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Energie & Management > Wasserstoff - Eternal Power nennt vielversprechende Wasserstoff-Regionen
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Eternal Power nennt vielversprechende Wasserstoff-Regionen

Das Gros an künftig benötigtem Wasserstoff wird Deutschland importieren müssen. Eternal Power hebt Regionen hervor, die als Wasserstoff-Partner besonders aussichtsreich sind.
Hauptkostentreiber für den Preis von grünem Wasserstoff ist die Produktion des dazu nötigen Ökostroms. Hierbei rücken Länder in den Vordergrund, die den grünen Strom günstiger erzeugen können − aufgrund vieler Sonnen- und Windstunden, einer höheren Strahlungsintensität sowie höherer Windstärken.

Das Hamburger Unternehmen Eternal Power, das sich zum vollintegrierten Hersteller von grünem Wasserstoff auf dem Weltmarkt etablieren will, sieht im Import von regenerativ erzeugten, sprich, "grünem" Wasserstoff eine große Chance für Deutschland, sich bei der Energiebeschaffung zu diversifizieren und unabhängiger von einzelnen Partnern zu machen. 

In sechs Regionen erkennt das Unternehmen, das auch den einstigen Chef der EnBW, Frank Mastiaux, mit an Bord hat, ein "besonders großes Potenzial", Wasserstoff aus erneuerbaren Energien kostengünstig zu produzieren und rentabel nach Deutschland zu importieren:
  • Brasilien: Das größte Land Südamerikas verfügt laut Eternal Power über eine vielversprechende Quelle für ein Wasserstoff-Derivat aus nachhaltigen Ressourcen: Zucker. Brasilien gehöre, so das Unternehmen weiter, zu den größten Produzenten von Bioethanol, das aus Zuckerrohr hergestellt wird. Das bei dem Fermentierungsprozess abfallende CO2 lasse sich wiederum zusammen mit Wasserstoff für die Produktion von Methanol verwenden.
    Hinzu komme, dass in Brasilien bereits große Mengen an grüner Energie produziert werden. Robert Meitz, Mitgründer von Eternal Power, rechnet mit einem künftig großen Angebotsüberschuss an grüner Energie auf brasilianischem Boden. 
  • Vereinigte Arabische Emirate (VAE): Große Potenziale zur kostengünstigen Produktion haben laut dem 2021 gegründeten Unternehmen auch die VAE. Das hat auch die Bundesregierung erkannt: Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) gründete im vergangenen Jahr zusammen mit dem Energieministerium der VAE die "Emirati-German Hydrogen Task Force". Die Arbeitsgruppe soll Industrie, Wissenschaft und Politik an einen Tisch bringen und Empfehlungen erarbeiten. Moritz Schwenke, CEO von Eternal Power, erklärt: "Neben den VAE ist der gesamte Mittlere Osten eine aussichtsreiche Region, aus der wir in naher Zukunft grünen Wasserstoff beziehen werden. Wir können auf langen Energiepartnerschaften aufbauen." 
  • Türkei: Das Land am Bosporus gewinnt bereits rund 50 Prozent seines Stroms aus Erneuerbaren, vor allem aus Wasserkraft, und ist sehr engagiert im Bereich Wasserstoff. Eternal Power verweist auf die gemeinsame Kooperationserklärung zu grünem Wasserstoff, unter die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der türkische Energieminister Fatih Dönmez im Herbst 2022 ihre Unterschrift setzten. Robert Meitz sieht Deutschland trotz der politischen Spannung vergangener Jahre als "wichtigsten Handelspartner der Türkei". 
  • Namibia: Das Land hat eine geringe Bevölkerungsdichte und große Flächen für Wind- und Solaranlagen. Bereits bis 2025 will Namibia grünen Wasserstoff nach Deutschland liefern. Jedoch verfügt das südwestafrikanische Land laut CEO Schwencke noch nicht über ausreichende Infrastruktur und Produktionsanlagen: "Doch die Bereitschaft, in die Zukunft zu investieren, ist auf allen Seiten riesig, wie wir aus Sondierungsgesprächen wissen."
    Just am 24. Mai bewilligte die namibische Regierung den Abschluss einer Vereinbarung, die zusammen mit dem Unternehmen "Hyphen Hydrogen Energy" im Süden Afrikas die Entwicklung eines großen Wasserstoff-Projektes vorsieht. Bereits noch vor Ende dieses Jahrzehnts sollen im Rahmen des Projektes jährlich über 2 Millionen Tonnen grüner Ammoniak produziert werden. Die bisher größte Wasserstoff-Investition südlich der Sahara beläuft sich auf mehr als 10 Milliarden Dollar.
    Zum Hintergrund: Verglichen mit reinem Wasserstoff, ist Ammoniak weniger flüchtig, hat eine höhere Dichte und kann leichter transportiert werden. Durch Aufspalten des Ammoniak-Atoms lässt sich unter anderem Wasserstoff gewinnen. 
  • Vietnam: Laut dem "Global Climate Risk Index" gehört Vietnam zu den zwanzig am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Die Wende hin zur grünen Wirtschaft hat für das Land deshalb einen hohen Stellenwert, wie Eternal Power folgert. Erste Kooperationen zwischen deutschen und vietnamesischen Unternehmen für Produktionsanlagen von grünem Wasserstoff gebe es seit diesem Jahr. Moritz Schwenckes Einschätzung: "Vietnam könnte sich zu einem der führenden Exporteure für grünen Wasserstoff und seine Derivate in Asien entwickeln." 
  • Europa: Großes Potenzial sieht das Hamburger Unternehmen auch in den skandinavischen Ländern, wo bereits Offshore-Windparks in Planung sind. Ebenfalls vielversprechend seien die iberische Halbinsel und Griechenland: Spanien etwa will mithilfe grünen Wasserstoffs seine Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren und in Nachbarländer exportieren.
    Einen Kostenvorteil sieht Eternal Power beim Transport: Grüner Wasserstoff aus Spanien oder Norwegen könnte auf dem Landweg über Pipelines in das europäische Netz eingespeist werden statt über den teureren Seeweg.

