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Energie & Management > Wärme - Lausitzkommunen setzen auf Solar- und Gewässerthermie
Quelle: Fotolia / sasel77
Wärme

Lausitzkommunen setzen auf Solar- und Gewässerthermie

Bei der Wärmewende wollen drei Kommunen in der Lausitz gemeinsame Wege gehen. Eine Studie legt ihnen den Ausbau der Fernwärme auf Basis von Solar- und Gewässerthermie nahe.
Die Versorger aus den benachbarten Kommunen Hoyerswerda, Weißwasser (Sachsen) und Spremberg (Brandenburg) sind schlauer, was die kommunale Wärmewende angeht. Und sie sind zuversichtlich, in ihrem Bereich der Bergbauregion Lausitz die dekarbonisierte Wärmeversorgung bis zum Kohleausstieg im Jahr 2038 erfolgreich umzusetzen. Dafür wollen die drei Stadtwerke „die weitere Zusammenarbeit vertiefen“, wie Wolf-Thomas Hendrich, Geschäftsführer der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH), sagt.

Der Optimismus speist sich aus einer Studie, die die Stadtwerke gemeinsam in Auftrag gegeben haben. Deren wesentliche Aussage: „Die künftige Fernwärme bleibt auch mit nachhaltigen Erzeugungstechnologien wettbewerbsfähig und günstig“, so Hendrich. Dabei seien eine technische Festlegung, die Bereitstellung stadtnaher Flächen für Erzeugungs- und Speicheranlagen sowie ausreichend technische, personelle und finanzielle Ressourcen erforderlich.
 
So denkt die Studie sich die Solar- und Gewässerthermie für die Wärmewende in den drei Lausitz-Kommunen.
Quelle: Versorgungsbetriebe Hoyerswerda



Absage an nicht-klimaneutrale Brückentechnologien

Für die Kommunen Spremberg und Hoyerswerda ergab die Analyse, dass es dort ausreichend Flächen für Solarthermie in der Nähe existierender Fernwärmenetze gebe. Dazu verfügten zwei Seen (Scheibesee und Bärwalder See) über das technische Potenzial für Gewässerthermie mit entsprechenden Wärmepumpen. Über das in den Kommunen gut ausgebaute Fernwärmenetz ließen sich bis 2050 so etwa 70 Prozent der Haushalte mit insgesamt etwa 60.000 Menschen versorgen. Abwärme aus Industrie und Kläranlagen, Geothermie oder auch Biomasse aus Rest- und Altholz seien dagegen nur begrenzt verfügbar.

Eine Absage erteilt die Studie Brückentechnologien, die nicht klimaneutral sind. Sie verursachten hohe Investitionen und längere Abschreibungszeiten und seien mithin „keine Option für die Braunkohlereviere“, so Mario Ragwitz, Chef der in Cottbus ansässigen Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG (Fraunhofer IEG) und einer der Studienleiter. Die Lausitz solle sich auf die vorhandenen Stärken wie den gut ausgebauten Fernwärmenetzen besinnen und neue lokale Quellen erschließen, empfiehlt Ragwitz.

Das Fraunhofer IEG hatte bei der Studie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien aus Karlsruhe sowie das Leipziger Ingenieurbüro Tilia GmbH an der Seite. Nach demoskopischen Vorüberlegungen und Prognosemodellen für den Wärmebedarf ermittelte das Konsortium sowohl die Potenziale für die Verdichtung der Wärmenetze als auch für die Integration erneuerbarer Wärmequellen und entwickelte Versorgungsvarianten.

Die drei Stadtwerke hätten damit „solide Planungsgrundlagen“ und „einen wichtigen Schritt in Richtung der kommunalen Wärmeplanung getan“, so Katrin Bartsch, Chefin der Stadtwerke Weißwasser. Die Autorinnen und Autoren der Studie glauben, mit ihrem Ansatz über die Lausitz hinaus allgemein anwendbare Methoden für die Wärmewende gefunden zu haben, die „auf den überwiegenden Teil aller Kommunen in Deutschland übertragbar“ seien.

Eine Zusammenfassung der „Wissenschaftlichen Transformationsstudie zur Dekarbonisierung der Wärmebereitstellung in der Region Hoyerswerda, Weißwasser und Spremberg bis 2050“ ist im Internet verfügbar.

