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Energie & Management > Wasserstoff - Wintershall Dea findet Standort für Projekt
Quelle: HanseWerk Natur GmbH
Wasserstoff

Wintershall Dea findet Standort für Projekt "BlueHyNow"

Die Nord-West Oelleitung GmbH (NWO) stößt zum Wintershall-Dea-Projekt "BlueHyNow". Auf dessen Gelände in Wilhelmshaven soll die Anlage zur Herstellung von blauem Wasserstoff entstehen.
In einer am 2. August unterzeichneten Absichtserklärung untermauern die beiden Unternehmen Wintershall Dea und NWO ihre Zusammenarbeit: So soll im Rahmen des Projektes Blue Hy Now auf dem Gelände der NWO am Tiefseewasserhafen in Wilhelmshaven eine Wasserstoff-Produktionsanlage entstehen. In einer Machbarkeitsstudie wollen die Unternehmen zudem prüfen, inwieweit sich die Pipeline-Infrastruktur der NWO für die Durchleitung von Wasserstoff umrüsten lässt. Wie Wintershall Dea in einer Mitteilung vom 4. August bekannt gibt, verfügt NWO über Pipelines in der Region, die zum Teil ungenutzt sind und Wasserstoff zu Industriekunden leiten könnten.

In die Zusammenarbeit mit Wintershall Dea bringt die NWO ihre Expertise im Bereich Rohstofftransport und -lagerung mit ein. Bei der NWO wird seit 1958 Mineralöl angelandet, zwischengelagert und via Fernleitung zu den Abnehmern ins Emsland, Rhein-Ruhr-Gebiet und nach Hamburg transportiert. Das Unternehmen will eigener Aussage nach neben Mineralöl künftig auch bei anderen stofflichen Energieimporten eine Schlüsselrolle einnehmen.

5,8 Mrd. kWh blauer Wasserstoff für die Industrie
 
Von einer "perfekten Ergänzung" spricht Hugo Dijkgraaf, Vorstandsmitglied und CTO bei Wintershall Dea, mit Blick auf die beschlossene Zusammenarbeit. "Entlang der Wertschöpfungskette, von der Produktion über den Transport des Wasserstoffs bis zu den Verbrauchern, wollen wir künftig als Partner an einem Strang ziehen und den Aufbau des dringend benötigten Wasserstoff-Netzes beschleunigen", so Dijkgraaf.

Im Projekt Blue Hy Now setzen die Partner auf aus der Dampfreformierung von Erdgas entstehenden Wasserstoff − sogenannten "blauen Wasserstoff". Der Gas- und Ölproduzent aus Kassel sieht angesichts der erwarteten hohen Nachfrage nach Wasserstoff eine "erhebliche Kapazitätslücke" in Deutschland. Dabei bezieht sich Wintershall Dea auf aktuelle Prognosen, wonach der Wasserstoffbedarf enorm wachsen wird − von heute 55 Mrd. kWh pro Jahr auf bis zu 110 Mrd. kWh im Jahr 2030.

"Die derzeitigen Pläne im Koalitionsvertrag der Bundesregierung konzentrieren sich auf Wasserstoff auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien und bringen zusätzlich nur rund 28 Mrd. kWh pro Jahr", so das Unternehmen. Hier wolle Wintershall Dea mit dem Projekt Blue Hy Now und einer jährlichen Kapazität von 5,6 Mrd. kWh ansetzen. Dijkgraaf: "Damit wir auch in Zukunft die Energiesicherheit in Deutschland garantieren können und die Energiewende voranbringen, brauchen wir neben Wasserstoff aus Erneuerbaren auch Wasserstoff aus Erdgas."
 

Zum Projekt "BlueHyNow"

Ab Ende 2028 will Wintershall Dea im Rahmen des Projektes blauen Wasserstoff aus Erdgas, das aus Norwegen kommen soll, gewinnen. Der Strom für den Betrieb der auf dem Gelände der NWO geplanten Wasserstoffproduktionsanlage soll aus Windkraftanlagen in der Nordsee kommen. Der Konzern will mit seinen Projektpartnern über 1 Mrd. Euro hierzu investieren.

Im Standort Wilhelmshaven sieht Wintershall Dea einen großen Vorteil: Die 76.000-Einwohner-Stadt an der Nordseeküste hat bereits eine starke, vernetze Infrastruktur: zwei nahegelegene Anlandestellen für Erdgas aus Norwegen sowie die Möglichkeit zur Wasserstoffspeicherung in benachbarten Kavernenspeichern. Der Tiefwasserhafen kann zudem von großen Tankschiffen genutzt werden.

Darüber hinaus will Wintershall Dea den Standort zu einem "logistischen CO2-Sammelpunkt" ausbauen. Unvermeidbare CO2-Emissionen aus ganz Deutschland könnten dort gebündelt und zur "sicheren Speicherung von Wilhelmshaven aus verschifft werden. Das wird deutlich zur Dekarbonisierung Deutschlands beitragen" − so Klaus Langemann, Bereichsleiter Carbon Management & Hydrogen bei Wintershall Dea. Er verweist auf Zahlen der Agora Energiewende, laut der im Jahr 2045 noch rund 63 Mio. Tonnen CO2 dieser unvermeidlichen Emissionen anfallen. Für diese Emissionen sei die Abscheidung und Einlagerung von CO2 (Carbon Capture and Storage − CCS) eine "tragfähige Lösung". 

Wintershall Deas Pläne sehen vor, das in Wilhelmshaven bei der Wasserstoffherstellung aus Erdgas entstehende CO2 über den Seeweg zu Lagerstätten in Norwegen und Dänemark zu transportieren und unterirdisch im Meeresboden einzulagern.
 

