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Energie & Management > Wasserstoff - Lhyfe baut 70-MW-Elektrolyseur im Saarland
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Lhyfe baut 70-MW-Elektrolyseur im Saarland

Das französische Wasserstoff-Start-up Lhyfe plant in der saarländischen Gemeinde Perl den Bau einer grünen Wasserstoffanlage mit einer Leistung von 70 MW.
Den Baustart des Elektrolyseurs sieht das Unternehmen für die erste Hälfte des Jahres 2027 vor. Nach Fertigstellung soll die Anlage 30 Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag produzieren, wie Lhyfe in einer Mitteilung vom 11. Juli bekannt gibt. Eingespeist werden soll der Wasserstoff in die Pipeline des Infrastrukturprojektes „mosaHYc“.

Der Projektname steht für „mosell saar hydrogen conversion“. Die Verteilernetzbetreiber Creos (Deutschland) und GRTgaz (Frankreich) wollen im Rahmen dieses Projektes in Kooperation mit dem Energiekonzern Encevo (Luxemburg) eine rund 100 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline in der Grande Region (Saarland-Lorraine-Luxemburg) etablieren. Dafür sollen rund 70 Kilometer bestehende und zum Teil außer Betrieb befindliche Gas-Leitungen in Wasserstoff-Leitungen umgewandelt werden.

Konkret sollen bestehende Leitungen auf ihre Eignung als Wasserstoffleitung untersucht werden − im Raum Völkingen (Deutschland), Carling (Frankreich), Bouzonville (Frankreich) und Perl (Deutschland). Zudem ist, wie Lhyfe weiter mitteilt, der Bau neuer Leitungen von Bouzonville in Richtung Dillingen geplant. Durch den zusätzlichen Neubau von rund 30 Kilometern Wasserstoff-Leitungen soll so ein Wasserstoff-Inselnetz auf die Beine gestellt werden (wir berichteten).

Entlang der Mosahyc-Pipeline gibt es eine Reihe von industriellen Abnehmern, die von den Vorteilen des grünen Wasserstoffs profitieren sollen. Luc Grare, Head of Central & Eastern Europe bei Lhyfe, zeigt sich zuversichtlich, vor Ort wettbewerbsfähigen und kostenkompetitiven grünen Wasserstoff für die Industrie im Saarland bereits stellen zu können. Ralf Uhlenbruch (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Perl, sieht auch die Bürger als Nutzer des Wasserstoffs − etwa im öffentlichen Personennahverkehr und in der Energieversorgung. 

Ob der Großelektrolyseur in Perl gebaut werden kann, hängt jedoch noch von der Erteilung von Betriebs- und Baugenehmigung sowie von finanziellen Investitionsentscheidungen ab. 
 

Das Wasserstoff-Start-up Lhyfe

Das französische Wasserstoffunternehmen zählt sich zu den weltweit führenden Pionieren in der Produktion von grünem und erneuerbarem Wasserstoff: In 2021 nahm Lhyfe im Osten Frankreichs den ersten Industriestandort für die Produktion von grünem Wasserstoff mit direkter Verbindung zu einem Windpark, und in 2022 den weltweit ersten Offshore-Demonstrator für die Produktion von grünem Wasserstoff (ebenfalls in Ostfrankreich) in Betrieb.

Bis zum Jahr 2030 strebt das Unternehmen eine installierte Leistung von mehr als 3.000 MW an und will bis Ende 2023 über drei neue Industriestandorte verfügen. Es hat bereits mehrere Projekte in Europa angekündigt, etwa in den nordischen Ländern mit „GreenLab“ und „GreenHyScale“ in Dänemark und „Horisont Energi“ in Norwegen. Für den Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler baut und liefert Lhyfe einen 15-MW-Elektrolyseur. Dieser soll ab 2025 täglich rund 3,7 Tonnen grünen Wasserstoff für den Zulieferer in Herzogenaurach (Bayern) und die regionalen Abnehmer, wie Kommunen und Wasserstofftankstellen, produzieren (wir berichteten).

Lhyfe ist in elf europäischen Ländern vertreten und beschäftigte Ende 2022 149 Mitarbeiter. 
 

