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Energie & Management > Erdgas - Mukran-Pipeline komplett genehmigt
Die "Höegh Gannet" in Brunsbüttel bekommt einen neuen Liegeplatz. Quelle: Höegh
Erdgas

Mukran-Pipeline komplett genehmigt

Die Anbindungsleitung vom geplanten Flüssigerdgasterminal Mukran auf Rügen nach Lubmin ist jetzt vollständig genehmigt. Auch das Projekt in Brunsbüttel kommt voran.
Die Gastransport GmbH (Gascade) hat vom Bergamt Stralsund die Genehmigung für den zweiten Seeabschnitt der Ostsee-Anbindungsleitung (OAL) erhalten. Sie ist insgesamt 50 Kilometer lang und verbindet das LNG-Terminal Mukran mit Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern), wo es die Anschlussmöglichkeiten ans Erdgasfernleitungsnetz bestehen. Hier hatte bis Ende August 2022 die Nordstream-1-Pipeline eingespeist.

Die jüngste Genehmigung ist die Grundlage für den Beginn der Verlegearbeiten von Kilometerpunkt 26 bis nach Mukran. Bereits am 29. September 2023 hatte das Bergamt Stralsund grünes Licht für die Baggerarbeiten zum Ausheben des Rohrgrabens in diesem Abschnitt gegeben.

„Die Verlegung der Pipeline auf dem ersten Seeabschnitt von Lubmin bis zum Kilometerpunkt 26 wird in den kommenden Tagen erfolgreich beendet. Wir hoffen, dass auch die Arbeiten im zweiten Seeabschnitt bis nach Mukran trotz der raueren Jahreszeit im geplanten Zeitrahmen erfolgen werden“, erklärte Gascade-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch. Ziel sei es, die Verlegung in diesem Jahr abzuschließen und die mechanische Fertigstellung der OAL zum Jahresende 2023 zu erreichen.

Nach der Verlegung der Pipeline wird der zuvor ausgehobene Rohrgraben wieder verfüllt, wie es seitens Gascade heißt. Diese Arbeiten haben bereits Mitte Oktober begonnen. Dabei soll das zwischengelagerte Baggergut möglichst an dieselben Stellen zurückgebracht werden, von denen es entnommen wurde.

Neptune wird Lubmin verlassen

Geplant ist, dass im Industriehafen Mukran noch in diesem Winter die FSRU-Einheiten „Transgas Power“und „Neptune“ in Betrieb gehen. FSRU steht für Floating Storage and Regasification Unit. Die Schiffe übernehmen verflüssigtes Erdgas von Tankern, regasifizieren es und speisen es in die OAL-Pipeline ein.

Die „Neptune“ ist derzeit noch am LNG-Terminal der Deutschen Regas in Lubmin im Einsatz. Der Umzug nach Mukran bietet für das Unternehmen, das auch das neue Terminal betreibt, den Vorteil, dass das bisherige umständliche Umladeverfahren entfällt: Wegen des geringen Tiefgangs in Lubmin konnten die LNG-Tanker nicht direkt an der Regasifizierungseinheit festmachen, sondern mussten auf See ankern und das Flüssigerdgas dort an kleine Shuttle-Schiffe übergeben. Die wiederum steuerten dann die „Neptune“ an. Den Standort Lubmin will die Deutsche Regas, wie bereits berichtet, ab 2026 für die Produktion von grünem Wasserstoff nutzen.

Gegen das LNG-Terminal in Mukran auf Rügen gab und gibt es teils heftigen Widerstand aus der Kommunalpolitik und in der Bevölkerung. Hauptsächlich befürchtet man hier, dass sich das Vorhaben negativ auf den Fremdenverkehr auswirkt. Auch Umweltbedenken spielen eine Rolle sowie die Frage, ob nicht Ãœberkapazitäten geschaffen würden. Klagen mit dem Ziel eines Baustopps waren jedoch bisher erfolglos. Die Anlage kann im Jahr 13,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas ins Netz einspeisen. 

Start auch für Bauarbeiten in Brunsbüttel

Grünes Licht gibt es seitens des Wirtschaftsministeriums Schleswig-Holstein auch für Arbeiten am neuen Flüssigerdgasterminal in Brunsbüttel. Hier wurde der vorzeitige Baubeginn für einige Schritte genehmigt. Das betrifft Baggerarbeiten im Bereich vor der neuen Pier und Rückbauarbeiten vorhandener Hafenanlagen. Damit soll sichergestellt werden, dass besonders zeitkritische Bauphasen pünktlich abgeschlossen werden können. An den neuen Liegeplatz soll dann die FSRU-Einheit „Höegh Gannet“ umziehen, die jetzt noch am bestehenden Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens festgemacht ist.

Zu den bestehenden schwimmenden LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel, die seit Winter 2022 in Betrieb sind, sollen im kommenden Winter drei dazukommen. So ist neben Mukran eine weitere Anlage in Wilhelmshaven geplant. Für diese hat das Land ebenfalls bereits grünes Licht für weitere Baumaßnahmen gegeben: Wie am 26.10. bekannt wurde hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den vorzeitigen Beginn von Teilmaßnahmen für den Bau des Terminals genehmigt.

Die dritte geplante Anlage befindet sich in Stade im Bau. Die Projekte fallen in den Anwendungsbereich des LNG-Beschleunigungsgesetzes. In Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind später auch feste Terminals mit Lagertanks vorgesehen, die dann zum Teil die schwimmenden Einheiten ablösen sollen.

