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Energie & Management > Baden-Württemberg - Agri-Photovoltaik integriert Beerenanbau und Wasserkreislauf
Quelle: Fotolia / Martina Berg
Baden-Württemberg

Agri-Photovoltaik integriert Beerenanbau und Wasserkreislauf

Ein neues Forschungsprojekt der Modellregion Agri-Photovoltaik für Baden-Württemberg nimmt den Betrieb auf. Es verbindet Stromproduktion mit Beerenanbau und schonendem Wasserverbrauch.
Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU), eröffnete am 22. Mai eine Forschungsanlage mit einzigartigem Konzept am Standort Heuchlingen der LVWO. Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO), das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sowie elf weitere Projektpartner erproben aktuell fünf Agri-PV Pilotanlagen in Baden-Württemberg. Das Forschungsvorhaben wird bis 2024 gefördert, die erste der PV-Anlagen des Projekts arbeitet seit Mai 2022.

Das Agri-PV-System in Heuchlingen ist über verschiedenen Beerensorten errichtet und verfügt über komplett geschlossene Kreisläufe für Wasser und Nährstoffe. Damit soll ein möglichst ressourcenschonenden Anbau von Strauch- und Erdbeeren erprobt werden. Das Projekt ist Teil der „Modellregion Agri-Photovoltaik für Baden-Württemberg“. Hauk sagte: „Die baden-württembergische Landesregierung hat sich als Ziel gesetzt, die Agri-Photovoltaik als flächeneffiziente Landnutzungsform fest zu etablieren und das Potenzial vor allem im Bereich der Sonderkulturen gezielt zu fördern.“

Strom und Früchte von der gleichen Fläche

Die produktionsintegrierte Energiegewinnung durch die Agri-PV über Obst- und Beerenkulturen stelle eine sinnvolle Lösung dar, sagte der Minister. Mit der Agri-PV werde nicht nur wertvolle Fläche eingespart, sondern auch gleichzeitig Nahrungsmittel und erneuerbare Energie produziert. „Wir brauchen genau solche nachhaltigen und intelligenten Antworten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen“, so Hauk in seiner Eröffnungsrede.
 
Bei der Eröffnung des Agri-PV-Systems in Heuchlingen (v.li.): Dr. Dieter Blankenhorn, Direktor des LVWO, Minister Peter Hauk, Staatssekretärin Gisela Splett und Timo Frey, Bürgermeister der Stadt Bad Friedrichshall
Quelle: Fraunhofer ISE / Oliver Hörnle

Die Agri-PV-Anlage in Heuchlingen hat eine installierte Leistung von 113 kWp. Auf einer Fläche von knapp 2.000 Quadratmetern untersuchen die Forscherinnen und Forscher der LVWO dort den Einfluss der Agri-PV-Anlage auf die Kulturführung von Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren im Substrat. „Das Einzigartige an dieser Agri-PV-Anlage sind ihre geschlossenen Kreisläufe für Wasser und Nährstoffe“, erklärte Projektleiter Oliver Hörnle vom Fraunhofer ISE.

Dafür werde Regenwasser gesammelt, gespeichert und mit Frischwasser zur Bewässerung genutzt. Überschüssige Flüssigkeit aus dem Substrat, in dem die Beeren wachsen, wird aufgefangen, mithilfe einer durch Solarstrom betriebenen Anlage aufbereitet und ebenfalls wiederverwendet. „So muss auch viel weniger Dünger eingesetzt werden und dieser gelangt nicht ins Grundwasser“, unterstrich Hörnle. Die Projektpartner testen im Rahmen ihrer Forschung außerdem die Eignung verschiedener Substrate mit dem Fokus auf torffreie beziehungsweise stark torf-reduzierte Substrate.

Montag, 22.05.2023, 13:29 Uhr
Susanne Harmsen
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Ein neues Forschungsprojekt der Modellregion Agri-Photovoltaik für Baden-Württemberg nimmt den Betrieb auf. Es verbindet Stromproduktion mit Beerenanbau und schonendem Wasserverbrauch.
Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU), eröffnete am 22. Mai eine Forschungsanlage mit einzigartigem Konzept am Standort Heuchlingen der LVWO. Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO), das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sowie elf weitere Projektpartner erproben aktuell fünf Agri-PV Pilotanlagen in Baden-Württemberg. Das Forschungsvorhaben wird bis 2024 gefördert, die erste der PV-Anlagen des Projekts arbeitet seit Mai 2022.

Das Agri-PV-System in Heuchlingen ist über verschiedenen Beerensorten errichtet und verfügt über komplett geschlossene Kreisläufe für Wasser und Nährstoffe. Damit soll ein möglichst ressourcenschonenden Anbau von Strauch- und Erdbeeren erprobt werden. Das Projekt ist Teil der „Modellregion Agri-Photovoltaik für Baden-Württemberg“. Hauk sagte: „Die baden-württembergische Landesregierung hat sich als Ziel gesetzt, die Agri-Photovoltaik als flächeneffiziente Landnutzungsform fest zu etablieren und das Potenzial vor allem im Bereich der Sonderkulturen gezielt zu fördern.“

Strom und Früchte von der gleichen Fläche

Die produktionsintegrierte Energiegewinnung durch die Agri-PV über Obst- und Beerenkulturen stelle eine sinnvolle Lösung dar, sagte der Minister. Mit der Agri-PV werde nicht nur wertvolle Fläche eingespart, sondern auch gleichzeitig Nahrungsmittel und erneuerbare Energie produziert. „Wir brauchen genau solche nachhaltigen und intelligenten Antworten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen“, so Hauk in seiner Eröffnungsrede.
 
Bei der Eröffnung des Agri-PV-Systems in Heuchlingen (v.li.): Dr. Dieter Blankenhorn, Direktor des LVWO, Minister Peter Hauk, Staatssekretärin Gisela Splett und Timo Frey, Bürgermeister der Stadt Bad Friedrichshall
Quelle: Fraunhofer ISE / Oliver Hörnle

Die Agri-PV-Anlage in Heuchlingen hat eine installierte Leistung von 113 kWp. Auf einer Fläche von knapp 2.000 Quadratmetern untersuchen die Forscherinnen und Forscher der LVWO dort den Einfluss der Agri-PV-Anlage auf die Kulturführung von Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren im Substrat. „Das Einzigartige an dieser Agri-PV-Anlage sind ihre geschlossenen Kreisläufe für Wasser und Nährstoffe“, erklärte Projektleiter Oliver Hörnle vom Fraunhofer ISE.

Dafür werde Regenwasser gesammelt, gespeichert und mit Frischwasser zur Bewässerung genutzt. Überschüssige Flüssigkeit aus dem Substrat, in dem die Beeren wachsen, wird aufgefangen, mithilfe einer durch Solarstrom betriebenen Anlage aufbereitet und ebenfalls wiederverwendet. „So muss auch viel weniger Dünger eingesetzt werden und dieser gelangt nicht ins Grundwasser“, unterstrich Hörnle. Die Projektpartner testen im Rahmen ihrer Forschung außerdem die Eignung verschiedener Substrate mit dem Fokus auf torffreie beziehungsweise stark torf-reduzierte Substrate.

Montag, 22.05.2023, 13:29 Uhr
Susanne Harmsen

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