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Energie & Management > Regenerative - EEG-Guthaben sinkt wegen geringerer Ökostrom-Einspeisung
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

EEG-Guthaben sinkt wegen geringerer Ökostrom-Einspeisung

Die EEG-Förderung ist im November defizitär geblieben, trotz höherer Erlöse pro kWh. Es wurden aber weniger kWh Ökostrom eingespeist. Das Kontoguthaben ist immer noch gewaltig.
Das Guthaben auf dem EEG-Konto ist im Laufe des Novembers von 16,3 auf 15,7 Milliarden Euro gesunken. Maßgeblich waren hierfür geringere Gesamterlöse aus gefördertem Ökostrom am Spotmarkt, denen ein schwächerer Rückgang der EEG-Förderzahlungen gegenüberstand. Das geht aus einer Veröffentlichung der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 9. Dezember hervor, die die EEG-Konten treuhänderisch verwalten und den geförderten Ökostrom aus kleinen Anlagen vermarkten.

Demnach sanken die Einnahmen aus der Platzierung geförderten Ökostroms an der Day-ahead-Auktion der Börse Epex Spot gegenüber Oktober um 73 Millionen auf 239 Millionen Euro. Zwar waren die Durchschnittserlöse pro kWh im November von ohnehin hohem Niveau aus erstmals wieder seit August gestiegen (wir berichteten), doch es wurde eine geringere Menge geförderten Ökostroms erzeugt und vermarktet. Zeitgleich gingen die Auszahlungen an Anlagenbetreiber nur um 20 Millionen auf 871 Millionen Euro zurück.

Zweitgrößter Einnahmeposten waren verschiedene Korrekturzahlungen von Verteilnetzbetreibern an die ÜNB, die sich von 73 Millionen auf 98 Millionen Euro erhöhten. In die gegenteilige Richtung gab es nur relativ marginale Geldflüsse. Als zweitgrößter Ausgabeposten verteuerte sich die Abrechnung von EEG-Bilanzkreisen von 82 auf 121 Millionen Euro.

Im separaten Konto für die Anschlussförderung ausgeförderter alter Erneuerbaren-Anlagen schrumpfte das Guthaben im Laufe des Novembers von 5,3 Millionen auf 4,8 Millionen Euro. Ein- und Auszahlungen hielten sich zwar die Waage, doch der Vermarktungsaufwand schlug mit 0,5 Millionen Euro zu Buche.

Gute Aussichten

Zwar trug sich damit insgesamt das EEG-Fördersystem auch im November 2022 nicht selbst, obwohl in der dunklen Jahreszeit weniger Photovoltaik-Anlagen mit hohen Fördersätzen einspeisen. Doch die ÜNB haben im Oktober für 2023 vorhergesagt, dass das EEG-Konto trotz Abschaffung der EEG-Umlage und ohne Zuschüsse aus dem Bundesetat einen Überschuss von 3,6 Miiliarden Euro bei Einnahmen von 13,1 Milliarden Euro erzielen wird. Hier spielt die Erwartung weiter hoher Erlöse pro kWh sowie das Auslaufen relativ hoher Förderansprüche pro kWh bei alten Anlagen hinein. In den ersten elf Monaten dieses Jahres beliefen sich die kumulierten Überschüsse jedenfalls auf 5 Milliarden Euro. 

Was tun mit den Milliarden?

Was geschieht mit dem zweistelligen Milliardenguthaben, das sich im Laufe des Jahres 2021 wegen der höheren Stromerlöse und des Bundeszuschusses aufgebaut hatte, übrigens von einem Minus von 4,4 Milliarden Euro aus? Der Bund beabsichtigt, die 10,8 Milliarden Euro, die er 2021 in das EEG-Konto gepumpt hatte, vorübergehend abzuziehen, um Elemente der Strompreisbremse zwischenzufinanzieren. Geschähe dies heute, bliebe immer noch ein Positivsaldo von 4,9 Milliarden Euro übrig. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hatte vorgeschlagen, das Guthaben an die Verbraucher zurückzuzahlen, die die EEG-Umlage bezahlen.

