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Energie & Management > Stromnetz - Start für Bau der Gleichstromleitung Südostlink
Quelle: Quelle: 50 Hertz/M.Vogel
Stromnetz

Start für Bau der Gleichstromleitung Südostlink

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) startete symbolisch den Bau des ersten Konverters für die Gleichstromleitung Südostlink von Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz.
Mit einem Spatenstich am Umspannwerk Wolmirstedt bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) hat Bundesminister Robert Habeck (Grüne) am 21. März 2023 gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz den symbolischen Startschuss für den Bau des ersten Konverters für die Gleichstromleitung Südostlink gegeben. Die Anlage kann künftig bis zu 2.000 MW des von Norden kommenden Wechselstroms in Gleichstrom umwandeln, um diesen dann verlustarm und gut regelbar mithilfe der Stromleitung Südostlink nach Süden zu transportieren.

Aus diesem Anlass sagte Robert Habeck: „Um Klimaneutralität im Stromsektor zu erreichen, brauchen wir innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte viele Kilometer zusätzlicher Stromnetze.“ Damit diese gebaut werden können, müssten Planungen und Genehmigungen schnell erfolgen. „Der Konverter in Wolmirstedt wurde in sieben Monaten vom Landkreis Börde genehmigt und soll bereits in 2025 fertiggestellt sein. Die Anlage wäre damit ein Vorbild auch für weitere Netzausbauvorhaben“, hofft Habeck.

Sachsen-Anhalt vorn in der Energiewende

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) lobte: „In Sachsen-Anhalt ist die Energiewende keine Worthülse, sondern Realität.“ Sein Bundesland gehöre pro Kopf bundesweit zu den ersten drei sowohl bei der Erzeugung von Wind- wie von Solarstrom. Stefan Kapferer, Vorsitzender der 50-Hertz-Geschäftsführung, nannte die Genehmigungszeit des Projekts beispielhaft. „Dem Projekt wünsche ich, dass wir diesen Schwung bei allen weiteren Planungs- und Genehmigungsschritten und beim Bau beibehalten“, sagte Kapferer.

Die Gleichstromleitung Südostlink entsteht in Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet und soll große Mengen Strom aus den Windparks an Land in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie den Windparks in Nord- und Ostsee zuverlässig in den Süden Deutschlands transportieren. Die rund 540 Kilometer lange Gleichstromverbindung verbindet dann Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Landshut in Bayern.

Netzausbau als Rückgrat der Energiewende

Der Ausbau der Stromnetze ist auf allen Ebenen erforderlich, von großen
Stromautobahnen von Nord- nach Süddeutschland bis hin zu den Verteilnetzen, die
den Strom zu den einzelnen Verbraucherinnen und Verbrauchern vor Ort bringen, erläuterte das Ministerium. Um dies in den nächsten zwei Jahrzehnte zu bewältigen, würden Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt.

Dazu wurden im vergangenen Jahr eine große Zahl gesetzlicher Neuregelungen und Reformen auf den Weg gebracht, wie das Energiesofortmaßnahmenpaket vom Juli 2022, damit die Netzbetreiber ihre Planungen am Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2045 ausrichten. Bei Übertragungsnetzen wurde das Bündelungsgebot gestärkt und eine Ermittlung von Präferenzräumen eingeführt, zudem wurde die rein elektronische Auslegung von Unterlagen für Verfahren nach dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) ermöglicht und Vorarbeiten sowie ein vorzeitiger Baubeginn erleichtert. Hinzu kämen verbesserte Mitwirkungsmöglichkeiten von externen Projektmanagern.
 
