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Energie & Management > Wärmenetz - Stadtwerke Cottbus planen Fernwärmepumpe im neuen Ostsee
Quelle: Shutterstock / guentermanaus
Wärmenetz

Stadtwerke Cottbus planen Fernwärmepumpe im neuen Ostsee

Ein alter Braunkohletagebau in der Lausitz inspiriert zu grünen Energie-Ideen. Die Stadtwerke Cottbus planen eine Wärmepumpe im entstehenden Ostsee.
Eine schwimmende Solaranlage von mehr als einem Dutzend Hektar Größe soll er aufnehmen, dazu Heimat für eine Seewärmepumpe werden: Der Ostsee in Cottbus inspiriert verschiedene Unternehmen zu grünen Energie-Planspielen.

Dabei ist das Loch, das der Energiekonzern Leag mit dem Braunkohle-Tagebau Cottbus-Nord in die Lausitzer Landschaft gerissen hat, noch gar nicht geflutet. Das soll bis Mitte der Zwanziger Jahre geschehen. Zusätzlich zu dem Solarfeld, das die Leag als bislang größtes deutsches Floating-PV-Projekt selbst auf die Wasseroberfläche bringen will (wir berichteten), melden auch die Stadtwerke Cottbus Interesse an einem Erneuerbaren-Projekt an.

Wie eine Sprecherin der Stadtwerke bestätigte, arbeitet der Versorger an der Idee einer Seewärmepumpe, die genug Fernwärme für die gesamte Stadt liefern soll. 40 Mio. Euro soll das Projekt kosten. Eine Summe, die der Versorger nur mit Partnern stemmen kann. Geschäftsführer Vlatko Knezevic will daher im kommenden Jahr Investoren gewinnen und Fördermittel beantragen. Noch im ersten Halbjahr wollen die Stadtwerke einen Förderantrag bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg stellen.

Von der Nachhaltigkeit der Idee ist der Geschäftsführer überzeugt. Der Ostsee wird 19 Quadratkilometer groß und dabei lediglich bis zu drei Meter tief sein. „Der Ostsee ist der technisch perfekte Kollektor“, so Knezevic. Die Speicherkapazität des Sees sei für die ökologische Energieerzeugung in Deutschland einmalig.

Die Pläne stehen nicht nur unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit. Auch ist die Frage der Trassenführung noch nicht geklärt. Sie ist mit den Planungen der Kommune in Einklang zu bringen, die ein neues Wohnquartier am See errichten will. Dafür will die Leag mit ihrem schwimmenden Solarfeld übrigens den Ökostrom liefern, maximal 5.700 Haushalte könnten ab 2023 vom Ostsee Sonnenstrom erhalten.

Auch hier sind noch formale Hürden zu nehmen: Ein entsprechender Bebauungsplan ist noch nicht verabschiedet, touristische Belange stehen möglicherweise im Widerspruch zum Solarkraftwerk, auch wenn dieses nur ein etwa Prozent der Ostsee-Fläche ausmacht. Es wird noch viel Wasser in den Ostsee fließen, ehe das Gewässer sich von der Braunkohle-Altlast zum Energiewende-Motor verwandelt.

Dienstag, 28.12.2021, 16:39 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Wärmenetz - Stadtwerke Cottbus planen Fernwärmepumpe im neuen Ostsee
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Stadtwerke Cottbus planen Fernwärmepumpe im neuen Ostsee
Ein alter Braunkohletagebau in der Lausitz inspiriert zu grünen Energie-Ideen. Die Stadtwerke Cottbus planen eine Wärmepumpe im entstehenden Ostsee.
Eine schwimmende Solaranlage von mehr als einem Dutzend Hektar Größe soll er aufnehmen, dazu Heimat für eine Seewärmepumpe werden: Der Ostsee in Cottbus inspiriert verschiedene Unternehmen zu grünen Energie-Planspielen.

Dabei ist das Loch, das der Energiekonzern Leag mit dem Braunkohle-Tagebau Cottbus-Nord in die Lausitzer Landschaft gerissen hat, noch gar nicht geflutet. Das soll bis Mitte der Zwanziger Jahre geschehen. Zusätzlich zu dem Solarfeld, das die Leag als bislang größtes deutsches Floating-PV-Projekt selbst auf die Wasseroberfläche bringen will (wir berichteten), melden auch die Stadtwerke Cottbus Interesse an einem Erneuerbaren-Projekt an.

Wie eine Sprecherin der Stadtwerke bestätigte, arbeitet der Versorger an der Idee einer Seewärmepumpe, die genug Fernwärme für die gesamte Stadt liefern soll. 40 Mio. Euro soll das Projekt kosten. Eine Summe, die der Versorger nur mit Partnern stemmen kann. Geschäftsführer Vlatko Knezevic will daher im kommenden Jahr Investoren gewinnen und Fördermittel beantragen. Noch im ersten Halbjahr wollen die Stadtwerke einen Förderantrag bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg stellen.

Von der Nachhaltigkeit der Idee ist der Geschäftsführer überzeugt. Der Ostsee wird 19 Quadratkilometer groß und dabei lediglich bis zu drei Meter tief sein. „Der Ostsee ist der technisch perfekte Kollektor“, so Knezevic. Die Speicherkapazität des Sees sei für die ökologische Energieerzeugung in Deutschland einmalig.

Die Pläne stehen nicht nur unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit. Auch ist die Frage der Trassenführung noch nicht geklärt. Sie ist mit den Planungen der Kommune in Einklang zu bringen, die ein neues Wohnquartier am See errichten will. Dafür will die Leag mit ihrem schwimmenden Solarfeld übrigens den Ökostrom liefern, maximal 5.700 Haushalte könnten ab 2023 vom Ostsee Sonnenstrom erhalten.

Auch hier sind noch formale Hürden zu nehmen: Ein entsprechender Bebauungsplan ist noch nicht verabschiedet, touristische Belange stehen möglicherweise im Widerspruch zum Solarkraftwerk, auch wenn dieses nur ein etwa Prozent der Ostsee-Fläche ausmacht. Es wird noch viel Wasser in den Ostsee fließen, ehe das Gewässer sich von der Braunkohle-Altlast zum Energiewende-Motor verwandelt.

Dienstag, 28.12.2021, 16:39 Uhr
Volker Stephan

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