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Energie & Management > Biomasse - Ausschreibung für Biomasseanlagen zum zweiten Mal überzeichnet
Quelle: Asket
Biomasse

Ausschreibung für Biomasseanlagen zum zweiten Mal überzeichnet

Bei der Biomasseausschreibung wurden noch nie so viele Gebote eingereicht. Die Oktober-Ausschreibung war damit wieder deutlich überzeichnet.
Es war die Biomasse-Ausschreibungsrunde mit den meisten Gebotseingängen überhaupt, teilte die Bundenetzagentur am 6. Dezember mit. „Mit 892 Geboten hat diese Ausschreibung alle Erwartungen übertroffen. Die Ausschreibung war dreifach überzeichnet. Wir haben fast doppelt so viele Gebote bearbeitet wie in der Vorrunde. Noch nie wurden in einer Ausschreibungsrunde mehr Gebote eingereicht“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. 

Erstmals seit Einführung der Biomasseausschreibungen überstieg bei der Ausschreibug im April dieses Jahres die eingereichte Gebotsmenge das ausgeschriebene Volumen. Die „Gebote bezogen sich überwiegend auf die Erlangung einer Anschlussförderung für bestehende Biomasseanlagen“, teilte die Behörde im April mit. 

Ein Drittel der Zuschläge ging nach Bayern

Bei einer ausgeschriebenen Menge von 288 MW wurden für die Oktober-Ausschreibung 892 Gebote mit einer Gebotsmenge von 910 MW eingereicht. Dabei entfielen acht Gebote mit 15 MW auf Neuanlagen und 884 Gebote im Umfang von 896 MW auf Bestandsanlagen.

Im Ergebnis konnten 270 Gebote mit einer Zuschlagsmenge von 288 MW einen Zuschlag erlangen, teilte die Bundesnetzagentur weiter mit. Acht Zuschläge mit 15 MW konnten Neuanlagen erteilt werden, auf bereits in Betrieb genommene Anlagen entfielen 262 Zuschläge mit insgesamt 274 MW Gebotsmenge. 

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 11,57 Ct/kWh bis 18,98 Ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 18,28 Ct/kWh; in der Vorrunde hatte dieser Wert noch 18,92 Ct/kWh betragen. 

Regional betrachtet ging ein Drittel der Zuschläge an Gebote für Standorte in Bayern (93 MW, 99 Zuschläge); folgend von Geboten für Standorte in Baden-Württemberg (50 MW, 49 Zuschläge). Schleswig-Holstein (44 MW, 34 Zuschläge) und Niedersachsen (32 MW, 29 Zuschläge) landeten auf den Rängen drei und vier.

Bei den Ausschreibungen für Biomasse werden Gebote in der Südregion, die in etwa den Gebieten südlich der Main-Linie entspricht, bevorzugt bezuschlagt: Die Hälfte der ausgeschriebenen Menge wird an dortige Projekte vergeben. 32 Gebote mussten aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden.

Für Bioenergieverbände ist die deutliche Überzeichnung ein Schock

Für die Bioenergieverbände ist die Überzeichnung ein „Schock“, so in ihrer Stellungnahme. Denn hunderte von Bestandsanlagen, die auf Basis dieser Ausschreibung einen zweiten Betriebszeitraum von zehn weiteren Jahren anstrebten, stehen weiter ohne Anschlussperspektive dar, monieren die Branchenverbände. 

Die allermeisten Anlagen werden zudem mit den konkurrenzbedingt viel zu niedrigen Zuschlagswerten keinen langfristigen, wirtschaftlichen Anlagenbetrieb aufrecht erhalten können, so die Bioenergieverbände weiter: „So wurde in der Oktober-Runde nur ein durchschnittlicher Zuschlagswert von 18,28 Ct/kWh erreicht; in der Vorrunde lag dieser noch bei 18,92 Ct/kWh. Viele Betriebe werden auf kurz oder lang ernsthaft eine Stilllegung in Betracht ziehen müssen.“

Der Verband fordert daher, das Ausschreibungsvolumen nach oben anzupassen und nicht noch weiter zu verringern. Die wettbewerbsverzerrende Südquote, die laut dem Branchenverband zum Abbau gesicherter Leistung in allen anderen Regionen Deutschlands beiträgt, sollte wegfallen.

Die nächste Ausschreibungsrunde für Biomasseanlagen wird am 1. April 2024 durchgeführt. 

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter bundesnetzagentur.de/bioausschreibungen23-2.

