshalb im Verbrauch von vornherein eng restringiert werden muss“, plädiere der VKU ausdrücklich für eine nachfrage- und angebotsorientierte Strategie zur Forcierung des Wasserstoffhochlaufs, heißt es in dem Papier. Wasserstoff könne vielfältig eingesetzt und saisonal gespeichert werden, das Stromnetz entlasten, und einen wichtigen Beitrag zur Systemstabilität leisten.

In dem Positionspapier setzt der VKU auch darauf, dass das Erdgasnetz für den Wasserstoffhochlauf eine entsprechende Rolle spielt. „Durch den schrittweisen und bedarfsorientierten Umbau kann das bestehende Gasnetz für klimaneutrale Energieträger, wie Wasserstoff und grüne Gase, genutzt werden“, so Ingbert Liebing. Denn für den VKU-Hauptgeschäftsführer ist klar, dass es auch nach 2045 noch gasförmige Energieträger geben werde.

Zwar sei Wasserstoff vordringlich zum Einsatz in der Industrie vorgesehen. Der VKU fordert aber auch in Sachen Wärmewende eine „tatsächliche und rechtsverbindliche Technologieoffenheit“. Die Nutzung grüner Gase zur Wärmeerzeugung müsse „grundsätzlich möglich bleiben“, vor allem in KWK-Anlagen, sowie zur Versorgung von industriellen und gewerblichen Anwendungen und in Haushalten. Im Gebäudeenergiegesetz seien die Hürden allerdings so hoch, dass sie die Umstellung auf Wasserstoff und grüne Gase in der Praxis verhindern würden.

Wärmepumpen alleine reichen nicht aus

Mit Wärmepumpen alleine werde es nicht gelingen, den Gebäudebestand gesichert zu dekarbonisieren. Die Schwierigkeiten seien vielfältig und „reichen vom Fachkräfte- und Gerätemangel über den erforderlichen Ausbaubedarf der Stromnetze bis hin zum Zustand des Gebäudebestands und der niedrigen Sanierungsquote“, so der VKU. Die Schwierigkeiten würden sich zeitnah nicht lösen lassen.

Der VKU unterstützt das Konzept der Kommunale Wärmeplanung. Sie sei das „optimale Instrument“, um unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten vor Ort, die effizientesten und sinnvollsten Technologien zur Versorgung mit Wärme zu identifizieren. Allerdings dürfe eine technologieoffene kommunale Wärmeplanung auch Wasserstoff in der Wärmeversorgung nicht grundsätzlich ausschließen. „Das gilt in technischer, baulicher, sozialer und finanzieller Hinsicht.“

Der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur müsse laut VKU gemeinsam von Staat, Unternehmen und Bevölkerung gestaltet werden. „Mit den richtigen Rahmenbedingungen würde über den Wärmemarkt eine verlässliche Nachfrage nach grünem Wasserstoff entstehen, die den erwarteten Markthochlauf unterstützt.“

Das "Positionspapier zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft" des VKU steht zum Download zur Verfügung.

Montag, 8.05.2023, 16:01 Uhr
Stefan Sagmeister

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