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Energie & Management > Wasserstoff - Deutschland vertieft Zusammenarbeit mit Namibia
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Wasserstoff

Deutschland vertieft Zusammenarbeit mit Namibia

Deutschland und Namibia bauen ihre Zusammenarbeit für die künftige Produktion grünen Wasserstoffs aus. Das Wasserstoffprojekt „Hyphen“ von Enertrag bekommt eine strategische Bedeutung.
„Namibia hat ideale Voraussetzungen, um mithilfe von Wind- und Solarenergie günstigen und klimafreundlichen grünen Wasserstoff herzustellen“ − davon zeigte sich der Bundesklimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) auf dem „Energy Transisition Dialogue“ in Berlin überzeugt. Die herausragenden Windbedingungen und durchschnittlich 300 Sonnentage pro Jahr sowie die politische und institutionelle Stabilität machten das Land im Südwesten Afrikas zum idealen Standort für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten.

Laut Habeck trage Namibia zum Aufbau eines internationalen Wasserstoffmarktes bei. Dem Land stünden durch den Wasserstoff völlig neue wirtschaftliche Perspektiven offen. „Hierfür wollen wir einen Beitrag leisten und den Ausbau der grünen Wasserstoffwirtschaft in Namibia beschleunigen“, so der Minister. 

Zusammen mit Namibias Energieminister Tom Alweendo unterschrieb Habeck konkrete Vereinbarungen, die die im Jahr 2022 geschlossene Wasserstoff- und Power-to-X-Kooperation vertiefen soll. Darunter die Vereinbarung zur Unterstützung des „Green Hydrogen Namibia Programme“, einer neuen namibischen Organisation für grünen Wasserstoff. Vorangebracht werden soll der Aufbau lokaler Wasserstoff-Wertschöpfungsketten, die der Bevölkerung vor Ort zugutekommen. Dazu gehört auch die Entwicklung einer nationalen Strategie zur grünen Industrialisierung sowie Hilfe bei der Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für grüne Wasserstoffprojekte in Namibia.

Zusammenarbeit mit namibischen Behörden

Zum anderen, plant das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit Unterstützung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) eine bilaterale Verwaltungspartnerschaft mit Namibia. Die Zusammenarbeit mit den namibischen Regierungsbehörden hat das Ziel, technische Standards für grünen Wasserstoff festzulegen oder bei Gesetzen und Normen zu beraten. Auch die Schulung von Fachkräften ist vorgesehen. 

Außerdem hat das BMWK der deutschen Firma Enertrag für deren Projekt Hyphen ein Unterstützungsschreiben übergeben − einen sogenannten qualifizierten „Letter of Interest“. Enertrag hat damit eine positive, vorläufige Bewertung in Händen. Diese bestätigt die Eignung des Projekts für eine Klassifizierung als Auslandsprojekt im strategischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland.

Im Projekt Hyphen − dem „größten Wasserstoff-Vorhaben in Afrika südlich der Sahara“ − sollen 2 Millionen Tonnen grüner Ammoniak pro Jahr für die Wasserstoffproduktion erzeugt werden. Als Ergebnis einer internationalen Ausschreibung hatte die namibische Regierung im Mai 2023 das Unternehmen „Hyphen Hydrogen Energy“ mit der Umsetzung beauftragt. Hyphen Hydrogen Energy ist ein Joint Venture aus Enertrag und dem Infrastrukturentwickler Nicholas Holdings.

Habeck: „Deutschland unterstützt den Aufbau einer grünen und für die Bevölkerung nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Namibia mittels einer Wasserstoff- und PtX-Kooperation. Das Hyphen-Projekt engagiert sich hier in ähnlicher Weise. Daher sind wir bereit, es unter gewissen Voraussetzungen als Auslandsprojekt im strategischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland einzustufen und damit eine mehr als sonst übliche Unterstützung durch unsere Außenwirtschaftsförderinstrumente zu ermöglichen.“

Das Projekt „Hyphen Hydrogen Energy“ (Hyphen)

Enertrag plant im Projekt Hyphen in Namibia den Aufbau von Windparks und Photovoltaikanlagen mit einer installierten Kapazität von 7.000 MW. Mit dem Strom sollen Elektrolyseure mit einer Kapazität von 3.000 MW betrieben werden. Damit würde das Projekt zu den weltweit größten seiner Art zählen. 

Der produzierte grüne Wasserstoff soll in grünes Ammoniak umgewandelt werden, da dieses leichter als Wasserstoff transportierbar ist. Im Vollbetrieb, der noch vor Ende des Jahrzehnts erwartet wird, werde das Projekt jährlich 2 Millionen Tonnen grünes Ammoniak produzieren. Am Zielort lässt sich das Wasserstoff-Derivat Ammoniak wieder in Wasserstoff umwandeln oder aber auch direkt einsetzen, etwa in der Chemieindustrie.
 

