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Energie & Management > Wirtschaft - Carmen meldet massiven Konjunktureinbruch
Quelle: Pixabay / Photo Mix
Wirtschaft

Carmen meldet massiven Konjunktureinbruch

Laut dem Agrarrohstoff-und Energienetzwerk verbuchten 12 Prozent der Unternehmen im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe sinkende Umsätze − wenn auch ausgehend von einem hohen Niveau.
 
Einen „massiven Einbruch“ der Konjuktur in den mit nachwachsenden Rohstoffen befassten Branchen meldet das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk (Carmen) mit Sitz in Straubing (Bayern). Laut seiner am 18. Juli veröffentlichten Konjukturumfrage verbuchten 12 Prozent der einschlägigen Unternehmen fallende Umsätze, verglichen mit nur 1 Prozent im Herbst vergangenen Jahres. Dies sei der „höchste Wert seit 2016“, warnt Carmen.

Ferner steigerten im Frühjahr 2023 rund 19 Prozent der Unternehmen ihren Umsatz um mehr als 10 Prozent. Zum Vergleich: Im Frühjahr 2022 waren es mit 38 Prozent doppelt so viele gewesen. Immerhin erfolge diese Entwicklung „noch auf hohem Niveau.“ Carmen befragt seit 2010 regelmäßig mehr als 3.000 Unternehmen in den Branchen feste Biomassebrennstoffe, Biogas, biogene Treibstoffe und stoffliche Nutzung von Biomasse hinsichtlich ihres Umsatzes, ihrer Investitionsbereitschaft sowie ihres Personal- und Auftragsstands. Erhoben werden sowohl die aktuelle Lage als auch die Einschätzungen für die Zukunft.

Weniger dramatisch war Carmen zufolge die Situation bei den Investitionen: Etwa 72 Prozent der Unternehmen bekundeten, im Frühjahr dieses Jahres wenigstens ebenso viel investiert zu haben wie im Vergleichszeitraum 2022. Doch meldeten 21 Prozent, sie hätten auf Investitionen verzichtet. Seit dem Frühjahr 2022 hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt und ist laut Carmen „so hoch wie seit Herbst 2015 nicht mehr.“ Bislang gering blieben die Auswirkungen der Lage auf den Personalstand. „Immer noch ist der Anteil der Firmen, die zusätzliche Mitarbeitende eingestellt haben, mehr als vier Mal so hoch wie der der Betriebe, die bilanziell Personal abgebaut haben“, stellt Carmen fest.

Rückgänge in Aussicht

Was die weiteren Aussichten angeht, erwarten rund 36 Prozent der Unternehmen sinkende Umsätze, fast doppelt so viele wie im Herbst 2022 (19 Prozent). Der Anteil der Firmen, die einen Umsatzrückgang von mehr als 10 Prozent befürchten, liegt bei 14 Prozent, was im Vergleich zum Herbst 2022 (5 Prozent) einer Verdreifachung entspricht. Laut Carmen waren diese Werte „zuletzt Mitte 2015 höher.“ Auf 29 Prozent nur leicht gefallen und „immer noch auf einem erfreulich hohen Niveau“ ist dem Netzwerk zufolge der Anteil der Firmen, die weniger investieren möchten als 2022. Nicht mehr investieren wollen 22 Prozent der Unternehmen, mehr als doppelt so viele wie im Herbst des vergangenen Jahres (9 Prozent).

Immerhin: Was das Personal betrifft, beabsichtigen 32 Prozent der Betriebe, neue Beschäftigte einzustellen. Dem gegenüber wollen nur 9 Prozent Arbeitsplätze abbauen.

Im freien Fall

Nach wie vor „im freien Fall und nicht mehr weit vom Allzeittief im Jahr 2014 entfernt“ sieht Carmen die Einschätzung der politischen Rahmenbedingungen. Etwa 68 Prozent der Unternehmen erachten diese als schlecht, 2014 war dieser Anteil mit 69 Prozent kaum höher gewesen. Im Herbst 2022 lag er bei 58 Prozent. Als gut bewerten die Rahmenbedingungen 11 Prozent der Firmen, ebenso viele wie im vergangenen Herbst.

Verwunderlich ist dies laut Carmen nicht, „denn die seit 2022 bestehenden Problembereiche sind nicht weggefallen, im Gegenteil, es sind noch weitere dazu gekommen.“ Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sei noch nicht verabschiedet worden. Auch stehe die Umsetzung der dritten EU-Richtlinie hinsichtlich der erneuerbaren Energien (RED III) bevor. Und „schon jetzt deutet sich an, dass insbesondere die energetische Nutzung von (Anbau-)Biomasse weiter eingeschränkt werden wird und auch die Ressourcen für die stoffliche Nutzung knapper werden.“

Dienstag, 18.07.2023, 14:55 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Wirtschaft - Carmen meldet massiven Konjunktureinbruch
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Carmen meldet massiven Konjunktureinbruch
Laut dem Agrarrohstoff-und Energienetzwerk verbuchten 12 Prozent der Unternehmen im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe sinkende Umsätze − wenn auch ausgehend von einem hohen Niveau.
 
