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Energie & Management > Bilanz - Windkraft reißt Siemens Energy noch tiefer ins Minus
Quelle: Pixabay / Bruno Germany
Bilanz

Windkraft reißt Siemens Energy noch tiefer ins Minus

Die großen Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa verhageln Siemens Energy das gesamte Geschäftsjahr. Die Münchener erwarten ein noch höheres Minus von 4,5 Milliarden Euro.
Der Druck auf Siemens Energy, die Geschäfte der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa in den Griff zu bekommen, wird nicht geringer. Im Gegenteil: Nach dem dritten Quartal, das bei den Münchenern traditionell Ende Juni ausläuft, zieht Gamesa den Gesamtkonzern noch tiefer ins Minus als gedacht. Der Rekordverlust am Ende des Geschäftsjahr 2022/23 wird sich Ende September wohl auf 4,5 Milliarden Euro belaufen.

Das wäre mehr als das Vierfache des prognostizierten Minus’, wie sich aus dem am 7. August vom Unternehmen bekannt gegebenen Quartalsbericht ergibt. Bisher war Siemens Energy, seit 2020 aus dem Siemens-Konzern ausgegliedert und eigenständig, von bis zu einer Milliarde Euro Verlust im Geschäftsjahr ausgegangen.

An der Talfahrt von Siemens Energy trägt Siemens Gamesa die Hauptschuld. Weniger rentable Geschäfte, Qualitätsmängel bei bestimmten Produktlinien und daraus folgende Reparaturkosten in enormer Höhe begleiten die Windkraft-Sparte nun schon über Monate (wir berichteten).

Die Hoffnung auf "wirtschaftlich erfolgreiche Geschäfte" bleibt

Die vollständige Übernahme des einstigen Joint Ventures mit Iberdrola (Spanien) soll Siemens Gamesa eigentlich in die Erfolgsspur zurückbringen. Aktuell ist das nicht erkennbar. Denn das Windenergiegeschäft wird am Ende des Geschäftsjahres vor Sondereffekten etwa 4,3 Milliarden Euro Minus einbringen, die Umsatzerlöse werden sich im besten Fall gegenüber 2021/22 nicht verändern.

Christian Bruch, Chef von Siemens Energy, bemüht sich, den Blick auf die ertragreichen Geschäftsfelder zu richten. Während er bei der Windkraftsparte „die Herausforderungen beim Turnaround“ erkennt, geben die Steigerungen bei Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry Anlass zur Hoffnung. Bruch habe daher „Vertrauen in die Fähigkeit unseres Unternehmens, Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen“. Siemens Energy wartet seit der Loslösung von Siemens weiter auf das erste Jahr mit schwarzen Zahlen.

Das dritte Quartal schließt Siemens Energy mit einem Minus nach Steuern von 2,931 Milliarden Euro und damit erheblich schwächer als im Vorjahr (minus 564 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie fällt auf minus 3,42 Euro (Vorjahresquartal: minus 0,58 Euro).

Grundsätzlich sind die Produkte und Dienstleistungen von Siemens Energy gefragt: Im dritten Quartal stiegen die Auftragseingänge um mehr als 54 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro, neben der Netzsparte verbuchte auch Siemens Gamesa ein Auftragsplus. Umso mehr ist es erforderlich, die technischen Probleme bei verschiedenen Turbinen-Baureihen und die strategischen Schwierigkeiten beim Offshore-Geschäft zu beheben.

Montag, 7.08.2023, 13:52 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Bilanz - Windkraft reißt Siemens Energy noch tiefer ins Minus
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Bilanz
Windkraft reißt Siemens Energy noch tiefer ins Minus
Die großen Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa verhageln Siemens Energy das gesamte Geschäftsjahr. Die Münchener erwarten ein noch höheres Minus von 4,5 Milliarden Euro.
Der Druck auf Siemens Energy, die Geschäfte der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa in den Griff zu bekommen, wird nicht geringer. Im Gegenteil: Nach dem dritten Quartal, das bei den Münchenern traditionell Ende Juni ausläuft, zieht Gamesa den Gesamtkonzern noch tiefer ins Minus als gedacht. Der Rekordverlust am Ende des Geschäftsjahr 2022/23 wird sich Ende September wohl auf 4,5 Milliarden Euro belaufen.

Das wäre mehr als das Vierfache des prognostizierten Minus’, wie sich aus dem am 7. August vom Unternehmen bekannt gegebenen Quartalsbericht ergibt. Bisher war Siemens Energy, seit 2020 aus dem Siemens-Konzern ausgegliedert und eigenständig, von bis zu einer Milliarde Euro Verlust im Geschäftsjahr ausgegangen.

An der Talfahrt von Siemens Energy trägt Siemens Gamesa die Hauptschuld. Weniger rentable Geschäfte, Qualitätsmängel bei bestimmten Produktlinien und daraus folgende Reparaturkosten in enormer Höhe begleiten die Windkraft-Sparte nun schon über Monate (wir berichteten).

Die Hoffnung auf "wirtschaftlich erfolgreiche Geschäfte" bleibt

Die vollständige Übernahme des einstigen Joint Ventures mit Iberdrola (Spanien) soll Siemens Gamesa eigentlich in die Erfolgsspur zurückbringen. Aktuell ist das nicht erkennbar. Denn das Windenergiegeschäft wird am Ende des Geschäftsjahres vor Sondereffekten etwa 4,3 Milliarden Euro Minus einbringen, die Umsatzerlöse werden sich im besten Fall gegenüber 2021/22 nicht verändern.

Christian Bruch, Chef von Siemens Energy, bemüht sich, den Blick auf die ertragreichen Geschäftsfelder zu richten. Während er bei der Windkraftsparte „die Herausforderungen beim Turnaround“ erkennt, geben die Steigerungen bei Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry Anlass zur Hoffnung. Bruch habe daher „Vertrauen in die Fähigkeit unseres Unternehmens, Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen“. Siemens Energy wartet seit der Loslösung von Siemens weiter auf das erste Jahr mit schwarzen Zahlen.

Das dritte Quartal schließt Siemens Energy mit einem Minus nach Steuern von 2,931 Milliarden Euro und damit erheblich schwächer als im Vorjahr (minus 564 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie fällt auf minus 3,42 Euro (Vorjahresquartal: minus 0,58 Euro).

Grundsätzlich sind die Produkte und Dienstleistungen von Siemens Energy gefragt: Im dritten Quartal stiegen die Auftragseingänge um mehr als 54 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro, neben der Netzsparte verbuchte auch Siemens Gamesa ein Auftragsplus. Umso mehr ist es erforderlich, die technischen Probleme bei verschiedenen Turbinen-Baureihen und die strategischen Schwierigkeiten beim Offshore-Geschäft zu beheben.

Montag, 7.08.2023, 13:52 Uhr
Volker Stephan

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