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Energie & Management > Klimaschutz - Flensburg mit Fahrplan in die Klimaneutralität
In Flensburg lösen moderne Gaskraftwerke (links vorne) die Kohlemeiler ab. Quelle: Stadtwerke Flensburg
Klimaschutz

Flensburg mit Fahrplan in die Klimaneutralität

Die Stadtwerke Flensburg haben ihren Transformationsplan zur Klimaneutralität bis 2035 vorgestellt. Mehr als 400 Millionen Euro sollen in Erzeugungsanlagen und Fernwärmenetz fließen.
Mit dem „Trafo-Plan“ haben die Stadtwerke den politischen Ratsbeschluss zur Klimaneutralität aus dem Dezember 2022 in ein konkretes technisches und kaufmännisches Maßnahmenpaket umgesetzt. Er sei deutlich umfangreicher, konkreter und detaillierter als das Abschlussdokument aus dem Arbeitskreis Transformation, das dem Ratsbeschluss vom Dezember zugrunde lag, teilt der Versorger mit.

Karsten Müller-Janßen, Leiter Anlagenbau und Projekte bei den Stadtwerken, erklärte, man habe den Trafo-Plan jetzt beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingereicht. Das sei die Basis, um Fördermittel des Bundes aus dem Programm für effiziente Wärmenetze zu erhalten. Im Endeffekt setze sich der Trafo-Plan aus drei technischen Maßnahmen-Paketen zusammen, die bis 2035 umgesetzt werden sollen.

Zum einen sollen die Erzeugungsanlagen der Stadtwerke Schritt für Schritt grüner werden. Nach dem Kohleausstieg sind die Elektrifizierung der Wärmeproduktion und der Einsatz CO2-neutraler Energieträger geplant. Dirk Roschek, Leiter Erzeugung, zu den Einzelheiten: „Im nächsten Jahr wollen wir den zweiten Elektrodenheizkessel, der mit Strom Wärme erzeugt, und den zweiten Wärmespeicher in Betrieb nehmen. Im Jahr 2027 geht es mit der ersten Großwärmepumpe weiter. Das ist Bestandteil des ersten Maßnahmenpaketes, zu dem auch Solarthermie zählt.“ Damit soll CO2 im sechsstelligen Tonnen-Bereich eingespart werden.

Im zweiten Maßnahmenpaket kommen weitere Wärmepumpen hinzu und ab 2028 ist der Einsatz von Wasserstoff in den beiden Gas- und Dampfturbinenanlagen Kessel 12 und 13 vorgesehen. Der Wasserstoffanteil soll im Laufe der Jahre weiter steigen. Auch Biomasse soll genutzt werden.

Fernwärmenetze optimieren

Die Stadtwerke versorgen schon jetzt nahezu alle Flensburger über ein 700 Kilometer umfassendes Leitungsnetz mit Fernwärme. Es besteht aus einem großen Primärnetz und 95 Sekundärnetzen. Das Primärnetz arbeitet mit hohen Temperaturen von bis zu 129 Grad und hohen Drücken. Die Sekundärnetze leiten Fernwärmewasser mit bis zu 95 Grad und niedrigerem Druck an die Haushalte.

Die Optimierung der Fernwärmenetze ist ebenfalls Bestandteil des Trafo-Plans. Thomas Räther, Leiter der Stadtwerke Netze, erklärt: „Das Fernwärmenetz wird insbesondere für die Einbindung der Wärmepumpen durch Anpassung der Temperaturen und Volumenströme optimiert. Das wird aber einige Jahre dauern, bis wir dies umgesetzt haben.“

Der vollständige Umbau des Flensburger Energiesystems zur Klimaneutralität ist mit hohen Investitionen verbunden. Im Kraftwerk rechnen die Stadtwerke mit einem Invest von rund 350 Millionen Euro, in den Netzen sind es mehr als 50 Millionen. Dazu kommen mehr als 50 Millionen Euro für den Umbau des Busbetriebshofes zur Klimaneutralität und die gleiche Summe für eine neue Stromanbindung. Insgesamt wollen die Stadtwerke bis 2035 rund eine halbe Milliarde Euro investieren.