Donnerstag, 25.05.2023, 12:40 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Eternal Power nennt vielversprechende Wasserstoff-Regionen
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff
Eternal Power nennt vielversprechende Wasserstoff-Regionen
Das Gros an künftig benötigtem Wasserstoff wird Deutschland importieren müssen. Eternal Power hebt Regionen hervor, die als Wasserstoff-Partner besonders aussichtsreich sind.
Hauptkostentreiber für den Preis von grünem Wasserstoff ist die Produktion des dazu nötigen Ökostroms. Hierbei rücken Länder in den Vordergrund, die den grünen Strom günstiger erzeugen können − aufgrund vieler Sonnen- und Windstunden, einer höheren Strahlungsintensität sowie höherer Windstärken.

Das Hamburger Unternehmen Eternal Power, das sich zum vollintegrierten Hersteller von grünem Wasserstoff auf dem Weltmarkt etablieren will, sieht im Import von regenerativ erzeugten, sprich, "grünem" Wasserstoff eine große Chance für Deutschland, sich bei der Energiebeschaffung zu diversifizieren und unabhängiger von einzelnen Partnern zu machen. 

In sechs Regionen erkennt das Unternehmen, das auch den einstigen Chef der EnBW, Frank Mastiaux, mit an Bord hat, ein "besonders großes Potenzial", Wasserstoff aus erneuerbaren Energien kostengünstig zu produzieren und rentabel nach Deutschland zu importieren:
  • Brasilien: Das größte Land Südamerikas verfügt laut Eternal Power über eine vielversprechende Quelle für ein Wasserstoff-Derivat aus nachhaltigen Ressourcen: Zucker. Brasilien gehöre, so das Unternehmen weiter, zu den größten Produzenten von Bioethanol, das aus Zuckerrohr hergestellt wird. Das bei dem Fermentierungsprozess abfallende CO2 lasse sich wiederum zusammen mit Wasserstoff für die Produktion von Methanol verwenden.
    Hinzu komme, dass in Brasilien bereits große Mengen an grüner Energie produziert werden. Robert Meitz, Mitgründer von Eternal Power, rechnet mit einem künftig großen Angebotsüberschuss an grüner Energie auf brasilianischem Boden. 
  • Vereinigte Arabische Emirate (VAE): Große Potenziale zur kostengünstigen Produktion haben laut dem 2021 gegründeten Unternehmen auch die VAE. Das hat auch die Bundesregierung erkannt: Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) gründete im vergangenen Jahr zusammen mit dem Energieministerium der VAE die "Emirati-German Hydrogen Task Force". Die Arbeitsgruppe soll Industrie, Wissenschaft und Politik an einen Tisch bringen und Empfehlungen erarbeiten. Moritz Schwenke, CEO von Eternal Power, erklärt: "Neben den VAE ist der gesamte Mittlere Osten eine aussichtsreiche Region, aus der wir in naher Zukunft grünen Wasserstoff beziehen werden. Wir können auf langen Energiepartnerschaften aufbauen." 
