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Energie & Management > IT - Riesiges Rechenzentrum entsteht vor den Toren Berlins
Im brandenburgischen Wustermark baut Virtus ein "grünes" Rechenzentrum. Quelle: Virtus
IT

Riesiges Rechenzentrum entsteht vor den Toren Berlins

Eines der nachhaltigsten Rechenzentren Europas soll vor den Toren Berlins entstehen. Betreiber ist das britische Unternehmen Virtus, das den ersten Abschnitt 2026 realisiert haben will.
Das brandenburgische Wustermark ist bisher nicht als Inbegriff für Gigantomanie bekannt. Immerhin als Standort eines Umspannwerks mit Anbindung an die 380-kV-Stromleitung „Nordring Berlin“ hat die westlich der Hauptstadt gelegene Gemeinde zuletzt auf sich aufmerksam gemacht. Nun kommt eines der größten Rechenzentren Europas mit nachhaltigem Ansatz hinzu.

Virtus Data Centres, ein finanzstarker Betreiber von Rechenzentren aus London, wird in der Nähe von Spandau ein Großprojekt verwirklichen. Drei Milliarden Euro will die Tochter der ST Telemedia Global Data Centres Group in den „Virtus Wustermark Campus“ stecken. Es wird das zweite Projekt in der Region Berlin-Brandenburg, die Virtus in einer Mitteilung als „einen der wachstumsstärksten Rechenzentrumsmärkte in Europa“ bezeichnet. Im Mai 2023 hatte das Unternehmen bereits die Pläne für ein Datenzentrum im Berliner Marienpark vorgestellt.
 

Es ist ein Vorhaben der Superlative: Auf zwei benachbarten Grundstücken in Wustermark (Kreis Havelland) mit 350.000 Quadratmetern Fläche will Virtus eine IT-Last von 300 MW gewährleisten. Neben neuester Technologie, die „Hyperscale-, Regierungs- und Unternehmenskunden“ zur Verfügung stehen soll, werben die Briten mit einem ökologischen und nachhaltigen Konzept für sich.

Ökostrom für den Betrieb, Fernwärme für die Kommune

So rückt Virtus seine Standortentscheidung in direkten Zusammenhang mit der Anbindung an das Umspannwerk und die Kopplung an den Ökostrom umliegender Windparks. Die Verfügbarkeit und der Umfang der erneuerbaren Energien unterstütze die Ambitionen des Unternehmens, sich vom Dieselkraftstoff unabhängig zu machen. Der Rechenzentrum-Projekt schließe die Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber zur Nutzung der Öko-Energien am zentralen Einspeisepunkt ein.

Hinzu kommt die Kooperation mit der Kommune: Die Abwärme des Campus soll an die Gemeinde gehen und ein zu schaffendes Fernwärmenetz speisen. Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos) bezeichnet die Zusammenarbeit als „zukunftsweisende Partnerschaft“ mit „Potenzial für ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum“. Virtus-Managerin Christina Mertens sieht in dem Campus einen Beleg für nachhaltige Innovation beim "Branchenführer" auf der Basis kosteneffizienter erneuerbarer Energie. Das Wustermarker Projekt sei „auf dem besten Weg, zu einem der größten grünen Rechenzentren in Deutschland und Europa zu werden“, heißt es in der Mitteilung.

Ein Blick in die Rhein-Main-Region verdeutlicht die Dimension des Wustermarker Vorhabens. Ebenfalls nachhaltige Projekte des Frankfurter Versorgers Mainova im Stadtteil Seckbach und in Langen sind auf eine IT-Last von 30 MW beziehungsweise 20 MW ausgelegt und benötigen maximal gut 10.000 Quadratmeter Baugrund.

Das Campus-Projekt in Wustermark entsteht in zwei Bauschritten. Die erste Abschnitt soll 2026 in Betrieb gehen. Für Virtus zahlt das nachhaltige Konzept auf die eigenen Klimaziele ein: Die Briten wollen bis 2030 bei den berichtspflichtigen Aktivitäten die Netto-Emissionen auf Null stellen.