Freitag, 17.11.2023, 13:30 Uhr
Günter Drewnitzky
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In Flensburg lösen moderne Gaskraftwerke (links vorne) die Kohlemeiler ab. Quelle: Stadtwerke Flensburg
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Die Stadtwerke Flensburg haben ihren Transformationsplan zur Klimaneutralität bis 2035 vorgestellt. Mehr als 400 Millionen Euro sollen in Erzeugungsanlagen und Fernwärmenetz fließen.
Mit dem „Trafo-Plan“ haben die Stadtwerke den politischen Ratsbeschluss zur Klimaneutralität aus dem Dezember 2022 in ein konkretes technisches und kaufmännisches Maßnahmenpaket umgesetzt. Er sei deutlich umfangreicher, konkreter und detaillierter als das Abschlussdokument aus dem Arbeitskreis Transformation, das dem Ratsbeschluss vom Dezember zugrunde lag, teilt der Versorger mit.

Karsten Müller-Janßen, Leiter Anlagenbau und Projekte bei den Stadtwerken, erklärte, man habe den Trafo-Plan jetzt beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingereicht. Das sei die Basis, um Fördermittel des Bundes aus dem Programm für effiziente Wärmenetze zu erhalten. Im Endeffekt setze sich der Trafo-Plan aus drei technischen Maßnahmen-Paketen zusammen, die bis 2035 umgesetzt werden sollen.

Zum einen sollen die Erzeugungsanlagen der Stadtwerke Schritt für Schritt grüner werden. Nach dem Kohleausstieg sind die Elektrifizierung der Wärmeproduktion und der Einsatz CO2-neutraler Energieträger geplant. Dirk Roschek, Leiter Erzeugung, zu den Einzelheiten: „Im nächsten Jahr wollen wir den zweiten Elektrodenheizkessel, der mit Strom Wärme erzeugt, und den zweiten Wärmespeicher in Betrieb nehmen. Im Jahr 2027 geht es mit der ersten Großwärmepumpe weiter. Das ist Bestandteil des ersten Maßnahmenpaketes, zu dem auch Solarthermie zählt.“ Damit soll CO2 im sechsstelligen Tonnen-Bereich eingespart werden.

Im zweiten Maßnahmenpaket kommen weitere Wärmepumpen hinzu und ab 2028 ist der Einsatz von Wasserstoff in den beiden Gas- und Dampfturbinenanlagen Kessel 12 und 13 vorgesehen. Der Wasserstoffanteil soll im Laufe der Jahre weiter steigen. Auch Biomasse soll genutzt werden.

Fernwärmenetze optimieren

Die Stadtwerke versorgen schon jetzt nahezu alle Flensburger über ein 700 Kilometer umfassendes Leitungsnetz mit Fernwärme. Es besteht aus einem großen Primärnetz und 95 Sekundärnetzen. Das Primärnetz arbeitet mit hohen Temperaturen von bis zu 129 Grad und hohen Drücken. Die Sekundärnetze leiten Fernwärmewasser mit bis zu 95 Grad und niedrigerem Druck an die Haushalte.

Die Optimierung der Fernwärmenetze ist ebenfalls Bestandteil des Trafo-Plans. Thomas Räther, Leiter der Stadtwerke Netze, erklärt: „Das Fernwärmenetz wird insbesondere für die Einbindung der Wärmepumpen durch Anpassung der Temperaturen und Volumenströme optimiert. Das wird aber einige Jahre dauern, bis wir dies umgesetzt haben.“

Der vollständige Umbau des Flensburger Energiesystems zur Klimaneutralität ist mit hohen Investitionen verbunden. Im Kraftwerk rechnen die Stadtwerke mit einem Invest von rund 350 Millionen Euro, in den Netzen sind es mehr als 50 Millionen. Dazu kommen mehr als 50 Millionen Euro für den Umbau des Busbetriebshofes zur Klimaneutralität und die gleiche Summe für eine neue Stromanbindung. Insgesamt wollen die Stadtwerke bis 2035 rund eine halbe Milliarde Euro investieren.

Freitag, 17.11.2023, 13:30 Uhr
Günter Drewnitzky

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