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Energie & Management > Studien - Erneuerbaren-Verfügbarkeit als Standortfaktor
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Studien

Erneuerbaren-Verfügbarkeit als Standortfaktor

Für Unternehmen wird die Versorgung mit Grünstrom und eine Anbindung an leistungsstarke Netze immer wichtiger, so eine aktuelle IW-Studie. Nicht überall in Deutschland ist das gegeben.
"Essenzieller Standortfaktor wird die ausreichende Verfügbarkeit von grünem Strom zu global wettbewerbsfähigen Preisen sein!" zitiert die Studie "Standortvorteil Erneuerbare Energien. Die Bedeutung der Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien als Standortfaktor in Deutschland" einen Vertreter der chemischen Industrie. Die Studie, die "EPICO KlimaInnovation", das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und die Stiftung Klimawirtschaft veröffentlicht haben, zeigt: Insbesondere im Süden Deutschlands besteht "deutlicher Handlungsbedarf".

So gaben einer Befragung im IW-Zukunftspanel 2023 zufolge 74,5 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe an, in der Energieversorgung einen wichtigen Standortfaktor zu sehen. Dabei bewerteten 78,9 Prozent der Unternehmen Norddeutschland bezüglich einer mittelfristig klimaneutralen Energieversorgung als eher gut und sehr gut. Über die südlichen Bundesländer sagten dies nur 30 Prozent der befragten Unternehmen.

Angesichts der Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2045 stünden alle Sektoren und Branchen vor der Herausforderung, ihren Energiebedarf langfristig durch erneuerbare Energien zu decken, heißt es in der Studie. Da an anderen Standorten insbesondere außerhalb Europas weniger ambitionierte Klimaziele und weniger strenge Anforderungen bestünden, drohten für hiesige Unternehmen Wettbewerbsnachteile.

Die Politik müsse daher in drei Bereichen dringend handeln:
  • Standortfaktor erneuerbare Energien stärken: Dies betreffe auch die zugehörige Leitungs-, Speicher- und Importinfrastruktur, unter anderem für Wasserstoff. Vor allem im Süden Deutschlands müssten hier bestehende Potenziale gehoben werden, um den bestehenden Industriestandorten eine nachhaltige Energieversorgung zu ermöglichen. Im Unterschied zu nördlichen Bundesländern fehle es beispielsweise in Bayern und Baden-Württemberg bisher am notwendigen Ausbau der Windenergie. Die bereits gut ausgebaute Solarenergie könne den Strombedarf gerade für energieintensive Prozesse nicht decken. Auch die klimafreundliche Wärmeversorgung sowie der Aufbau der notwendigen Infrastrukturen für Strom, Wasserstoff und perspektivisch auch CO2 müsse schnell aufgebaut werden.
  • Hindernisse der Transformation beseitigen: Hier fordern die Forschenden unter anderen eine Anpassung der staatlich induzierten Stromkostenbestandteile, um flexible netzdienliche Verbräuche zu fördern. Auch die Anreize für die klimafreundliche Eigenerzeugung von Strom und Wärme gelte es zu erhöhen, beispielsweise durch erleichterte Genehmigungs- und Zertifizierungspflichten und beschleunigte und vereinfachte Planungs- und Genehmigungsverfahren. Hier sowie bei der Ausweisung ausreichender Flächen für die Windenergie bestünden zentrale Handlungsmöglichkeiten auf Länder- und Kommunalebene, um die eigene Standortqualität zu erhöhen.
  • Wettbewerbsfähigkeit erhalten: Neben der eigentlichen Umstellung auf erneuerbare Energien gebe es noch eine ganze Reihe an relevanten Standortfaktoren, die es zu stärken gelte, insbesondere im Bereich der Verkehrs- und digitalen Infrastrukturen. Auch die Verfügbarkeit von Fachkräften spiele nach wie vor eine sehr große Rolle als relevanter Standortfaktor. Ebenso ist den Forschenden zufolge die Vereinbarung und internationaler Klimaschutzverpflichtungen und deren Verankerung in Handelsabkommen wichtig.
Das Institut der deutschen Wirtschaft ist ein privates Wirtschaftsinstitut, das sich mit Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem Bildungssystem und dem Arbeitsmarkt beschäftigt. Tragende Mitglieder sind der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sowie Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände.

Die 113-seitige Studie "Standortvorteil erneuerbare Energien: Die Bedeutung der Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien als Standortfaktor in Deutschland" ist auf der Internetseite von Epico Klimainnovation abrufbar.

