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Energie & Management > Stromnetz - Tennet beantragt vorzeitigen Baustart für Südostlink
Die Südostlink-Erdkabel warten schon im Regensburger Hafen auf den Baustart. Quelle: E&M / Günter Drewnitzky
Stromnetz

Tennet beantragt vorzeitigen Baustart für Südostlink

Tennet will noch in diesem Jahr mit dem Bau der Südostlink-Gleichstromtrasse beginnen. Der Übertragungsnetzbetreiber hat bei der Bundesnetzagentur einen entsprechenden Antrag gestellt.
Was bisher erst für 2024 vorgesehen war, könnte schon früher Realität werden: der Projektstart für eine der längsten Stromleitungen Deutschlands. Um das Vorhaben zu beschleunigen, hat Tennet jetzt den vorzeitigen Baubeginn gemäß Paragraf 44c Energiewirtschaftsgesetz beantragt. Los gehen soll es mit zwei Abschnitten in Bayern, wie aus einer Unternehmensmitteilung hervorgeht. Zum einen von Münchenreuth (Oberpfalz) nach Marktredwitz (Oberfranken) sowie im Raum Isar (Niederbayern), wo das Erdkabel endet.

Tim Meyerjürgens, COO von Tennet, erklärte dazu: „Der Windstrom aus dem Norden ist die wichtigste Quelle für die weiterhin sichere Energieversorgung Bayerns in der Zukunft. Dazu brauchen wir leistungsstarke Stromleitungen wie Südostlink.“ Möglichkeiten, wie ein vorgezogener Baustart, seien äußerst hilfreich, um das Projekt voranzubringen. „Wenn wir im Oktober 2023 starten dürfen, beschleunigen wir die Baumaßnahmen und können bei auftretenden Unwägbarkeiten deutlich flexibler reagieren.“

Entscheidung wird für September erwartet

Der beantragte vorzeitige Baubeginn beschränkt sich zunächst auf mehrere Horizontalspülbohrungen im Planungsabschnitt C1 zwischen Münchenreuth und Marktredwitz. Auch werden die ersten Baumfällungen beantragt, die in diesem Bereich erforderlich sind. Außerdem geht es um die Verlegung eines Drehstrom-Kabels zwischen dem Südostlink-Konverter und dem Umspannwerk im Raum Isar.

In den nächsten Monaten will Tennet weitere Anträge auf vorzeitigen Baubeginn für die Verlegung der ersten Kilometer der Gleichstrom-Erdkabel stellen. Die Tiefbaumaßnahmen hierfür sollen im Frühjahr 2024 starten.

Die Anträge auf vorzeitigen Baubeginn nach Paragraf 44c Energiewirtschaftsgesetz ermöglichen einen vorzeitigen Baustart im öffentlichen Interesse. Sie können nur für Bereiche gestellt und umgesetzt werden, in denen Maßnahmen vorgesehen sind, die als reversibel gelten. Tennet rechnet im September mit einer Entscheidung der Bundesnetzagentur zu den ersten Anträgen. Derzeit prüft der Netzbetreiber nach eigenen Angaben zudem, ob entsprechende Anträge auch in den anderen Planungsabschnitten von Südostlink zur Anwendung kommen können.

Das Projekt Südostlink

Die Gleichstromleitung Südostlink besteht aus zwei Vorhaben. Das Vorhaben 5 verläuft zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Isar bei Landshut in Bayern. Das Vorhaben 5a führt von Klein Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls Richtung Isar. Die Erdkabel transportieren Strom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden. Die Übertragungskapazität beträgt jeweils 2.000 MW. Für die Vorhaben 5 und 5a werden in Bayern auf einer Strecke von rund 270 Kilometer vier Erdkabel in zwei nebeneinander liegenden Gräben verlegt. Das Vorhaben 5 soll ab 2027 und das Vorhaben 5a ab 2030 in Betrieb gehen.

Erst Ende Juli hatte der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW mit dem Bau eines Konverters für das zweite große Erdkabelprojekt Südlink in Leingarten bei Heilbronn begonnen. Es soll 4.000 MW Windstrom von der Küste nach Bayern und Baden-Württemberg bringen. Südlink gilt mit einer Länge von 700 Kilometern und Kosten von voraussichtlich 10 Milliarden Euro als größtes und wichtigstes Infrastrukturprojekt der Energiewende.

