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Energie & Management > Windkraft Offshore - Vertrag für deutsch-dänische Energieinsel Bornholm steht
Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft Offshore

Vertrag für deutsch-dänische Energieinsel Bornholm steht

Mit der Unterzeichnung eines deutsch-dänischen Regierungsabkommens über die Energieinsel Bornholm ist die erste internationale Kooperation nach der EU-Erneuerbaren-Richtlinie gestartet.
Die dänische Ostseeinsel Bornholm soll bis Anfang der 2030er Jahre zum Windstromdrehkreuz werden. Ein entsprechendes Regierungsabkommen unterzeichnete heute Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Aagaard. Mindestens 3.000 MW Offshore-Windstromkapazität werden demnach auf der Insel ans Netz angeschlossen. Der Strom soll dann über neue Netzanbindungen nach Deutschland (2.000 MW) und zum dänischen Festland (1.200 MW) transportiert werden.

Die Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und Energinet hatten im Vorfeld die jeweils hälftige Übernahme der Infrastrukturkosten des Projekts vereinbart. Im Gegenzug teilen sich die Netzbetreiber die Engpasserlöse der jeweiligen Leitungen nach Deutschland und Dänemark und erhalten jeweils Eigentum am Interkonnektor an das jeweilige Festland.

Pilotprojekt für weitere europäische Kooperationen

Robert Habeck sagte bei der Unterzeichnung: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, mit Dänemark das erste Offshore-Kooperationsprojekt Europas vor der Insel Bornholm zu vereinbaren.“ Das Projekt schaffe die Grundlage für künftige Grünstrom-Importe nach Deutschland und werde die Stromversorgung günstiger, sicherer und unabhängiger von fossilen Energieträgern machen. Das Abkommen regelt die Teilung der erneuerbaren Strommengen aus dem Projekt und ihre hälftige Anrechnung auf die Ziele beider Länder unter der EU-Erneuerbaren-Richtlinie RED.

Die Mitgliedstaaten hatten sich im März auf eine neue EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (RED) geeinigt. Darunter fallen auch grenzüberschreitende Projekte. Dänemark und Deutschland haben die EU-Vorgabe für einen verbindlichen Rechtsrahmen für grenzüberschreitende Kooperationsprojekte bereits erfüllt. Das Projekt sei auch ein Meilenstein für die konkrete Umsetzung der Gipfelerklärungen der Staats- und Regierungschefs der Nordseeanrainer von Esbjerg in 2022 und Ostende in 2023.

Das Bornholm Energy Island Projekt hat damit Pilotcharakter für kommende Offshore-Kooperationsprojekte mit voraussichtlich noch größerem Umfang. Perspektivisch sollen in einem weiteren dänischen Energy Hub in der Nordsee bis zu 10.000 MW Offshore-Windkraftleistung mit Deutschland und anderen Ländern über neue Stromleitungen verbunden werden. Auch in der Ostsee zeichnen sich bereits weitere Kooperationsprojekte ab.

Das deutsch-dänische Abkommen zu Bornholm steht im Internet bereit.

Donnerstag, 1.06.2023, 15:44 Uhr
Susanne Harmsen
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Vertrag für deutsch-dänische Energieinsel Bornholm steht
Mit der Unterzeichnung eines deutsch-dänischen Regierungsabkommens über die Energieinsel Bornholm ist die erste internationale Kooperation nach der EU-Erneuerbaren-Richtlinie gestartet.
Die dänische Ostseeinsel Bornholm soll bis Anfang der 2030er Jahre zum Windstromdrehkreuz werden. Ein entsprechendes Regierungsabkommen unterzeichnete heute Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Aagaard. Mindestens 3.000 MW Offshore-Windstromkapazität werden demnach auf der Insel ans Netz angeschlossen. Der Strom soll dann über neue Netzanbindungen nach Deutschland (2.000 MW) und zum dänischen Festland (1.200 MW) transportiert werden.

Die Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und Energinet hatten im Vorfeld die jeweils hälftige Übernahme der Infrastrukturkosten des Projekts vereinbart. Im Gegenzug teilen sich die Netzbetreiber die Engpasserlöse der jeweiligen Leitungen nach Deutschland und Dänemark und erhalten jeweils Eigentum am Interkonnektor an das jeweilige Festland.

Pilotprojekt für weitere europäische Kooperationen

Robert Habeck sagte bei der Unterzeichnung: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, mit Dänemark das erste Offshore-Kooperationsprojekt Europas vor der Insel Bornholm zu vereinbaren.“ Das Projekt schaffe die Grundlage für künftige Grünstrom-Importe nach Deutschland und werde die Stromversorgung günstiger, sicherer und unabhängiger von fossilen Energieträgern machen. Das Abkommen regelt die Teilung der erneuerbaren Strommengen aus dem Projekt und ihre hälftige Anrechnung auf die Ziele beider Länder unter der EU-Erneuerbaren-Richtlinie RED.

Die Mitgliedstaaten hatten sich im März auf eine neue EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (RED) geeinigt. Darunter fallen auch grenzüberschreitende Projekte. Dänemark und Deutschland haben die EU-Vorgabe für einen verbindlichen Rechtsrahmen für grenzüberschreitende Kooperationsprojekte bereits erfüllt. Das Projekt sei auch ein Meilenstein für die konkrete Umsetzung der Gipfelerklärungen der Staats- und Regierungschefs der Nordseeanrainer von Esbjerg in 2022 und Ostende in 2023.

Das Bornholm Energy Island Projekt hat damit Pilotcharakter für kommende Offshore-Kooperationsprojekte mit voraussichtlich noch größerem Umfang. Perspektivisch sollen in einem weiteren dänischen Energy Hub in der Nordsee bis zu 10.000 MW Offshore-Windkraftleistung mit Deutschland und anderen Ländern über neue Stromleitungen verbunden werden. Auch in der Ostsee zeichnen sich bereits weitere Kooperationsprojekte ab.

Das deutsch-dänische Abkommen zu Bornholm steht im Internet bereit.

Donnerstag, 1.06.2023, 15:44 Uhr
Susanne Harmsen

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