E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Studien - Langfristig sind E-Autos kostengünstiger als Verbrenner
Quelle: Shutterstock
Studien

Langfristig sind E-Autos kostengünstiger als Verbrenner

Eine Studie des Fraunhofer ISI hat die Gesamtkosten mehrerer PKW-Antriebsarten verglichen und fand einen klaren langfristigen Kostenvorteil von E-Fahrzeugen gegenüber Verbrennern.
Im Auftrag der NOW (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bundeseigene GmbH) verglich das Fraunhofer ISI PKW-Kosten. Obwohl E-Autos anfänglich deutlich höhere Anschaffungskosten verursachen, könnten sie langfristig im Betrieb kostengünstiger sein, so das Fazit der Studie. Dieser Vorteil zeige sich früher, wenn E-Autos mit selbst erzeugtem Strom geladen werden können. Alle Ergebnisse des Vergleichs der Antriebsarten sind in einem Factsheet zusammengefasst.

Kriterien für die Kaufentscheidung sind neben dem Anschaffungspreis die Betriebskosten sowie die Klimabilanz der Antriebe, so die Autoren der Studie. Insgesamt erfreuten sich Elektrofahrzeuge zuletzt einer zunehmenden Beliebtheit: Im Dezember 2022 stieg der Anteil von batterieelektrischen PKW sowie von Plug-in-Hybrid-PKW an den Neuzulassungen in Deutschland auf über 55 Prozent. Allerdings könnten die stark angestiegenen Strompreise sowie der Rückgang des Umweltbonus potenzielle Interessentinnen und Interessenten für Elektrofahrzeuge verunsichern.

Gesamtkosten über die Lebensdauer der Fahrzeuge verglichen

Der Kostenvergleich der Studie bezieht sich daher auf die Total Costs of Ownership (TCO) über die Gesamtlaufzeit des Fahrzeugs hinweg berechnet. Dabei wurde angenommen, dass aufgrund steigender CO2-Preise die Kraftstoffkosten von Verbrennungsmotoren steigen, während die Kosten von E-Fahrzeugen wegen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sinken.

Die Methodik berücksichtigt bei der Berechnung alle über die Haltedauer anfallenden Kosten wie Anschaffungskosten, Ladeinfrastrukturkosten, Wiederverkaufswerte, jährliche Energie- und Kraftstoffkosten, Wartungs- und Instandhaltungskosten, Versicherungskosten, Kfz-Steuer und THG-Quote − eine jährliche Prämie, die E-Auto-Besitzer bei PKW-Anbietern beantragen können. Zur Berechnung wurden vorrangig Daten aus der Autodatenbank des ADAC herangezogen. Die Studie zeige, dass batterieelektrische Pkw langfristig einen Kostenvorteil gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotoren haben, trotz deutlich höherer Kosten für Anschaffung und Ladeinfrastruktur.
 
Vergleich der Preisentwicklung für Verbrenner- und Elektro-Pkw 2023-2037 - Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Quelle: Fraunhofer ISI

Ladestrom entscheidet über Kostenvorteil

Während die Kosten für Inspektion, Wartung und Versicherung bei E-Fahrzeugen in etwa vergleichbar mit denen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sind, führen die geringeren Energiekosten, der Umweltbonus, die KFZ-Steuerbefreiung und die jährliche THG-Quote zu einem Kostenvorteil. So erreichten E-Autos der Mittelklasse bereits nach drei Jahren den Punkt der Kostengleichheit. Im Kleinwagensegment kann es fünf bis acht Jahre dauern, bis E-Fahrzeuge das Kostenniveau von Verbrennern erreicht haben.

Darüber hinaus habe die Ladeinfrastruktur einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtkosten eines Elektroautos. Wer das Elektroauto mit selbst produziertem Photovoltaikstrom laden kann, hat einen spürbaren Kostenvorteil gegenüber Nutzerinnen und Nutzern, die öffentliche Ladestationen nutzen müssen. Bei ausschließlicher Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur können die Energiekosten um bis zu 42 Prozent höher ausfallen.
 

Dr. Michael Krail, Studienleiter am Fraunhofer ISI, folgert: „Unsere Berechnungen haben gezeigt, dass der Einfluss der Strompreise und der fossilen Kraftstoffpreise für den Kostenvergleich zwischen Elektrofahrzeugen und Verbrennern begrenzter ist als weitläufig angenommen.“ Dagegen spiele der Wiederverkaufswert eine wichtige Rolle sowie die Nutzung des Fahrzeugs und die Ladequellen. Die Autoren folgern, dass die Förderung durch den Umweltbonus und die Innovationsprämie besonders in den unteren Segmenten wichtig sei. Zudem könne die Wahl einer kleineren und kostengünstigeren Batterie noch schneller für eine Kostenparität zum Verbrenner-Pkw beitragen.

Das Fraunhofer-Factsheet zu Pkw-Antrieben steht als PDF zum Download bereit.

