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Energie & Management > Stromnetz - Energiedienst will sich stärker an der Südbaar engagieren
Quelle: E&M / Davina Spohn
Stromnetz

Energiedienst will sich stärker an der Südbaar engagieren

Die Energiedienst Holding, deutsch-schweizerische Tochter des Energiekonzerns EnBW will die Energieversorgung Südbaar in Baden-Württemberg komplett übernehmen.
Bislang war die Energiedienst Holding AG mit Sitz in Laufenburg im Schweizer Kanton Aargau zusammen mit Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen − allesamt Städte im Schwarzald-Baar-Kreis − Mitgesellschafterin der Energieversorgung Südbaar GmbH & Co. KG (ESB). Nun will die Energiedienst Holding ihren Anteil an dem badischen Kommunalversorger auf 100 Prozent aufstocken.

Wie der deutsch-schweizerische Energieversorger in einer Mitteilung vom 16. Juni bekannt gab, sei die Transaktion in einer Absichtserklärung mit den drei kommunalen Anteilseignern bereits fixiert. Für die Übernahme fehlen der Energiedienst Holding jedoch noch ein Gemeinderatsbeschluss sowie die kartellrechtlichen Genehmigungen. Den erwarteten Veräußerungserlös von "mehreren Millionen Euro", wollen die Gemeinden jeweils für nicht näher definierte kommunale Zwecke reinvestieren.

Aktuell ist die Energiedienst Holding mit 40 Prozent an der ESB beteiligt. Auf die drei Noch-Mitgesellschafter entfallen je 20 Prozent. Als Grund für die Komplettübernahme der ESB gibt das Schweizer Energieunternehmen vornehmlich den Verteilnetzbetrieb an. Den drei Kommunen würden in absehbarer Zeit die finanziellen Mittel dazu fehlen, das Stromnetz energiewendetauglich zu machen.

"Es braucht deutlich größere Investitionen, als wir sie als kommunale Gesellschafter stemmen können", erklärte Markus Keller (CDU), Bürgermeister von Blumberg. "Millionenbeträge müssen in den nächsten Jahren in den Netzausbau investiert werden". Deshalb werde die ESB künftig keine jährlichen Ausschüttungen mehr leisten können. "Im Gegenteil, die Gesellschafter müssten jedes Jahr Geld in das Unternehmen investieren", so Keller. Hinzu komme, dass das wirtschaftliche Risiko in Folge des Ukraine-Krieges und der Energiekrise deutlich gewachsen sei

​Kein Notverkauf

Die Kommunen versichern, dass es sich bei der Transaktion nicht um einen Notverkauf handle. So sei die ESB bisher immer profitabel gewesen. "Es handelt sich bei der Veränderung vor allem um die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der ESB durch das stärkere finanzielle Engagement von Energiedienst", erklärt Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding. Der Zeitpunkt jetzt sei günstig, da die ESB ihren Wert seit dem Einstieg der drei Gemeinden im Jahre 2016 deutlich gesteigert habe.

Sollte die Übernahme erfolgreich sein, sichert Energiedienst zu, alle 36 Beschäftigten der ESB zu übernehmen. Zugleich sollen sich die Gesellschafter nicht ganz zurückziehen, sondern über einen neu zu schaffenden kommunalen Beirat eng mit der ESB verbunden bleiben. Geführt wird die ESB seit über drei Jahren von Edmund Martin (wir berichteten), der lange Zeit auch für die Energiedienst tätig war.

Dienstag, 20.06.2023, 16:12 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Stromnetz - Energiedienst will sich stärker an der Südbaar engagieren
Quelle: E&M / Davina Spohn
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Energiedienst will sich stärker an der Südbaar engagieren
Die Energiedienst Holding, deutsch-schweizerische Tochter des Energiekonzerns EnBW will die Energieversorgung Südbaar in Baden-Württemberg komplett übernehmen.
Bislang war die Energiedienst Holding AG mit Sitz in Laufenburg im Schweizer Kanton Aargau zusammen mit Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen − allesamt Städte im Schwarzald-Baar-Kreis − Mitgesellschafterin der Energieversorgung Südbaar GmbH & Co. KG (ESB). Nun will die Energiedienst Holding ihren Anteil an dem badischen Kommunalversorger auf 100 Prozent aufstocken.

Wie der deutsch-schweizerische Energieversorger in einer Mitteilung vom 16. Juni bekannt gab, sei die Transaktion in einer Absichtserklärung mit den drei kommunalen Anteilseignern bereits fixiert. Für die Übernahme fehlen der Energiedienst Holding jedoch noch ein Gemeinderatsbeschluss sowie die kartellrechtlichen Genehmigungen. Den erwarteten Veräußerungserlös von "mehreren Millionen Euro", wollen die Gemeinden jeweils für nicht näher definierte kommunale Zwecke reinvestieren.

Aktuell ist die Energiedienst Holding mit 40 Prozent an der ESB beteiligt. Auf die drei Noch-Mitgesellschafter entfallen je 20 Prozent. Als Grund für die Komplettübernahme der ESB gibt das Schweizer Energieunternehmen vornehmlich den Verteilnetzbetrieb an. Den drei Kommunen würden in absehbarer Zeit die finanziellen Mittel dazu fehlen, das Stromnetz energiewendetauglich zu machen.

"Es braucht deutlich größere Investitionen, als wir sie als kommunale Gesellschafter stemmen können", erklärte Markus Keller (CDU), Bürgermeister von Blumberg. "Millionenbeträge müssen in den nächsten Jahren in den Netzausbau investiert werden". Deshalb werde die ESB künftig keine jährlichen Ausschüttungen mehr leisten können. "Im Gegenteil, die Gesellschafter müssten jedes Jahr Geld in das Unternehmen investieren", so Keller. Hinzu komme, dass das wirtschaftliche Risiko in Folge des Ukraine-Krieges und der Energiekrise deutlich gewachsen sei

​Kein Notverkauf

Die Kommunen versichern, dass es sich bei der Transaktion nicht um einen Notverkauf handle. So sei die ESB bisher immer profitabel gewesen. "Es handelt sich bei der Veränderung vor allem um die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der ESB durch das stärkere finanzielle Engagement von Energiedienst", erklärt Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding. Der Zeitpunkt jetzt sei günstig, da die ESB ihren Wert seit dem Einstieg der drei Gemeinden im Jahre 2016 deutlich gesteigert habe.

Sollte die Übernahme erfolgreich sein, sichert Energiedienst zu, alle 36 Beschäftigten der ESB zu übernehmen. Zugleich sollen sich die Gesellschafter nicht ganz zurückziehen, sondern über einen neu zu schaffenden kommunalen Beirat eng mit der ESB verbunden bleiben. Geführt wird die ESB seit über drei Jahren von Edmund Martin (wir berichteten), der lange Zeit auch für die Energiedienst tätig war.

Dienstag, 20.06.2023, 16:12 Uhr
Davina Spohn

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