Mittwoch, 20.03.2024, 16:57 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Deutschland vertieft Zusammenarbeit mit Namibia
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Wasserstoff
Deutschland vertieft Zusammenarbeit mit Namibia
Deutschland und Namibia bauen ihre Zusammenarbeit für die künftige Produktion grünen Wasserstoffs aus. Das Wasserstoffprojekt „Hyphen“ von Enertrag bekommt eine strategische Bedeutung.
„Namibia hat ideale Voraussetzungen, um mithilfe von Wind- und Solarenergie günstigen und klimafreundlichen grünen Wasserstoff herzustellen“ − davon zeigte sich der Bundesklimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) auf dem „Energy Transisition Dialogue“ in Berlin überzeugt. Die herausragenden Windbedingungen und durchschnittlich 300 Sonnentage pro Jahr sowie die politische und institutionelle Stabilität machten das Land im Südwesten Afrikas zum idealen Standort für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten.

Laut Habeck trage Namibia zum Aufbau eines internationalen Wasserstoffmarktes bei. Dem Land stünden durch den Wasserstoff völlig neue wirtschaftliche Perspektiven offen. „Hierfür wollen wir einen Beitrag leisten und den Ausbau der grünen Wasserstoffwirtschaft in Namibia beschleunigen“, so der Minister. 

Zusammen mit Namibias Energieminister Tom Alweendo unterschrieb Habeck konkrete Vereinbarungen, die die im Jahr 2022 geschlossene Wasserstoff- und Power-to-X-Kooperation vertiefen soll. Darunter die Vereinbarung zur Unterstützung des „Green Hydrogen Namibia Programme“, einer neuen namibischen Organisation für grünen Wasserstoff. Vorangebracht werden soll der Aufbau lokaler Wasserstoff-Wertschöpfungsketten, die der Bevölkerung vor Ort zugutekommen. Dazu gehört auch die Entwicklung einer nationalen Strategie zur grünen Industrialisierung sowie Hilfe bei der Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für grüne Wasserstoffprojekte in Namibia.

Zusammenarbeit mit namibischen Behörden

Zum anderen, plant das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit Unterstützung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) eine bilaterale Verwaltungspartnerschaft mit Namibia. Die Zusammenarbeit mit den namibischen Regierungsbehörden hat das Ziel, technische Standards für grünen Wasserstoff festzulegen oder bei Gesetzen und Normen zu beraten. Auch die Schulung von Fachkräften ist vorgesehen. 

Außerdem hat das BMWK der deutschen Firma Enertrag für deren Projekt Hyphen ein Unterstützungsschreiben übergeben − einen sogenannten qualifizierten „Letter of Interest“. Enertrag hat damit eine positive, vorläufige Bewertung in Händen. Diese bestätigt die Eignung des Projekts für eine Klassifizierung als Auslandsprojekt im strategischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland.

Im Projekt Hyphen − dem „größten Wasserstoff-Vorhaben in Afrika südlich der Sahara“ − sollen 2 Millionen Tonnen grüner Ammoniak pro Jahr für die Wasserstoffproduktion erzeugt werden. Als Ergebnis einer internationalen Ausschreibung hatte die namibische Regierung im Mai 2023 das Unternehmen „Hyphen Hydrogen Energy“ mit der Umsetzung beauftragt. Hyphen Hydrogen Energy ist ein Joint Venture aus Enertrag und dem Infrastrukturentwickler Nicholas Holdings.

Habeck: „Deutschland unterstützt den Aufbau einer grünen und für die Bevölkerung nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Namibia mittels einer Wasserstoff- und PtX-Kooperation. Das Hyphen-Projekt engagiert sich hier in ähnlicher Weise. Daher sind wir bereit, es unter gewissen Voraussetzungen als Auslandsprojekt im strategischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland einzustufen und damit eine mehr als sonst übliche Unterstützung durch unsere Außenwirtschaftsförderinstrumente zu ermöglichen.“

Das Projekt „Hyphen Hydrogen Energy“ (Hyphen)

Enertrag plant im Projekt Hyphen in Namibia den Aufbau von Windparks und Photovoltaikanlagen mit einer installierten Kapazität von 7.000 MW. Mit dem Strom sollen Elektrolyseure mit einer Kapazität von 3.000 MW betrieben werden. Damit würde das Projekt zu den weltweit größten seiner Art zählen. 

Der produzierte grüne Wasserstoff soll in grünes Ammoniak umgewandelt werden, da dieses leichter als Wasserstoff transportierbar ist. Im Vollbetrieb, der noch vor Ende des Jahrzehnts erwartet wird, werde das Projekt jährlich 2 Millionen Tonnen grünes Ammoniak produzieren. Am Zielort lässt sich das Wasserstoff-Derivat Ammoniak wieder in Wasserstoff umwandeln oder aber auch direkt einsetzen, etwa in der Chemieindustrie.
 

Mittwoch, 20.03.2024, 16:57 Uhr
Davina Spohn

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