Montag, 11.09.2023, 15:17 Uhr
Volker Stephan
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Lausitzkommunen setzen auf Solar- und Gewässerthermie
Bei der Wärmewende wollen drei Kommunen in der Lausitz gemeinsame Wege gehen. Eine Studie legt ihnen den Ausbau der Fernwärme auf Basis von Solar- und Gewässerthermie nahe.
Die Versorger aus den benachbarten Kommunen Hoyerswerda, Weißwasser (Sachsen) und Spremberg (Brandenburg) sind schlauer, was die kommunale Wärmewende angeht. Und sie sind zuversichtlich, in ihrem Bereich der Bergbauregion Lausitz die dekarbonisierte Wärmeversorgung bis zum Kohleausstieg im Jahr 2038 erfolgreich umzusetzen. Dafür wollen die drei Stadtwerke „die weitere Zusammenarbeit vertiefen“, wie Wolf-Thomas Hendrich, Geschäftsführer der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH), sagt.

Der Optimismus speist sich aus einer Studie, die die Stadtwerke gemeinsam in Auftrag gegeben haben. Deren wesentliche Aussage: „Die künftige Fernwärme bleibt auch mit nachhaltigen Erzeugungstechnologien wettbewerbsfähig und günstig“, so Hendrich. Dabei seien eine technische Festlegung, die Bereitstellung stadtnaher Flächen für Erzeugungs- und Speicheranlagen sowie ausreichend technische, personelle und finanzielle Ressourcen erforderlich.
 
So denkt die Studie sich die Solar- und Gewässerthermie für die Wärmewende in den drei Lausitz-Kommunen.
Quelle: Versorgungsbetriebe Hoyerswerda



Absage an nicht-klimaneutrale Brückentechnologien

Für die Kommunen Spremberg und Hoyerswerda ergab die Analyse, dass es dort ausreichend Flächen für Solarthermie in der Nähe existierender Fernwärmenetze gebe. Dazu verfügten zwei Seen (Scheibesee und Bärwalder See) über das technische Potenzial für Gewässerthermie mit entsprechenden Wärmepumpen. Über das in den Kommunen gut ausgebaute Fernwärmenetz ließen sich bis 2050 so etwa 70 Prozent der Haushalte mit insgesamt etwa 60.000 Menschen versorgen. Abwärme aus Industrie und Kläranlagen, Geothermie oder auch Biomasse aus Rest- und Altholz seien dagegen nur begrenzt verfügbar.

Eine Absage erteilt die Studie Brückentechnologien, die nicht klimaneutral sind. Sie verursachten hohe Investitionen und längere Abschreibungszeiten und seien mithin „keine Option für die Braunkohlereviere“, so Mario Ragwitz, Chef der in Cottbus ansässigen Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG (Fraunhofer IEG) und einer der Studienleiter. Die Lausitz solle sich auf die vorhandenen Stärken wie den gut ausgebauten Fernwärmenetzen besinnen und neue lokale Quellen erschließen, empfiehlt Ragwitz.

Das Fraunhofer IEG hatte bei der Studie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien aus Karlsruhe sowie das Leipziger Ingenieurbüro Tilia GmbH an der Seite. Nach demoskopischen Vorüberlegungen und Prognosemodellen für den Wärmebedarf ermittelte das Konsortium sowohl die Potenziale für die Verdichtung der Wärmenetze als auch für die Integration erneuerbarer Wärmequellen und entwickelte Versorgungsvarianten.

Die drei Stadtwerke hätten damit „solide Planungsgrundlagen“ und „einen wichtigen Schritt in Richtung der kommunalen Wärmeplanung getan“, so Katrin Bartsch, Chefin der Stadtwerke Weißwasser. Die Autorinnen und Autoren der Studie glauben, mit ihrem Ansatz über die Lausitz hinaus allgemein anwendbare Methoden für die Wärmewende gefunden zu haben, die „auf den überwiegenden Teil aller Kommunen in Deutschland übertragbar“ seien.

Eine Zusammenfassung der „Wissenschaftlichen Transformationsstudie zur Dekarbonisierung der Wärmebereitstellung in der Region Hoyerswerda, Weißwasser und Spremberg bis 2050“ ist im Internet verfügbar.

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Volker Stephan

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