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Bis zu 30 Prozent mehr Energieeffizienz sollen durch Digitalisierung im Gebäude- und Industriesektor möglich sein. Diese Umsetzung soll das neue Kompetenzzentrum KEDi künftig befördern.
Mit einer feierlichen Eröffnung im Rahmen der Energietage hat sich das neu gegründete Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi) am 4.
Mai in Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) vorgestellt. Ziel des Kedi ist es, Energieeffizienzpotenziale in den beiden Sektoren mittels Digitalisierung besser zu erschließen, vor allem durch den „Aufbau fachlicher Kompetenz, Vernetzung relevanter Marktakteurinnen und -akteure sowie Kommunikation“. Das umriss der Geschäftsführer der deutschen Energieagentur (Dena), Andreas Kuhlmann, in seiner Rede.
Bis zu 30 Prozent mehr Energieeffizienz sollen durch Digitalisierung in diesen Bereichen möglich sein, besagen Studien. Effizienzsteigerung in Industrie und Gebäuden seien eine zentrale Herausforderung, weil diese Bereiche die meiste Energie verbrauchen. Die Digitalisierung sei ein zentraler Hebel, um Energieeffizienz-Potenziale auszuschöpfen. Zur Eröffnung stellten Hans Rüdiger Lange, Head of Technology und Product Management bei Ökotec, und Jörg Lorenz, Vorstandsvorsitzender von Green with IT Berlin-Brandenburg, erste Anwendungsbeispiele vor.
Große politische Unterstützung für das ZentrumDer Parlamentarische Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsministerium (BMWK), Michael Kellner (Grüne) wünschte dem Zentrum viel Erfolg. Nach dem vorgelegten Energieeffizienzgesetz der Bundesregierung muss bis 2030 der Endenergieverbrauch um 26,5
Prozent (gegenüber 2008) und bis 2045 um 45
Prozent gesenkt werden, betonte Kellner. Es sieht den verpflichtenden Einsatz von Energiemanagementsystemen (EMS) in Unternehmen der Industrie mit einem Jahresenergieverbrauch von mehr als 15
Millionen kWh vor.
Halles Nähe zu LeunaAuch dabei solle das Kompetenzzentrum unterstützen. „Halle und Sachsen-Anhalt sind ein guter Standort: Wir konnten hier bereits erfolgreich das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmeplanung etablieren. Nun kann Halle mit dem Kedi zum Pionier für Energieeffizienz und Klimaschutz durch Digitalisierung werden“, sagte Kellner. Der Hallenser kommissarische Rathauschef Egbert Geier (SPD) betonte die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis in seiner Stadt. Sie habe mit ihrer Nähe zum energieintensiven Chemiedreieck Leuna den Ausschlag für Ansiedlung des Zentrums gegeben.
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Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMWK, bei der Eröffnung des Kedi in Halle / Saale Quelle: E&M / Susanne Harmsen |
Geld aus dem StrukturwandelfondsSachsen-Anhalts Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch (SPD) betonte: „Deutschlandweite Impulse für mehr Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden stärken die Umsetzung der Energiewende und bringen auch den Strukturwandel in der Region voran.“ Dena-Chef Kuhlmann unterstrich, das Kedi werde digitale Technologien und Innovationen im Bereich der Energieeffizienz sichtbar machen, Akteurinnen und Akteure bei der verstärkten Anwendung unterstützen und Transparenz über öffentliche Förderungen, Initiativen und Regulierungen im Bereich Energieeffizienz durch Digitalisierung schaffen.
Finanziert wird das Kedi aus Strukturwandel-Mitteln für das Mitteldeutsche Braunkohlerevier. Zusammen mit dem Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) ist es das zweite Projekt der Dena in Halle an der Saale. Aus einem Standort, der bislang durch die Kohleförderung geprägt wurde, werde so ein wichtiger Ort für die Schaffung eines innovativen und klimaneutralen Deutschlands, unterstrich der Dena-Chef.
Hintergründe zum Kedi stehen im Internet bereit.
Donnerstag, 4.05.2023, 12:41 Uhr
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