Donnerstag, 4.08.2022, 14:45 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Wintershall Dea findet Standort für Projekt
Quelle: HanseWerk Natur GmbH
Wasserstoff
Wintershall Dea findet Standort für Projekt "BlueHyNow"
Die Nord-West Oelleitung GmbH (NWO) stößt zum Wintershall-Dea-Projekt "BlueHyNow". Auf dessen Gelände in Wilhelmshaven soll die Anlage zur Herstellung von blauem Wasserstoff entstehen.
In einer am 2. August unterzeichneten Absichtserklärung untermauern die beiden Unternehmen Wintershall Dea und NWO ihre Zusammenarbeit: So soll im Rahmen des Projektes Blue Hy Now auf dem Gelände der NWO am Tiefseewasserhafen in Wilhelmshaven eine Wasserstoff-Produktionsanlage entstehen. In einer Machbarkeitsstudie wollen die Unternehmen zudem prüfen, inwieweit sich die Pipeline-Infrastruktur der NWO für die Durchleitung von Wasserstoff umrüsten lässt. Wie Wintershall Dea in einer Mitteilung vom 4. August bekannt gibt, verfügt NWO über Pipelines in der Region, die zum Teil ungenutzt sind und Wasserstoff zu Industriekunden leiten könnten.

In die Zusammenarbeit mit Wintershall Dea bringt die NWO ihre Expertise im Bereich Rohstofftransport und -lagerung mit ein. Bei der NWO wird seit 1958 Mineralöl angelandet, zwischengelagert und via Fernleitung zu den Abnehmern ins Emsland, Rhein-Ruhr-Gebiet und nach Hamburg transportiert. Das Unternehmen will eigener Aussage nach neben Mineralöl künftig auch bei anderen stofflichen Energieimporten eine Schlüsselrolle einnehmen.

5,8 Mrd. kWh blauer Wasserstoff für die Industrie
 
Von einer "perfekten Ergänzung" spricht Hugo Dijkgraaf, Vorstandsmitglied und CTO bei Wintershall Dea, mit Blick auf die beschlossene Zusammenarbeit. "Entlang der Wertschöpfungskette, von der Produktion über den Transport des Wasserstoffs bis zu den Verbrauchern, wollen wir künftig als Partner an einem Strang ziehen und den Aufbau des dringend benötigten Wasserstoff-Netzes beschleunigen", so Dijkgraaf.

Im Projekt Blue Hy Now setzen die Partner auf aus der Dampfreformierung von Erdgas entstehenden Wasserstoff − sogenannten "blauen Wasserstoff". Der Gas- und Ölproduzent aus Kassel sieht angesichts der erwarteten hohen Nachfrage nach Wasserstoff eine "erhebliche Kapazitätslücke" in Deutschland. Dabei bezieht sich Wintershall Dea auf aktuelle Prognosen, wonach der Wasserstoffbedarf enorm wachsen wird − von heute 55 Mrd. kWh pro Jahr auf bis zu 110 Mrd. kWh im Jahr 2030.

"Die derzeitigen Pläne im Koalitionsvertrag der Bundesregierung konzentrieren sich auf Wasserstoff auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien und bringen zusätzlich nur rund 28 Mrd. kWh pro Jahr", so das Unternehmen. Hier wolle Wintershall Dea mit dem Projekt Blue Hy Now und einer jährlichen Kapazität von 5,6 Mrd. kWh ansetzen. Dijkgraaf: "Damit wir auch in Zukunft die Energiesicherheit in Deutschland garantieren können und die Energiewende voranbringen, brauchen wir neben Wasserstoff aus Erneuerbaren auch Wasserstoff aus Erdgas."
 

Zum Projekt "BlueHyNow"

Ab Ende 2028 will Wintershall Dea im Rahmen des Projektes blauen Wasserstoff aus Erdgas, das aus Norwegen kommen soll, gewinnen. Der Strom für den Betrieb der auf dem Gelände der NWO geplanten Wasserstoffproduktionsanlage soll aus Windkraftanlagen in der Nordsee kommen. Der Konzern will mit seinen Projektpartnern über 1 Mrd. Euro hierzu investieren.

Im Standort Wilhelmshaven sieht Wintershall Dea einen großen Vorteil: Die 76.000-Einwohner-Stadt an der Nordseeküste hat bereits eine starke, vernetze Infrastruktur: zwei nahegelegene Anlandestellen für Erdgas aus Norwegen sowie die Möglichkeit zur Wasserstoffspeicherung in benachbarten Kavernenspeichern. Der Tiefwasserhafen kann zudem von großen Tankschiffen genutzt werden.

Darüber hinaus will Wintershall Dea den Standort zu einem "logistischen CO2-Sammelpunkt" ausbauen. Unvermeidbare CO2-Emissionen aus ganz Deutschland könnten dort gebündelt und zur "sicheren Speicherung von Wilhelmshaven aus verschifft werden. Das wird deutlich zur Dekarbonisierung Deutschlands beitragen" − so Klaus Langemann, Bereichsleiter Carbon Management & Hydrogen bei Wintershall Dea. Er verweist auf Zahlen der Agora Energiewende, laut der im Jahr 2045 noch rund 63 Mio. Tonnen CO2 dieser unvermeidlichen Emissionen anfallen. Für diese Emissionen sei die Abscheidung und Einlagerung von CO2 (Carbon Capture and Storage − CCS) eine "tragfähige Lösung". 

Wintershall Deas Pläne sehen vor, das in Wilhelmshaven bei der Wasserstoffherstellung aus Erdgas entstehende CO2 über den Seeweg zu Lagerstätten in Norwegen und Dänemark zu transportieren und unterirdisch im Meeresboden einzulagern.
 

Donnerstag, 4.08.2022, 14:45 Uhr
Davina Spohn

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