Freitag, 9.12.2022, 11:31 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Regenerative - EEG-Guthaben sinkt wegen geringerer Ökostrom-Einspeisung
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
EEG-Guthaben sinkt wegen geringerer Ökostrom-Einspeisung
Die EEG-Förderung ist im November defizitär geblieben, trotz höherer Erlöse pro kWh. Es wurden aber weniger kWh Ökostrom eingespeist. Das Kontoguthaben ist immer noch gewaltig.
Das Guthaben auf dem EEG-Konto ist im Laufe des Novembers von 16,3 auf 15,7 Milliarden Euro gesunken. Maßgeblich waren hierfür geringere Gesamterlöse aus gefördertem Ökostrom am Spotmarkt, denen ein schwächerer Rückgang der EEG-Förderzahlungen gegenüberstand. Das geht aus einer Veröffentlichung der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 9. Dezember hervor, die die EEG-Konten treuhänderisch verwalten und den geförderten Ökostrom aus kleinen Anlagen vermarkten.

Demnach sanken die Einnahmen aus der Platzierung geförderten Ökostroms an der Day-ahead-Auktion der Börse Epex Spot gegenüber Oktober um 73 Millionen auf 239 Millionen Euro. Zwar waren die Durchschnittserlöse pro kWh im November von ohnehin hohem Niveau aus erstmals wieder seit August gestiegen (wir berichteten), doch es wurde eine geringere Menge geförderten Ökostroms erzeugt und vermarktet. Zeitgleich gingen die Auszahlungen an Anlagenbetreiber nur um 20 Millionen auf 871 Millionen Euro zurück.

Zweitgrößter Einnahmeposten waren verschiedene Korrekturzahlungen von Verteilnetzbetreibern an die ÜNB, die sich von 73 Millionen auf 98 Millionen Euro erhöhten. In die gegenteilige Richtung gab es nur relativ marginale Geldflüsse. Als zweitgrößter Ausgabeposten verteuerte sich die Abrechnung von EEG-Bilanzkreisen von 82 auf 121 Millionen Euro.

Im separaten Konto für die Anschlussförderung ausgeförderter alter Erneuerbaren-Anlagen schrumpfte das Guthaben im Laufe des Novembers von 5,3 Millionen auf 4,8 Millionen Euro. Ein- und Auszahlungen hielten sich zwar die Waage, doch der Vermarktungsaufwand schlug mit 0,5 Millionen Euro zu Buche.

Gute Aussichten

Zwar trug sich damit insgesamt das EEG-Fördersystem auch im November 2022 nicht selbst, obwohl in der dunklen Jahreszeit weniger Photovoltaik-Anlagen mit hohen Fördersätzen einspeisen. Doch die ÜNB haben im Oktober für 2023 vorhergesagt, dass das EEG-Konto trotz Abschaffung der EEG-Umlage und ohne Zuschüsse aus dem Bundesetat einen Überschuss von 3,6 Miiliarden Euro bei Einnahmen von 13,1 Milliarden Euro erzielen wird. Hier spielt die Erwartung weiter hoher Erlöse pro kWh sowie das Auslaufen relativ hoher Förderansprüche pro kWh bei alten Anlagen hinein. In den ersten elf Monaten dieses Jahres beliefen sich die kumulierten Überschüsse jedenfalls auf 5 Milliarden Euro. 

Was tun mit den Milliarden?

Was geschieht mit dem zweistelligen Milliardenguthaben, das sich im Laufe des Jahres 2021 wegen der höheren Stromerlöse und des Bundeszuschusses aufgebaut hatte, übrigens von einem Minus von 4,4 Milliarden Euro aus? Der Bund beabsichtigt, die 10,8 Milliarden Euro, die er 2021 in das EEG-Konto gepumpt hatte, vorübergehend abzuziehen, um Elemente der Strompreisbremse zwischenzufinanzieren. Geschähe dies heute, bliebe immer noch ein Positivsaldo von 4,9 Milliarden Euro übrig. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hatte vorgeschlagen, das Guthaben an die Verbraucher zurückzuzahlen, die die EEG-Umlage bezahlen.

Freitag, 9.12.2022, 11:31 Uhr
Georg Eble

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