Mittwoch, 19.07.2023, 15:41 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Studien - Erneuerbaren-Verfügbarkeit als Standortfaktor
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Erneuerbaren-Verfügbarkeit als Standortfaktor
Für Unternehmen wird die Versorgung mit Grünstrom und eine Anbindung an leistungsstarke Netze immer wichtiger, so eine aktuelle IW-Studie. Nicht überall in Deutschland ist das gegeben.
"Essenzieller Standortfaktor wird die ausreichende Verfügbarkeit von grünem Strom zu global wettbewerbsfähigen Preisen sein!" zitiert die Studie "Standortvorteil Erneuerbare Energien. Die Bedeutung der Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien als Standortfaktor in Deutschland" einen Vertreter der chemischen Industrie. Die Studie, die "EPICO KlimaInnovation", das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und die Stiftung Klimawirtschaft veröffentlicht haben, zeigt: Insbesondere im Süden Deutschlands besteht "deutlicher Handlungsbedarf".

So gaben einer Befragung im IW-Zukunftspanel 2023 zufolge 74,5 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe an, in der Energieversorgung einen wichtigen Standortfaktor zu sehen. Dabei bewerteten 78,9 Prozent der Unternehmen Norddeutschland bezüglich einer mittelfristig klimaneutralen Energieversorgung als eher gut und sehr gut. Über die südlichen Bundesländer sagten dies nur 30 Prozent der befragten Unternehmen.

Angesichts der Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2045 stünden alle Sektoren und Branchen vor der Herausforderung, ihren Energiebedarf langfristig durch erneuerbare Energien zu decken, heißt es in der Studie. Da an anderen Standorten insbesondere außerhalb Europas weniger ambitionierte Klimaziele und weniger strenge Anforderungen bestünden, drohten für hiesige Unternehmen Wettbewerbsnachteile.

Die Politik müsse daher in drei Bereichen dringend handeln:
  • Standortfaktor erneuerbare Energien stärken: Dies betreffe auch die zugehörige Leitungs-, Speicher- und Importinfrastruktur, unter anderem für Wasserstoff. Vor allem im Süden Deutschlands müssten hier bestehende Potenziale gehoben werden, um den bestehenden Industriestandorten eine nachhaltige Energieversorgung zu ermöglichen. Im Unterschied zu nördlichen Bundesländern fehle es beispielsweise in Bayern und Baden-Württemberg bisher am notwendigen Ausbau der Windenergie. Die bereits gut ausgebaute Solarenergie könne den Strombedarf gerade für energieintensive Prozesse nicht decken. Auch die klimafreundliche Wärmeversorgung sowie der Aufbau der notwendigen Infrastrukturen für Strom, Wasserstoff und perspektivisch auch CO2 müsse schnell aufgebaut werden.
  • Hindernisse der Transformation beseitigen: Hier fordern die Forschenden unter anderen eine Anpassung der staatlich induzierten Stromkostenbestandteile, um flexible netzdienliche Verbräuche zu fördern. Auch die Anreize für die klimafreundliche Eigenerzeugung von Strom und Wärme gelte es zu erhöhen, beispielsweise durch erleichterte Genehmigungs- und Zertifizierungspflichten und beschleunigte und vereinfachte Planungs- und Genehmigungsverfahren. Hier sowie bei der Ausweisung ausreichender Flächen für die Windenergie bestünden zentrale Handlungsmöglichkeiten auf Länder- und Kommunalebene, um die eigene Standortqualität zu erhöhen.
  • Wettbewerbsfähigkeit erhalten: Neben der eigentlichen Umstellung auf erneuerbare Energien gebe es noch eine ganze Reihe an relevanten Standortfaktoren, die es zu stärken gelte, insbesondere im Bereich der Verkehrs- und digitalen Infrastrukturen. Auch die Verfügbarkeit von Fachkräften spiele nach wie vor eine sehr große Rolle als relevanter Standortfaktor. Ebenso ist den Forschenden zufolge die Vereinbarung und internationaler Klimaschutzverpflichtungen und deren Verankerung in Handelsabkommen wichtig.
Das Institut der deutschen Wirtschaft ist ein privates Wirtschaftsinstitut, das sich mit Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem Bildungssystem und dem Arbeitsmarkt beschäftigt. Tragende Mitglieder sind der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sowie Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände.

Die 113-seitige Studie "Standortvorteil erneuerbare Energien: Die Bedeutung der Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien als Standortfaktor in Deutschland" ist auf der Internetseite von Epico Klimainnovation abrufbar.

Mittwoch, 19.07.2023, 15:41 Uhr
Katia Meyer-Tien

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