Stand der Vorhaben aus dem Bundesbedarfsplangesetz und dem Energieleitungsausbaugesetz zum Ende 2022
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: BMWK
 

Auch eine Reihe rechtlicher Anpassungen im Bundesbedarfsplangesetz,
Energiewirtschaftsgesetz und Netzausbaubeschleunigungsgesetz durch das EnSiG 3.0 im Oktober 2022 verkürzten die Verfahren zum Stromnetzausbau, berichtete das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK). Schließlich böte die EU-Notfallverordnung, die bereits in kürzester Zeit in nationales Recht umgesetzt wurde, die Möglichkeit zu weiteren Vereinfachungen und Beschleunigungen.

Das Ministerium werde mit breiter Branchenbeteiligung eine „Roadmap Systemstabilität“ entwickeln. Diese soll aufgrund des Rückgangs konventioneller Kraftwerke durch Kernkraft- und Kohleausstieg dafür sorgen, dass durch erneuerbare Energien und weitere Anlagen wie Speichermöglichkeiten, Netzbetriebsmittel oder flexible Verbraucher die Stromversorgung sicher bleibt.

Bis Ende 2024 weitere 2.000 km Netzausbau genehmigen

Für die kommenden Jahre werde der Netzentwicklungsplan Strom (NEP Strom) in einem ersten Entwurf am 22. März 2023 von den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern vorgelegt und anschließend öffentlich konsultiert. Die Bundesnetzagentur beschleunige die Verfahren, wo immer es gehe, versprach ihr Präsident Klaus Müller. „Wir planen, bis Ende 2024 Baugenehmigungen für weit über 2000 Kilometer Leitungen zu erteilen“, sagte er.

Die Gesamtlänge aller 119 Netzausbauvorhaben liegt aktuell bei 13.679 km (Stand Q4/22). Davon sind 1.930 km in Betrieb, 1.519 km genehmigt und vor oder im Bau, 5.010 km in oder vor dem Planfeststellungsverfahren oder Anzeigeverfahren, 1.074 km im Raumordnungsverfahren oder Bundesfachplanungsverfahren sowie 4.146 km vor dem Genehmigungsverfahren.

Dienstag, 21.03.2023, 15:08 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Stromnetz - Start für Bau der Gleichstromleitung Südostlink
Quelle: Quelle: 50 Hertz/M.Vogel
Stromnetz
Start für Bau der Gleichstromleitung Südostlink
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) startete symbolisch den Bau des ersten Konverters für die Gleichstromleitung Südostlink von Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz.
Mit einem Spatenstich am Umspannwerk Wolmirstedt bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) hat Bundesminister Robert Habeck (Grüne) am 21. März 2023 gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz den symbolischen Startschuss für den Bau des ersten Konverters für die Gleichstromleitung Südostlink gegeben. Die Anlage kann künftig bis zu 2.000 MW des von Norden kommenden Wechselstroms in Gleichstrom umwandeln, um diesen dann verlustarm und gut regelbar mithilfe der Stromleitung Südostlink nach Süden zu transportieren.

Aus diesem Anlass sagte Robert Habeck: „Um Klimaneutralität im Stromsektor zu erreichen, brauchen wir innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte viele Kilometer zusätzlicher Stromnetze.“ Damit diese gebaut werden können, müssten Planungen und Genehmigungen schnell erfolgen. „Der Konverter in Wolmirstedt wurde in sieben Monaten vom Landkreis Börde genehmigt und soll bereits in 2025 fertiggestellt sein. Die Anlage wäre damit ein Vorbild auch für weitere Netzausbauvorhaben“, hofft Habeck.

Sachsen-Anhalt vorn in der Energiewende

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) lobte: „In Sachsen-Anhalt ist die Energiewende keine Worthülse, sondern Realität.“ Sein Bundesland gehöre pro Kopf bundesweit zu den ersten drei sowohl bei der Erzeugung von Wind- wie von Solarstrom. Stefan Kapferer, Vorsitzender der 50-Hertz-Geschäftsführung, nannte die Genehmigungszeit des Projekts beispielhaft. „Dem Projekt wünsche ich, dass wir diesen Schwung bei allen weiteren Planungs- und Genehmigungsschritten und beim Bau beibehalten“, sagte Kapferer.