Mittwoch, 6.12.2023, 11:47 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Biomasse - Ausschreibung für Biomasseanlagen zum zweiten Mal überzeichnet
Quelle: Asket
Biomasse
Ausschreibung für Biomasseanlagen zum zweiten Mal überzeichnet
Bei der Biomasseausschreibung wurden noch nie so viele Gebote eingereicht. Die Oktober-Ausschreibung war damit wieder deutlich überzeichnet.
Es war die Biomasse-Ausschreibungsrunde mit den meisten Gebotseingängen überhaupt, teilte die Bundenetzagentur am 6. Dezember mit. „Mit 892 Geboten hat diese Ausschreibung alle Erwartungen übertroffen. Die Ausschreibung war dreifach überzeichnet. Wir haben fast doppelt so viele Gebote bearbeitet wie in der Vorrunde. Noch nie wurden in einer Ausschreibungsrunde mehr Gebote eingereicht“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. 

Erstmals seit Einführung der Biomasseausschreibungen überstieg bei der Ausschreibug im April dieses Jahres die eingereichte Gebotsmenge das ausgeschriebene Volumen. Die „Gebote bezogen sich überwiegend auf die Erlangung einer Anschlussförderung für bestehende Biomasseanlagen“, teilte die Behörde im April mit. 

Ein Drittel der Zuschläge ging nach Bayern

Bei einer ausgeschriebenen Menge von 288 MW wurden für die Oktober-Ausschreibung 892 Gebote mit einer Gebotsmenge von 910 MW eingereicht. Dabei entfielen acht Gebote mit 15 MW auf Neuanlagen und 884 Gebote im Umfang von 896 MW auf Bestandsanlagen.

Im Ergebnis konnten 270 Gebote mit einer Zuschlagsmenge von 288 MW einen Zuschlag erlangen, teilte die Bundesnetzagentur weiter mit. Acht Zuschläge mit 15 MW konnten Neuanlagen erteilt werden, auf bereits in Betrieb genommene Anlagen entfielen 262 Zuschläge mit insgesamt 274 MW Gebotsmenge. 

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 11,57 Ct/kWh bis 18,98 Ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 18,28 Ct/kWh; in der Vorrunde hatte dieser Wert noch 18,92 Ct/kWh betragen. 

Regional betrachtet ging ein Drittel der Zuschläge an Gebote für Standorte in Bayern (93 MW, 99 Zuschläge); folgend von Geboten für Standorte in Baden-Württemberg (50 MW, 49 Zuschläge). Schleswig-Holstein (44 MW, 34 Zuschläge) und Niedersachsen (32 MW, 29 Zuschläge) landeten auf den Rängen drei und vier.

Bei den Ausschreibungen für Biomasse werden Gebote in der Südregion, die in etwa den Gebieten südlich der Main-Linie entspricht, bevorzugt bezuschlagt: Die Hälfte der ausgeschriebenen Menge wird an dortige Projekte vergeben. 32 Gebote mussten aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen werden.

Für Bioenergieverbände ist die deutliche Überzeichnung ein Schock

Für die Bioenergieverbände ist die Überzeichnung ein „Schock“, so in ihrer Stellungnahme. Denn hunderte von Bestandsanlagen, die auf Basis dieser Ausschreibung einen zweiten Betriebszeitraum von zehn weiteren Jahren anstrebten, stehen weiter ohne Anschlussperspektive dar, monieren die Branchenverbände. 

Die allermeisten Anlagen werden zudem mit den konkurrenzbedingt viel zu niedrigen Zuschlagswerten keinen langfristigen, wirtschaftlichen Anlagenbetrieb aufrecht erhalten können, so die Bioenergieverbände weiter: „So wurde in der Oktober-Runde nur ein durchschnittlicher Zuschlagswert von 18,28 Ct/kWh erreicht; in der Vorrunde lag dieser noch bei 18,92 Ct/kWh. Viele Betriebe werden auf kurz oder lang ernsthaft eine Stilllegung in Betracht ziehen müssen.“

Der Verband fordert daher, das Ausschreibungsvolumen nach oben anzupassen und nicht noch weiter zu verringern. Die wettbewerbsverzerrende Südquote, die laut dem Branchenverband zum Abbau gesicherter Leistung in allen anderen Regionen Deutschlands beiträgt, sollte wegfallen.

Die nächste Ausschreibungsrunde für Biomasseanlagen wird am 1. April 2024 durchgeführt. 

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter bundesnetzagentur.de/bioausschreibungen23-2.

Mittwoch, 6.12.2023, 11:47 Uhr
Heidi Roider

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