Freitag, 4.08.2023, 11:28 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Stromnetz - Tennet beantragt vorzeitigen Baustart für Südostlink
Die Südostlink-Erdkabel warten schon im Regensburger Hafen auf den Baustart. Quelle: E&M / Günter Drewnitzky
Stromnetz
Tennet beantragt vorzeitigen Baustart für Südostlink
Tennet will noch in diesem Jahr mit dem Bau der Südostlink-Gleichstromtrasse beginnen. Der Übertragungsnetzbetreiber hat bei der Bundesnetzagentur einen entsprechenden Antrag gestellt.
Was bisher erst für 2024 vorgesehen war, könnte schon früher Realität werden: der Projektstart für eine der längsten Stromleitungen Deutschlands. Um das Vorhaben zu beschleunigen, hat Tennet jetzt den vorzeitigen Baubeginn gemäß Paragraf 44c Energiewirtschaftsgesetz beantragt. Los gehen soll es mit zwei Abschnitten in Bayern, wie aus einer Unternehmensmitteilung hervorgeht. Zum einen von Münchenreuth (Oberpfalz) nach Marktredwitz (Oberfranken) sowie im Raum Isar (Niederbayern), wo das Erdkabel endet.

Tim Meyerjürgens, COO von Tennet, erklärte dazu: „Der Windstrom aus dem Norden ist die wichtigste Quelle für die weiterhin sichere Energieversorgung Bayerns in der Zukunft. Dazu brauchen wir leistungsstarke Stromleitungen wie Südostlink.“ Möglichkeiten, wie ein vorgezogener Baustart, seien äußerst hilfreich, um das Projekt voranzubringen. „Wenn wir im Oktober 2023 starten dürfen, beschleunigen wir die Baumaßnahmen und können bei auftretenden Unwägbarkeiten deutlich flexibler reagieren.“

Entscheidung wird für September erwartet

Der beantragte vorzeitige Baubeginn beschränkt sich zunächst auf mehrere Horizontalspülbohrungen im Planungsabschnitt C1 zwischen Münchenreuth und Marktredwitz. Auch werden die ersten Baumfällungen beantragt, die in diesem Bereich erforderlich sind. Außerdem geht es um die Verlegung eines Drehstrom-Kabels zwischen dem Südostlink-Konverter und dem Umspannwerk im Raum Isar.

In den nächsten Monaten will Tennet weitere Anträge auf vorzeitigen Baubeginn für die Verlegung der ersten Kilometer der Gleichstrom-Erdkabel stellen. Die Tiefbaumaßnahmen hierfür sollen im Frühjahr 2024 starten.

Die Anträge auf vorzeitigen Baubeginn nach Paragraf 44c Energiewirtschaftsgesetz ermöglichen einen vorzeitigen Baustart im öffentlichen Interesse. Sie können nur für Bereiche gestellt und umgesetzt werden, in denen Maßnahmen vorgesehen sind, die als reversibel gelten. Tennet rechnet im September mit einer Entscheidung der Bundesnetzagentur zu den ersten Anträgen. Derzeit prüft der Netzbetreiber nach eigenen Angaben zudem, ob entsprechende Anträge auch in den anderen Planungsabschnitten von Südostlink zur Anwendung kommen können.

Das Projekt Südostlink

Die Gleichstromleitung Südostlink besteht aus zwei Vorhaben. Das Vorhaben 5 verläuft zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Isar bei Landshut in Bayern. Das Vorhaben 5a führt von Klein Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls Richtung Isar. Die Erdkabel transportieren Strom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden. Die Übertragungskapazität beträgt jeweils 2.000 MW. Für die Vorhaben 5 und 5a werden in Bayern auf einer Strecke von rund 270 Kilometer vier Erdkabel in zwei nebeneinander liegenden Gräben verlegt. Das Vorhaben 5 soll ab 2027 und das Vorhaben 5a ab 2030 in Betrieb gehen.

Erst Ende Juli hatte der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW mit dem Bau eines Konverters für das zweite große Erdkabelprojekt Südlink in Leingarten bei Heilbronn begonnen. Es soll 4.000 MW Windstrom von der Küste nach Bayern und Baden-Württemberg bringen. Südlink gilt mit einer Länge von 700 Kilometern und Kosten von voraussichtlich 10 Milliarden Euro als größtes und wichtigstes Infrastrukturprojekt der Energiewende.

Freitag, 4.08.2023, 11:28 Uhr
Günter Drewnitzky

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