Donnerstag, 7.09.2023, 17:13 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > IT - Riesiges Rechenzentrum entsteht vor den Toren Berlins
Im brandenburgischen Wustermark baut Virtus ein "grünes" Rechenzentrum. Quelle: Virtus
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Riesiges Rechenzentrum entsteht vor den Toren Berlins
Eines der nachhaltigsten Rechenzentren Europas soll vor den Toren Berlins entstehen. Betreiber ist das britische Unternehmen Virtus, das den ersten Abschnitt 2026 realisiert haben will.
Das brandenburgische Wustermark ist bisher nicht als Inbegriff für Gigantomanie bekannt. Immerhin als Standort eines Umspannwerks mit Anbindung an die 380-kV-Stromleitung „Nordring Berlin“ hat die westlich der Hauptstadt gelegene Gemeinde zuletzt auf sich aufmerksam gemacht. Nun kommt eines der größten Rechenzentren Europas mit nachhaltigem Ansatz hinzu.

Virtus Data Centres, ein finanzstarker Betreiber von Rechenzentren aus London, wird in der Nähe von Spandau ein Großprojekt verwirklichen. Drei Milliarden Euro will die Tochter der ST Telemedia Global Data Centres Group in den „Virtus Wustermark Campus“ stecken. Es wird das zweite Projekt in der Region Berlin-Brandenburg, die Virtus in einer Mitteilung als „einen der wachstumsstärksten Rechenzentrumsmärkte in Europa“ bezeichnet. Im Mai 2023 hatte das Unternehmen bereits die Pläne für ein Datenzentrum im Berliner Marienpark vorgestellt.
 

Es ist ein Vorhaben der Superlative: Auf zwei benachbarten Grundstücken in Wustermark (Kreis Havelland) mit 350.000 Quadratmetern Fläche will Virtus eine IT-Last von 300 MW gewährleisten. Neben neuester Technologie, die „Hyperscale-, Regierungs- und Unternehmenskunden“ zur Verfügung stehen soll, werben die Briten mit einem ökologischen und nachhaltigen Konzept für sich.

Ökostrom für den Betrieb, Fernwärme für die Kommune

So rückt Virtus seine Standortentscheidung in direkten Zusammenhang mit der Anbindung an das Umspannwerk und die Kopplung an den Ökostrom umliegender Windparks. Die Verfügbarkeit und der Umfang der erneuerbaren Energien unterstütze die Ambitionen des Unternehmens, sich vom Dieselkraftstoff unabhängig zu machen. Der Rechenzentrum-Projekt schließe die Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber zur Nutzung der Öko-Energien am zentralen Einspeisepunkt ein.

Hinzu kommt die Kooperation mit der Kommune: Die Abwärme des Campus soll an die Gemeinde gehen und ein zu schaffendes Fernwärmenetz speisen. Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos) bezeichnet die Zusammenarbeit als „zukunftsweisende Partnerschaft“ mit „Potenzial für ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum“. Virtus-Managerin Christina Mertens sieht in dem Campus einen Beleg für nachhaltige Innovation beim "Branchenführer" auf der Basis kosteneffizienter erneuerbarer Energie. Das Wustermarker Projekt sei „auf dem besten Weg, zu einem der größten grünen Rechenzentren in Deutschland und Europa zu werden“, heißt es in der Mitteilung.

Ein Blick in die Rhein-Main-Region verdeutlicht die Dimension des Wustermarker Vorhabens. Ebenfalls nachhaltige Projekte des Frankfurter Versorgers Mainova im Stadtteil Seckbach und in Langen sind auf eine IT-Last von 30 MW beziehungsweise 20 MW ausgelegt und benötigen maximal gut 10.000 Quadratmeter Baugrund.

Das Campus-Projekt in Wustermark entsteht in zwei Bauschritten. Die erste Abschnitt soll 2026 in Betrieb gehen. Für Virtus zahlt das nachhaltige Konzept auf die eigenen Klimaziele ein: Die Briten wollen bis 2030 bei den berichtspflichtigen Aktivitäten die Netto-Emissionen auf Null stellen.

Donnerstag, 7.09.2023, 17:13 Uhr
Volker Stephan

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