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Energie & Management > Beteiligung - Mainova will Millionen über neue Aktien einnehmen
Quelle: Shutterstock / Rido
Beteiligung

Mainova will Millionen über neue Aktien einnehmen

Milliarden-Investitionen hatte die Mainova im März für die kommenden fünf Jahre angekündigt. Jetzt ist auch klar, woher ein Großteil des Geldes kommen soll: aus einer Kapitalerhöhung.
Die Mainova AG braucht frisches Geld. Die millionenschweren Ausgaben für Energiewende- und Netzausbau-Projekte will der Frankfurter Energieversorger über eine Kapitalerhöhung ermöglichen. Mit rund 2,8 Millionen neuen Aktien soll bis zu 1 Milliarde Euro zusätzlich in die Kassen der Hessen fließen.

Wie ein Sprecher der Mainova auf Anfrage unserer Redaktion sagte, werde es auf der Hauptversammlung am 30. August darum gehen, ob die Hauptanteilseigner dem Vorstand diese Kapitalspritze ermöglichen wollen. Die Stadt Frankfurt (75,2 Prozent) und der Stadtwerke-Verbund Thüga (24,5 Prozent) sind die wichtigsten Aktionäre der Mainova, 0,3 Prozent befinden sich im Streubesitz. Vorstand und Aufsichtsrat der Mainova tragen den Plan, sich zusätzliches Kapital genehmigen zu lassen, gemeinsam. Dabei wollen sie den bisherigen Anteilseignern ein Vorkaufsrecht einräumen.

Als die Mainova im März ihre Geschäftszahlen für das vergangene Jahr präsentierte, waren auch die anstehenden umfangreichen Investitionen Thema. Der scheidende Vorstandsvorsitzende Constantin Alsheimer kündigte seinerzeit an, dass das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren bis zu 2 Milliarden Euro in die Hand nehmen wolle (wir berichteten). Mit den Mitteln möchten die Frankfurter Energiewende-Maßnahmen und Netzinfrastruktur-Projekte bezahlen.

Kritiker fordern Vergesellschaftung der Mainova

Jetzt befasste sich die Stadtverordnetenversammlung, das Frankfurter Parlament, mit dem Thema. Die Verwaltung der Kommune, der Magistrat, will den Politikerinnen und Politikern empfehlen, den aktuellen Anteil von gut drei Vierteln beizubehalten. Dafür sind die erforderlichen Mittel über den Haushalt 2024/2025 zu bewilligen.

Für die Mainova AG ist es zum "Silberjubiläum" die erste substanzielle Kapitalerhöhung. Nach der Gründung des Versorgers, der 1998 aus einem Zusammenschluss der Stadtwerke Frankfurt am Main und der Maingas AG hervorging, kam es erst ein Mal zu einer Veränderung des Grundkapitals. Laut eines Mainova-Sprechers sei die Kapitalerhöhung aus dem Jahre 2001 allerdings maßgeblich durch die Währungsumstellung von der D-Mark zum Euro veranlasst und nicht mit der Ausgabe neuer Aktien verbunden gewesen.

Das aktuelle Thema war zunächst durch eine Ad-hoc-Mitteilung der Aktiengesellschaft öffentlich geworden. Ohne Kapitalerhöhung, so lässt die Mitteilung sich auch lesen, könne die Mainova die "erforderlichen Investitionen" nicht stemmen. Die neuen Stückaktien sollen insgesamt eine Höhe von bis zu 50 Prozent des bestehenden Grundkapitals erreichen. Sie sollen über einen Zeitraum von fünf Jahren ausgegeben werden können.

Die gewünschte Kapitalerhöhung sehen einige Verbände kritisch. Attac und Fridays for Future etwa fordern die Kommune laut Berichten örtlicher Medien auf, den Versorger zu vergesellschaften. Die Kommune solle 100 Prozent der Mainova übernehmen. Andernfalls bestehe die Gefahr, heißt es weiter, dass es durch eine Teilprivatisierung zu einem höheren Renditedruck komme. Dies sei in Zeiten hoher Energiekosten unbedingt zu vermeiden.

