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Energie & Management > Kohlekraftwerke - Die Steag scheint wieder attraktiv
Quelle: Shutterstock / rclassen
Kohlekraftwerke

Die Steag scheint wieder attraktiv

Die Eigentümer wollen angesichts der hohen Energiepreise den Stromerzeuger Steag so bald wie möglich verkaufen.
In den geplanten Verkauf der Steag könnte angesichts der hohen Energiepreise Bewegung kommen. Wie das Handelsblatt und die Deutsche Presseagentur meldeten, sucht das Unternehmen aktuell verstärkt nach einem Käufer. Die kommunalen Eigentümer der Steag betonen schon länger, das Unternehmen verkaufen zu wollen, nun scheint es aber vorwärts zu gehen. So sollen nun gezielt mögliche Investoren angesprochen werde, heißt es.

Eigener des Energieerzeugers Steag ist die Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH (KSBG). In der KSBG haben die Städte Essen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Oberhausen und Dinslaken ihre Anteile – zum Teil über ihre kommunalen Stadtwerke – an der Steag gebündelt. Seit Längerem hatten die Gesellschafter angekündigt, die Anteile an dem Energieunternehmen mit Sitz in Essen verkaufen zu wollen.

Die Steag zählte jahrzehntelang zu den größten Kohleverstromern Deutschlands und betreibt noch immer fossile Anlagen im Ruhrgebiet und Saarland. Wie auf der Internetseite nachzulesen ist, entfallen im Steag-Kraftwerkspark von 5.230 MW installierter Leistung lediglich 620 MW auf Erneuerbare-Anlagen, der Rest ist konventionell. Die hohen Energiepreise machen aktuell jegliche Form der Stromerzeugung attraktiv – von daher auch bei Steinkohlekraftwerke.

Das Geschäft bei der Steag brummt

In der im Mai vorgestellten Jahresbilanz 2021 schlug sich das nieder. Der Konzernumsatz erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 37,1 % auf knapp 2,8 Mrd. Euro nach 2,0 Mrd. Euro im Jahr 2020. Zugleich verbesserte sich das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gemäß der Steag-Definition um 20 % auf 234 Mio. Euro nach 195 Mio. Euro im Vorjahr.

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die Geschäftsführung bei allen relevanten Kennzahlen zudem, eine deutliche Verbesserung gegenüber den Jahreswerten von 2021 und damit eine weitere Aufwärtsentwicklung. „Mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Lage gehen wir davon aus, dass diese Sondersituation auf den Energiemärkten zunächst weiter anhalten wird“, war bei der Bilanzvorstellung zu hören.

Gleichwohl bleibt der Verkauf wohl eine schwierige Sache. Viele institutionelle Investoren sind aufgrund von Nachhaltigkeitsregeln nicht am Kohleverstromungsgeschäft interessiert, sondern nur am Erneuerbaren-Bereich, den das Unternehmen seit Jahren ebenfalls erfolgreich anschiebt. Ein Steag-Sprecher sagte nach Angaben der Deutschen Presseagentur aber: Ein Verkauf nur eines Bereiches werde nicht angestrebt. „Wir wollen keine Filetierung.“
 

Montag, 1.08.2022, 16:33 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Kohlekraftwerke - Die Steag scheint wieder attraktiv
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Kohlekraftwerke
Die Steag scheint wieder attraktiv
Die Eigentümer wollen angesichts der hohen Energiepreise den Stromerzeuger Steag so bald wie möglich verkaufen.
In den geplanten Verkauf der Steag könnte angesichts der hohen Energiepreise Bewegung kommen. Wie das Handelsblatt und die Deutsche Presseagentur meldeten, sucht das Unternehmen aktuell verstärkt nach einem Käufer. Die kommunalen Eigentümer der Steag betonen schon länger, das Unternehmen verkaufen zu wollen, nun scheint es aber vorwärts zu gehen. So sollen nun gezielt mögliche Investoren angesprochen werde, heißt es.

Eigener des Energieerzeugers Steag ist die Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH (KSBG). In der KSBG haben die Städte Essen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Oberhausen und Dinslaken ihre Anteile – zum Teil über ihre kommunalen Stadtwerke – an der Steag gebündelt. Seit Längerem hatten die Gesellschafter angekündigt, die Anteile an dem Energieunternehmen mit Sitz in Essen verkaufen zu wollen.

Die Steag zählte jahrzehntelang zu den größten Kohleverstromern Deutschlands und betreibt noch immer fossile Anlagen im Ruhrgebiet und Saarland. Wie auf der Internetseite nachzulesen ist, entfallen im Steag-Kraftwerkspark von 5.230 MW installierter Leistung lediglich 620 MW auf Erneuerbare-Anlagen, der Rest ist konventionell. Die hohen Energiepreise machen aktuell jegliche Form der Stromerzeugung attraktiv – von daher auch bei Steinkohlekraftwerke.

Das Geschäft bei der Steag brummt

In der im Mai vorgestellten Jahresbilanz 2021 schlug sich das nieder. Der Konzernumsatz erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 37,1 % auf knapp 2,8 Mrd. Euro nach 2,0 Mrd. Euro im Jahr 2020. Zugleich verbesserte sich das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gemäß der Steag-Definition um 20 % auf 234 Mio. Euro nach 195 Mio. Euro im Vorjahr.

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die Geschäftsführung bei allen relevanten Kennzahlen zudem, eine deutliche Verbesserung gegenüber den Jahreswerten von 2021 und damit eine weitere Aufwärtsentwicklung. „Mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Lage gehen wir davon aus, dass diese Sondersituation auf den Energiemärkten zunächst weiter anhalten wird“, war bei der Bilanzvorstellung zu hören.

Gleichwohl bleibt der Verkauf wohl eine schwierige Sache. Viele institutionelle Investoren sind aufgrund von Nachhaltigkeitsregeln nicht am Kohleverstromungsgeschäft interessiert, sondern nur am Erneuerbaren-Bereich, den das Unternehmen seit Jahren ebenfalls erfolgreich anschiebt. Ein Steag-Sprecher sagte nach Angaben der Deutschen Presseagentur aber: Ein Verkauf nur eines Bereiches werde nicht angestrebt. „Wir wollen keine Filetierung.“
 

Montag, 1.08.2022, 16:33 Uhr
Stefan Sagmeister

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