  • Türkei: Das Land am Bosporus gewinnt bereits rund 50 Prozent seines Stroms aus Erneuerbaren, vor allem aus Wasserkraft, und ist sehr engagiert im Bereich Wasserstoff. Eternal Power verweist auf die gemeinsame Kooperationserklärung zu grünem Wasserstoff, unter die Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der türkische Energieminister Fatih Dönmez im Herbst 2022 ihre Unterschrift setzten. Robert Meitz sieht Deutschland trotz der politischen Spannung vergangener Jahre als "wichtigsten Handelspartner der Türkei". 
  • Namibia: Das Land hat eine geringe Bevölkerungsdichte und große Flächen für Wind- und Solaranlagen. Bereits bis 2025 will Namibia grünen Wasserstoff nach Deutschland liefern. Jedoch verfügt das südwestafrikanische Land laut CEO Schwencke noch nicht über ausreichende Infrastruktur und Produktionsanlagen: "Doch die Bereitschaft, in die Zukunft zu investieren, ist auf allen Seiten riesig, wie wir aus Sondierungsgesprächen wissen."
    Just am 24. Mai bewilligte die namibische Regierung den Abschluss einer Vereinbarung, die zusammen mit dem Unternehmen "Hyphen Hydrogen Energy" im Süden Afrikas die Entwicklung eines großen Wasserstoff-Projektes vorsieht. Bereits noch vor Ende dieses Jahrzehnts sollen im Rahmen des Projektes jährlich über 2 Millionen Tonnen grüner Ammoniak produziert werden. Die bisher größte Wasserstoff-Investition südlich der Sahara beläuft sich auf mehr als 10 Milliarden Dollar.
    Zum Hintergrund: Verglichen mit reinem Wasserstoff, ist Ammoniak weniger flüchtig, hat eine höhere Dichte und kann leichter transportiert werden. Durch Aufspalten des Ammoniak-Atoms lässt sich unter anderem Wasserstoff gewinnen. 
  • Vietnam: Laut dem "Global Climate Risk Index" gehört Vietnam zu den zwanzig am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Die Wende hin zur grünen Wirtschaft hat für das Land deshalb einen hohen Stellenwert, wie Eternal Power folgert. Erste Kooperationen zwischen deutschen und vietnamesischen Unternehmen für Produktionsanlagen von grünem Wasserstoff gebe es seit diesem Jahr. Moritz Schwenckes Einschätzung: "Vietnam könnte sich zu einem der führenden Exporteure für grünen Wasserstoff und seine Derivate in Asien entwickeln." 
  • Europa: Großes Potenzial sieht das Hamburger Unternehmen auch in den skandinavischen Ländern, wo bereits Offshore-Windparks in Planung sind. Ebenfalls vielversprechend seien die iberische Halbinsel und Griechenland: Spanien etwa will mithilfe grünen Wasserstoffs seine Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren und in Nachbarländer exportieren.
    Einen Kostenvorteil sieht Eternal Power beim Transport: Grüner Wasserstoff aus Spanien oder Norwegen könnte auf dem Landweg über Pipelines in das europäische Netz eingespeist werden statt über den teureren Seeweg.

Donnerstag, 25.05.2023, 12:40 Uhr
Davina Spohn

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