Mittwoch, 12.07.2023, 12:09 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Lhyfe baut 70-MW-Elektrolyseur im Saarland
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Wasserstoff
Lhyfe baut 70-MW-Elektrolyseur im Saarland
Das französische Wasserstoff-Start-up Lhyfe plant in der saarländischen Gemeinde Perl den Bau einer grünen Wasserstoffanlage mit einer Leistung von 70 MW.
Den Baustart des Elektrolyseurs sieht das Unternehmen für die erste Hälfte des Jahres 2027 vor. Nach Fertigstellung soll die Anlage 30 Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag produzieren, wie Lhyfe in einer Mitteilung vom 11. Juli bekannt gibt. Eingespeist werden soll der Wasserstoff in die Pipeline des Infrastrukturprojektes „mosaHYc“.

Der Projektname steht für „mosell saar hydrogen conversion“. Die Verteilernetzbetreiber Creos (Deutschland) und GRTgaz (Frankreich) wollen im Rahmen dieses Projektes in Kooperation mit dem Energiekonzern Encevo (Luxemburg) eine rund 100 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline in der Grande Region (Saarland-Lorraine-Luxemburg) etablieren. Dafür sollen rund 70 Kilometer bestehende und zum Teil außer Betrieb befindliche Gas-Leitungen in Wasserstoff-Leitungen umgewandelt werden.

Konkret sollen bestehende Leitungen auf ihre Eignung als Wasserstoffleitung untersucht werden − im Raum Völkingen (Deutschland), Carling (Frankreich), Bouzonville (Frankreich) und Perl (Deutschland). Zudem ist, wie Lhyfe weiter mitteilt, der Bau neuer Leitungen von Bouzonville in Richtung Dillingen geplant. Durch den zusätzlichen Neubau von rund 30 Kilometern Wasserstoff-Leitungen soll so ein Wasserstoff-Inselnetz auf die Beine gestellt werden (wir berichteten).

Entlang der Mosahyc-Pipeline gibt es eine Reihe von industriellen Abnehmern, die von den Vorteilen des grünen Wasserstoffs profitieren sollen. Luc Grare, Head of Central & Eastern Europe bei Lhyfe, zeigt sich zuversichtlich, vor Ort wettbewerbsfähigen und kostenkompetitiven grünen Wasserstoff für die Industrie im Saarland bereits stellen zu können. Ralf Uhlenbruch (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Perl, sieht auch die Bürger als Nutzer des Wasserstoffs − etwa im öffentlichen Personennahverkehr und in der Energieversorgung. 

Ob der Großelektrolyseur in Perl gebaut werden kann, hängt jedoch noch von der Erteilung von Betriebs- und Baugenehmigung sowie von finanziellen Investitionsentscheidungen ab. 
 

Das Wasserstoff-Start-up Lhyfe

Das französische Wasserstoffunternehmen zählt sich zu den weltweit führenden Pionieren in der Produktion von grünem und erneuerbarem Wasserstoff: In 2021 nahm Lhyfe im Osten Frankreichs den ersten Industriestandort für die Produktion von grünem Wasserstoff mit direkter Verbindung zu einem Windpark, und in 2022 den weltweit ersten Offshore-Demonstrator für die Produktion von grünem Wasserstoff (ebenfalls in Ostfrankreich) in Betrieb.

Bis zum Jahr 2030 strebt das Unternehmen eine installierte Leistung von mehr als 3.000 MW an und will bis Ende 2023 über drei neue Industriestandorte verfügen. Es hat bereits mehrere Projekte in Europa angekündigt, etwa in den nordischen Ländern mit „GreenLab“ und „GreenHyScale“ in Dänemark und „Horisont Energi“ in Norwegen. Für den Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler baut und liefert Lhyfe einen 15-MW-Elektrolyseur. Dieser soll ab 2025 täglich rund 3,7 Tonnen grünen Wasserstoff für den Zulieferer in Herzogenaurach (Bayern) und die regionalen Abnehmer, wie Kommunen und Wasserstofftankstellen, produzieren (wir berichteten).

Lhyfe ist in elf europäischen Ländern vertreten und beschäftigte Ende 2022 149 Mitarbeiter. 
 

Mittwoch, 12.07.2023, 12:09 Uhr
Davina Spohn

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