Donnerstag, 27.07.2023, 15:54 Uhr
Volker Stephan
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Mainova will Millionen über neue Aktien einnehmen
Milliarden-Investitionen hatte die Mainova im März für die kommenden fünf Jahre angekündigt. Jetzt ist auch klar, woher ein Großteil des Geldes kommen soll: aus einer Kapitalerhöhung.
Die Mainova AG braucht frisches Geld. Die millionenschweren Ausgaben für Energiewende- und Netzausbau-Projekte will der Frankfurter Energieversorger über eine Kapitalerhöhung ermöglichen. Mit rund 2,8 Millionen neuen Aktien soll bis zu 1 Milliarde Euro zusätzlich in die Kassen der Hessen fließen.

Wie ein Sprecher der Mainova auf Anfrage unserer Redaktion sagte, werde es auf der Hauptversammlung am 30. August darum gehen, ob die Hauptanteilseigner dem Vorstand diese Kapitalspritze ermöglichen wollen. Die Stadt Frankfurt (75,2 Prozent) und der Stadtwerke-Verbund Thüga (24,5 Prozent) sind die wichtigsten Aktionäre der Mainova, 0,3 Prozent befinden sich im Streubesitz. Vorstand und Aufsichtsrat der Mainova tragen den Plan, sich zusätzliches Kapital genehmigen zu lassen, gemeinsam. Dabei wollen sie den bisherigen Anteilseignern ein Vorkaufsrecht einräumen.

Als die Mainova im März ihre Geschäftszahlen für das vergangene Jahr präsentierte, waren auch die anstehenden umfangreichen Investitionen Thema. Der scheidende Vorstandsvorsitzende Constantin Alsheimer kündigte seinerzeit an, dass das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren bis zu 2 Milliarden Euro in die Hand nehmen wolle (wir berichteten). Mit den Mitteln möchten die Frankfurter Energiewende-Maßnahmen und Netzinfrastruktur-Projekte bezahlen.

Kritiker fordern Vergesellschaftung der Mainova

Jetzt befasste sich die Stadtverordnetenversammlung, das Frankfurter Parlament, mit dem Thema. Die Verwaltung der Kommune, der Magistrat, will den Politikerinnen und Politikern empfehlen, den aktuellen Anteil von gut drei Vierteln beizubehalten. Dafür sind die erforderlichen Mittel über den Haushalt 2024/2025 zu bewilligen.

Für die Mainova AG ist es zum "Silberjubiläum" die erste substanzielle Kapitalerhöhung. Nach der Gründung des Versorgers, der 1998 aus einem Zusammenschluss der Stadtwerke Frankfurt am Main und der Maingas AG hervorging, kam es erst ein Mal zu einer Veränderung des Grundkapitals. Laut eines Mainova-Sprechers sei die Kapitalerhöhung aus dem Jahre 2001 allerdings maßgeblich durch die Währungsumstellung von der D-Mark zum Euro veranlasst und nicht mit der Ausgabe neuer Aktien verbunden gewesen.

Das aktuelle Thema war zunächst durch eine Ad-hoc-Mitteilung der Aktiengesellschaft öffentlich geworden. Ohne Kapitalerhöhung, so lässt die Mitteilung sich auch lesen, könne die Mainova die "erforderlichen Investitionen" nicht stemmen. Die neuen Stückaktien sollen insgesamt eine Höhe von bis zu 50 Prozent des bestehenden Grundkapitals erreichen. Sie sollen über einen Zeitraum von fünf Jahren ausgegeben werden können.

Die gewünschte Kapitalerhöhung sehen einige Verbände kritisch. Attac und Fridays for Future etwa fordern die Kommune laut Berichten örtlicher Medien auf, den Versorger zu vergesellschaften. Die Kommune solle 100 Prozent der Mainova übernehmen. Andernfalls bestehe die Gefahr, heißt es weiter, dass es durch eine Teilprivatisierung zu einem höheren Renditedruck komme. Dies sei in Zeiten hoher Energiekosten unbedingt zu vermeiden.

Donnerstag, 27.07.2023, 15:54 Uhr
Volker Stephan

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