Einen „massiven Einbruch“ der Konjuktur in den mit nachwachsenden Rohstoffen befassten Branchen meldet das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk (Carmen) mit Sitz in Straubing (Bayern). Laut seiner am 18. Juli veröffentlichten Konjukturumfrage verbuchten 12 Prozent der einschlägigen Unternehmen fallende Umsätze, verglichen mit nur 1 Prozent im Herbst vergangenen Jahres. Dies sei der „höchste Wert seit 2016“, warnt Carmen.

Ferner steigerten im Frühjahr 2023 rund 19 Prozent der Unternehmen ihren Umsatz um mehr als 10 Prozent. Zum Vergleich: Im Frühjahr 2022 waren es mit 38 Prozent doppelt so viele gewesen. Immerhin erfolge diese Entwicklung „noch auf hohem Niveau.“ Carmen befragt seit 2010 regelmäßig mehr als 3.000 Unternehmen in den Branchen feste Biomassebrennstoffe, Biogas, biogene Treibstoffe und stoffliche Nutzung von Biomasse hinsichtlich ihres Umsatzes, ihrer Investitionsbereitschaft sowie ihres Personal- und Auftragsstands. Erhoben werden sowohl die aktuelle Lage als auch die Einschätzungen für die Zukunft.

Weniger dramatisch war Carmen zufolge die Situation bei den Investitionen: Etwa 72 Prozent der Unternehmen bekundeten, im Frühjahr dieses Jahres wenigstens ebenso viel investiert zu haben wie im Vergleichszeitraum 2022. Doch meldeten 21 Prozent, sie hätten auf Investitionen verzichtet. Seit dem Frühjahr 2022 hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt und ist laut Carmen „so hoch wie seit Herbst 2015 nicht mehr.“ Bislang gering blieben die Auswirkungen der Lage auf den Personalstand. „Immer noch ist der Anteil der Firmen, die zusätzliche Mitarbeitende eingestellt haben, mehr als vier Mal so hoch wie der der Betriebe, die bilanziell Personal abgebaut haben“, stellt Carmen fest.

Rückgänge in Aussicht

Was die weiteren Aussichten angeht, erwarten rund 36 Prozent der Unternehmen sinkende Umsätze, fast doppelt so viele wie im Herbst 2022 (19 Prozent). Der Anteil der Firmen, die einen Umsatzrückgang von mehr als 10 Prozent befürchten, liegt bei 14 Prozent, was im Vergleich zum Herbst 2022 (5 Prozent) einer Verdreifachung entspricht. Laut Carmen waren diese Werte „zuletzt Mitte 2015 höher.“ Auf 29 Prozent nur leicht gefallen und „immer noch auf einem erfreulich hohen Niveau“ ist dem Netzwerk zufolge der Anteil der Firmen, die weniger investieren möchten als 2022. Nicht mehr investieren wollen 22 Prozent der Unternehmen, mehr als doppelt so viele wie im Herbst des vergangenen Jahres (9 Prozent).

Immerhin: Was das Personal betrifft, beabsichtigen 32 Prozent der Betriebe, neue Beschäftigte einzustellen. Dem gegenüber wollen nur 9 Prozent Arbeitsplätze abbauen.

Im freien Fall

Nach wie vor „im freien Fall und nicht mehr weit vom Allzeittief im Jahr 2014 entfernt“ sieht Carmen die Einschätzung der politischen Rahmenbedingungen. Etwa 68 Prozent der Unternehmen erachten diese als schlecht, 2014 war dieser Anteil mit 69 Prozent kaum höher gewesen. Im Herbst 2022 lag er bei 58 Prozent. Als gut bewerten die Rahmenbedingungen 11 Prozent der Firmen, ebenso viele wie im vergangenen Herbst.

Verwunderlich ist dies laut Carmen nicht, „denn die seit 2022 bestehenden Problembereiche sind nicht weggefallen, im Gegenteil, es sind noch weitere dazu gekommen.“ Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sei noch nicht verabschiedet worden. Auch stehe die Umsetzung der dritten EU-Richtlinie hinsichtlich der erneuerbaren Energien (RED III) bevor. Und „schon jetzt deutet sich an, dass insbesondere die energetische Nutzung von (Anbau-)Biomasse weiter eingeschränkt werden wird und auch die Ressourcen für die stoffliche Nutzung knapper werden.“

Dienstag, 18.07.2023, 14:55 Uhr
Klaus Fischer

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