Donnerstag, 30.03.2023, 11:41 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Studien - Langfristig sind E-Autos kostengünstiger als Verbrenner
Quelle: Shutterstock
Studien
Langfristig sind E-Autos kostengünstiger als Verbrenner
Eine Studie des Fraunhofer ISI hat die Gesamtkosten mehrerer PKW-Antriebsarten verglichen und fand einen klaren langfristigen Kostenvorteil von E-Fahrzeugen gegenüber Verbrennern.
Im Auftrag der NOW (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bundeseigene GmbH) verglich das Fraunhofer ISI PKW-Kosten. Obwohl E-Autos anfänglich deutlich höhere Anschaffungskosten verursachen, könnten sie langfristig im Betrieb kostengünstiger sein, so das Fazit der Studie. Dieser Vorteil zeige sich früher, wenn E-Autos mit selbst erzeugtem Strom geladen werden können. Alle Ergebnisse des Vergleichs der Antriebsarten sind in einem Factsheet zusammengefasst.

Kriterien für die Kaufentscheidung sind neben dem Anschaffungspreis die Betriebskosten sowie die Klimabilanz der Antriebe, so die Autoren der Studie. Insgesamt erfreuten sich Elektrofahrzeuge zuletzt einer zunehmenden Beliebtheit: Im Dezember 2022 stieg der Anteil von batterieelektrischen PKW sowie von Plug-in-Hybrid-PKW an den Neuzulassungen in Deutschland auf über 55 Prozent. Allerdings könnten die stark angestiegenen Strompreise sowie der Rückgang des Umweltbonus potenzielle Interessentinnen und Interessenten für Elektrofahrzeuge verunsichern.

Gesamtkosten über die Lebensdauer der Fahrzeuge verglichen

Der Kostenvergleich der Studie bezieht sich daher auf die Total Costs of Ownership (TCO) über die Gesamtlaufzeit des Fahrzeugs hinweg berechnet. Dabei wurde angenommen, dass aufgrund steigender CO2-Preise die Kraftstoffkosten von Verbrennungsmotoren steigen, während die Kosten von E-Fahrzeugen wegen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sinken.

Die Methodik berücksichtigt bei der Berechnung alle über die Haltedauer anfallenden Kosten wie Anschaffungskosten, Ladeinfrastrukturkosten, Wiederverkaufswerte, jährliche Energie- und Kraftstoffkosten, Wartungs- und Instandhaltungskosten, Versicherungskosten, Kfz-Steuer und THG-Quote − eine jährliche Prämie, die E-Auto-Besitzer bei PKW-Anbietern beantragen können. Zur Berechnung wurden vorrangig Daten aus der Autodatenbank des ADAC herangezogen. Die Studie zeige, dass batterieelektrische Pkw langfristig einen Kostenvorteil gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotoren haben, trotz deutlich höherer Kosten für Anschaffung und Ladeinfrastruktur.
 
Vergleich der Preisentwicklung für Verbrenner- und Elektro-Pkw 2023-2037 - Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Quelle: Fraunhofer ISI

Ladestrom entscheidet über Kostenvorteil

Während die Kosten für Inspektion, Wartung und Versicherung bei E-Fahrzeugen in etwa vergleichbar mit denen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sind, führen die geringeren Energiekosten, der Umweltbonus, die KFZ-Steuerbefreiung und die jährliche THG-Quote zu einem Kostenvorteil. So erreichten E-Autos der Mittelklasse bereits nach drei Jahren den Punkt der Kostengleichheit. Im Kleinwagensegment kann es fünf bis acht Jahre dauern, bis E-Fahrzeuge das Kostenniveau von Verbrennern erreicht haben.

Darüber hinaus habe die Ladeinfrastruktur einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtkosten eines Elektroautos. Wer das Elektroauto mit selbst produziertem Photovoltaikstrom laden kann, hat einen spürbaren Kostenvorteil gegenüber Nutzerinnen und Nutzern, die öffentliche Ladestationen nutzen müssen. Bei ausschließlicher Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur können die Energiekosten um bis zu 42 Prozent höher ausfallen.
 

Dr. Michael Krail, Studienleiter am Fraunhofer ISI, folgert: „Unsere Berechnungen haben gezeigt, dass der Einfluss der Strompreise und der fossilen Kraftstoffpreise für den Kostenvergleich zwischen Elektrofahrzeugen und Verbrennern begrenzter ist als weitläufig angenommen.“ Dagegen spiele der Wiederverkaufswert eine wichtige Rolle sowie die Nutzung des Fahrzeugs und die Ladequellen. Die Autoren folgern, dass die Förderung durch den Umweltbonus und die Innovationsprämie besonders in den unteren Segmenten wichtig sei. Zudem könne die Wahl einer kleineren und kostengünstigeren Batterie noch schneller für eine Kostenparität zum Verbrenner-Pkw beitragen.

Das Fraunhofer-Factsheet zu Pkw-Antrieben steht als PDF zum Download bereit.

Donnerstag, 30.03.2023, 11:41 Uhr
Susanne Harmsen

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.