Wärmeausbau der Stadtwerke Lörrach mit neuer Führung

Mit neuer Führungsstruktur wollen die Stadtwerke Lörrach in die Zukunft gehen. Über einen entsprechenden Antrag des kommunalen Eigenbetriebs im Südwestzipfel Deutschlands entscheidet der Gemeinderat Mitte Dezember. Demnach soll es in der Kreisstadt im Markgräflerland künftig zwei gleichberechtigte Leiter geben.

Der derzeitige Betriebsleiter Wolfgang Droll begründet die Erweiterung der Führungsebene mit den gestiegenen Anforderungen durch neu hinzugekommene Geschäftsbereiche. Vom 1. Januar 2024 an will er entsprechend verantwortlich zeichnen für die Bereiche Finanzen, Wasser, Wärme, Strom und Beteiligungen.

Gleichzeitig soll Klaus Schallenberger, derzeit Drolls Stellvertreter, in die erste Reihe aufrücken und für Öffentlichen Nahverkehr, Parken, Immobilien und Bäder zuständig sein.

Die organisatorische Veränderung bei den Stadtwerken soll greifen, bevor Wolfgang Droll im Juli 2024 in den Ruhestand tritt. Von da an soll die Verantwortung für die Finanzen dem Aufgabenbereich von Klaus Schallenberger zufallen, der dann auch 1. Betriebsleiter würde. Die frei werdende Stelle (dann 2. Betriebsleiter) soll nach den Vorstellungen der Stadtwerke eine technische Führungskraft aus dem Bereich Versorgung übernehmen.

Die Stadtwerke Lörrach sind in überschaubarem Maße für die Energieversorgung der Kommune zuständig. Vor allem bauen sie die Fernwärme aus, über die Stadtenergie Lörrach GmbH, an der auch der Freiburger Konzern Badenova (Bereich Wärmeplus) und die Ratio Neue Energie GmbH beteiligt sind. Während die Kommune die Klimaneutralität bis 2040 erreichen will, strebt die Stadtenergie dieses Ziel für die Energie- und Wärmeversorgung bereits früher an. Dafür sind neue Fernwärme-Netze und mehr Versorgungsgebiete nötig. Die Wärme soll aus erneuerbaren Energien und Blockheizkraftwerken stammen.
 Die Stadtwerke sind in der Stadtenergie GmbH für die kaufmännische Geschäftsführung, für Finanzverwaltung und Controlling zuständig. Wenn der Gesellschafter Ratio zu Beginn des Jahres 2026 planmäßig aussteigt, übernehmen die Stadtwerke auch dessen Bereiche Planung, Bau und Vertrieb.

​Eigene Netzgesellschaft

Ein weiteres Zukunftsprojekt entscheidet sich in den kommenden Wochen. Die Stadtwerke wollen das Stromverteilnetz in der Stadt übernehmen. Dafür haben sie im Jahr 2021 die Gesellschaft Stadtnetze Lörrach GmbH gegründet. Auch hier ist die Badenova mit ihrer Netztochter BN Netze mit im Boot. 51 Prozent der Anteile hält der Eigenbetrieb Stadtwerke Lörrach. Ihm obliegen die kaufmännische Geschäftsführung und die Finanzverwaltung. Aktuell steht die Entscheidung der Stadt über die Vergabe der Konzession aus.