Geräuschvoller Chef-Wechsel bei Stadtwerk am Main

Neues Betätigungsfeld für Wolfgang Kressel: Der Geschäftsführer der Stadtwerke Mühlheim wechselt vom Main an den Neckar. Ab 1. Januar 2024 steht er dem Versorger in Eberbach (Rhein-Neckar-Kreis) vor. Neben der Führung der Stadtwerke (SWE) leitet er in einer Doppelfunktion bei den Baden-Württembergern dann auch die Städtischen Dienste Eberbach (SDE).

Damit ist bekannt, was Kressel unter „beruflichem Neuanfang“ versteht. Dies hat er als Grund für seinen Weggang aus Mühlheim angegeben. Eine Begründung, die im Ort zwischen Offenbach und Hanau neben respektvoller Zustimmung auch andere Reaktionen auslöst. Die SPD, Opposition im Stadtrat, bedauert seinen Abgang und beklagt laut Bericht der Offenbach-Post, dass das Rathaus-Bündnis „Allianz für Mühlheim“ (CDU, Grüne, Bürger für Mühlheim, FDP) den alten Chef „vergrault“ habe.

Zugleich kritisieren die örtlichen Sozialdemokraten die Nachfolgelösung für den hessischen Versorger. Seit diesem November steht bereits Helmut Weigert (73) dem scheidenden Geschäftsführer zur Seite, womit der Übergang fließend sein wird. Weigert ist bereits Geschäftsführer der städtischen Wohnbau GmbH. Die SPD Mühlheims vermisst allerdings eine fachliche Qualifikation beim neuen Chef und hält ihm vor, vor knapp 20 Jahren für einen Verkauf des Versorgers votiert zu haben. Die Veräußerung kam nicht zustande, es habe sich ohnehin nur um die Option einer Minderheitsbeteiligung gehandelt, hält die CDU dem entgegen. Dem Vorwurf des „Postengeschachers“ durch die Allianz widerspricht die Partei entschieden.

Helmut Weigert erhält in Mühlheim einen Vertrag über fünf Jahre. In der Diskussion ist, die Geschäftsführung künftig um eine Kraft zu erweitern. Während die Personalie am Main also nachhallt, ist der Wechsel im Odenwald vergleichsweise geräuscharm. Wolfgang Kressel ersetzt in Eberbach den bisherigen Geschäftsführer Günter Haag, der zum Jahresende und nach insgesamt einer Dekade in Diensten der SWE in den Ruhestand tritt.