Donnerstag, 26.10.2023, 15:02 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Erdgas - Mukran-Pipeline komplett genehmigt
Die "Höegh Gannet" in Brunsbüttel bekommt einen neuen Liegeplatz. Quelle: Höegh
Erdgas
Mukran-Pipeline komplett genehmigt
Die Anbindungsleitung vom geplanten Flüssigerdgasterminal Mukran auf Rügen nach Lubmin ist jetzt vollständig genehmigt. Auch das Projekt in Brunsbüttel kommt voran.
Die Gastransport GmbH (Gascade) hat vom Bergamt Stralsund die Genehmigung für den zweiten Seeabschnitt der Ostsee-Anbindungsleitung (OAL) erhalten. Sie ist insgesamt 50 Kilometer lang und verbindet das LNG-Terminal Mukran mit Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern), wo es die Anschlussmöglichkeiten ans Erdgasfernleitungsnetz bestehen. Hier hatte bis Ende August 2022 die Nordstream-1-Pipeline eingespeist.

Die jüngste Genehmigung ist die Grundlage für den Beginn der Verlegearbeiten von Kilometerpunkt 26 bis nach Mukran. Bereits am 29. September 2023 hatte das Bergamt Stralsund grünes Licht für die Baggerarbeiten zum Ausheben des Rohrgrabens in diesem Abschnitt gegeben.

„Die Verlegung der Pipeline auf dem ersten Seeabschnitt von Lubmin bis zum Kilometerpunkt 26 wird in den kommenden Tagen erfolgreich beendet. Wir hoffen, dass auch die Arbeiten im zweiten Seeabschnitt bis nach Mukran trotz der raueren Jahreszeit im geplanten Zeitrahmen erfolgen werden“, erklärte Gascade-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch. Ziel sei es, die Verlegung in diesem Jahr abzuschließen und die mechanische Fertigstellung der OAL zum Jahresende 2023 zu erreichen.

Nach der Verlegung der Pipeline wird der zuvor ausgehobene Rohrgraben wieder verfüllt, wie es seitens Gascade heißt. Diese Arbeiten haben bereits Mitte Oktober begonnen. Dabei soll das zwischengelagerte Baggergut möglichst an dieselben Stellen zurückgebracht werden, von denen es entnommen wurde.

Neptune wird Lubmin verlassen

Geplant ist, dass im Industriehafen Mukran noch in diesem Winter die FSRU-Einheiten „Transgas Power“und „Neptune“ in Betrieb gehen. FSRU steht für Floating Storage and Regasification Unit. Die Schiffe übernehmen verflüssigtes Erdgas von Tankern, regasifizieren es und speisen es in die OAL-Pipeline ein.

Die „Neptune“ ist derzeit noch am LNG-Terminal der Deutschen Regas in Lubmin im Einsatz. Der Umzug nach Mukran bietet für das Unternehmen, das auch das neue Terminal betreibt, den Vorteil, dass das bisherige umständliche Umladeverfahren entfällt: Wegen des geringen Tiefgangs in Lubmin konnten die LNG-Tanker nicht direkt an der Regasifizierungseinheit festmachen, sondern mussten auf See ankern und das Flüssigerdgas dort an kleine Shuttle-Schiffe übergeben. Die wiederum steuerten dann die „Neptune“ an. Den Standort Lubmin will die Deutsche Regas, wie bereits berichtet, ab 2026 für die Produktion von grünem Wasserstoff nutzen.

Gegen das LNG-Terminal in Mukran auf Rügen gab und gibt es teils heftigen Widerstand aus der Kommunalpolitik und in der Bevölkerung. Hauptsächlich befürchtet man hier, dass sich das Vorhaben negativ auf den Fremdenverkehr auswirkt. Auch Umweltbedenken spielen eine Rolle sowie die Frage, ob nicht Ãœberkapazitäten geschaffen würden. Klagen mit dem Ziel eines Baustopps waren jedoch bisher erfolglos. Die Anlage kann im Jahr 13,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas ins Netz einspeisen. 

Start auch für Bauarbeiten in Brunsbüttel

Grünes Licht gibt es seitens des Wirtschaftsministeriums Schleswig-Holstein auch für Arbeiten am neuen Flüssigerdgasterminal in Brunsbüttel. Hier wurde der vorzeitige Baubeginn für einige Schritte genehmigt. Das betrifft Baggerarbeiten im Bereich vor der neuen Pier und Rückbauarbeiten vorhandener Hafenanlagen. Damit soll sichergestellt werden, dass besonders zeitkritische Bauphasen pünktlich abgeschlossen werden können. An den neuen Liegeplatz soll dann die FSRU-Einheit „Höegh Gannet“ umziehen, die jetzt noch am bestehenden Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens festgemacht ist.

Zu den bestehenden schwimmenden LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel, die seit Winter 2022 in Betrieb sind, sollen im kommenden Winter drei dazukommen. So ist neben Mukran eine weitere Anlage in Wilhelmshaven geplant. Für diese hat das Land ebenfalls bereits grünes Licht für weitere Baumaßnahmen gegeben: Wie am 26.10. bekannt wurde hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den vorzeitigen Beginn von Teilmaßnahmen für den Bau des Terminals genehmigt.

Die dritte geplante Anlage befindet sich in Stade im Bau. Die Projekte fallen in den Anwendungsbereich des LNG-Beschleunigungsgesetzes. In Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind später auch feste Terminals mit Lagertanks vorgesehen, die dann zum Teil die schwimmenden Einheiten ablösen sollen.

Donnerstag, 26.10.2023, 15:02 Uhr
Günter Drewnitzky

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