Die Gleichstromleitung Südostlink entsteht in Kooperation mit dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet und soll große Mengen Strom aus den Windparks an Land in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie den Windparks in Nord- und Ostsee zuverlässig in den Süden Deutschlands transportieren. Die rund 540 Kilometer lange Gleichstromverbindung verbindet dann Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Landshut in Bayern.

Netzausbau als Rückgrat der Energiewende

Der Ausbau der Stromnetze ist auf allen Ebenen erforderlich, von großen
Stromautobahnen von Nord- nach Süddeutschland bis hin zu den Verteilnetzen, die
den Strom zu den einzelnen Verbraucherinnen und Verbrauchern vor Ort bringen, erläuterte das Ministerium. Um dies in den nächsten zwei Jahrzehnte zu bewältigen, würden Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt.

Dazu wurden im vergangenen Jahr eine große Zahl gesetzlicher Neuregelungen und Reformen auf den Weg gebracht, wie das Energiesofortmaßnahmenpaket vom Juli 2022, damit die Netzbetreiber ihre Planungen am Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2045 ausrichten. Bei Übertragungsnetzen wurde das Bündelungsgebot gestärkt und eine Ermittlung von Präferenzräumen eingeführt, zudem wurde die rein elektronische Auslegung von Unterlagen für Verfahren nach dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) ermöglicht und Vorarbeiten sowie ein vorzeitiger Baubeginn erleichtert. Hinzu kämen verbesserte Mitwirkungsmöglichkeiten von externen Projektmanagern.
 
Stand der Vorhaben aus dem Bundesbedarfsplangesetz und dem Energieleitungsausbaugesetz zum Ende 2022
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Quelle: BMWK
 

Auch eine Reihe rechtlicher Anpassungen im Bundesbedarfsplangesetz,
Energiewirtschaftsgesetz und Netzausbaubeschleunigungsgesetz durch das EnSiG 3.0 im Oktober 2022 verkürzten die Verfahren zum Stromnetzausbau, berichtete das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK). Schließlich böte die EU-Notfallverordnung, die bereits in kürzester Zeit in nationales Recht umgesetzt wurde, die Möglichkeit zu weiteren Vereinfachungen und Beschleunigungen.

Das Ministerium werde mit breiter Branchenbeteiligung eine „Roadmap Systemstabilität“ entwickeln. Diese soll aufgrund des Rückgangs konventioneller Kraftwerke durch Kernkraft- und Kohleausstieg dafür sorgen, dass durch erneuerbare Energien und weitere Anlagen wie Speichermöglichkeiten, Netzbetriebsmittel oder flexible Verbraucher die Stromversorgung sicher bleibt.

Bis Ende 2024 weitere 2.000 km Netzausbau genehmigen

Für die kommenden Jahre werde der Netzentwicklungsplan Strom (NEP Strom) in einem ersten Entwurf am 22. März 2023 von den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern vorgelegt und anschließend öffentlich konsultiert. Die Bundesnetzagentur beschleunige die Verfahren, wo immer es gehe, versprach ihr Präsident Klaus Müller. „Wir planen, bis Ende 2024 Baugenehmigungen für weit über 2000 Kilometer Leitungen zu erteilen“, sagte er.

Die Gesamtlänge aller 119 Netzausbauvorhaben liegt aktuell bei 13.679 km (Stand Q4/22). Davon sind 1.930 km in Betrieb, 1.519 km genehmigt und vor oder im Bau, 5.010 km in oder vor dem Planfeststellungsverfahren oder Anzeigeverfahren, 1.074 km im Raumordnungsverfahren oder Bundesfachplanungsverfahren sowie 4.146 km vor dem Genehmigungsverfahren.

Dienstag, 21.03.2023, 15:08 Uhr
Susanne Harmsen

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