E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Politik - „Das meiste LNG bekommen wir aus den USA“
Quelle: Bundesnetzagentur
Politik

„Das meiste LNG bekommen wir aus den USA“

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht die Energieversorgung in Deutschland weiterhin gesichert und den Ausbau der Infrastruktur auf einem guten Weg.
Wer Klaus Müller schon einmal erlebt hat, weiß, der Mann ist Optimist. Der Präsident der Bundesnetzagentur sprach im Interview mit der Rheinischen Post über das Energieversorgungssystem in Deutschland. Sein Fazit dazu fällt durchaus positiv aus.

Den aktuellen Winter betreffend geht Müller davon aus, dass Deutschland genügend Erdgas geliefert bekommt und eingespeichert hat. „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es keine Gasmangellage gibt.“ Hilfreich sei in diesem Zusammenhang auch, dass China aufgrund der schwachen Konjunktur derzeit nur geringe Mengen Gas nachfragt.

Seit der Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines beziehe Deutschland kein Pipelinegas mehr aus Russland. Neben dem Pipelinegas vor allem aus Norwegen komme mittlerweile ein erheblicher Teil des Erdgases als LNG zu uns, ein Großteil davon aus den USA.

„Das LNG, das an deutschen Terminals ankommt, stammt unseres Wissens ebenfalls nicht aus Russland. Das kann bei Terminals in den Niederlanden oder Belgien anders sein, auch Südosteuropa wird weiter mit russischem Gas versorgt, es ist nicht sanktioniert“, schränkte er allerdings ein.

„Französischer Atomstrom hat Deutschland nicht gerettet“

Auf den Strommarkt angesprochen, sagte Müller: „Unsere Stromversorgung zählt zu den sichersten weltweit.“ Überrascht zeigte er sich von der Härte der Diskussion, um die letzten im Frühjahr abgeschalteten deutschen Kernkraftwerke. Diese hätten zuletzt nur sechs Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt. Seit November sei Deutschland wieder Netto-Stromexporteur ins Ausland.

Die Behauptung, im vergangenen Sommer habe französischer Atomstrom die deutsche Stromversorgung gerettet, ist laut Müller falsch. Deutschland habe im Sommer Ökostrom aus Skandinavien und Frankreich, aber auch französischen Atomstrom importiert. Grund sei nicht die Versorgungssicherheit gewesen, sondern weil der Strom einfach billig gewesen sei. „Wir importieren nicht, weil wir es müssten, sondern weil es für die Verbraucher zu bestimmten Zeiten preiswerter ist.“

Was den Stromnetzausbau angeht, ist der Behördenchef zuversichtlich: Aktuell würden 7.500 Kilometer Stromautobahnen bis 2028 geprüft, von denen bis Ende 2025 voraussichtlich für rund 4.500 Kilometer eine Baugenehmigung erteilt sein wird. „Das ist ein großer Erfolg. Bis Ende 2022 hatten wir gerade mal 300 Kilometer erreicht.“
 
Klaus Müller
Quelle: Bundesnetzagentur


 

Mittwoch, 27.12.2023, 11:49 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Politik - „Das meiste LNG bekommen wir aus den USA“
Quelle: Bundesnetzagentur
Politik
„Das meiste LNG bekommen wir aus den USA“
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht die Energieversorgung in Deutschland weiterhin gesichert und den Ausbau der Infrastruktur auf einem guten Weg.
Wer Klaus Müller schon einmal erlebt hat, weiß, der Mann ist Optimist. Der Präsident der Bundesnetzagentur sprach im Interview mit der Rheinischen Post über das Energieversorgungssystem in Deutschland. Sein Fazit dazu fällt durchaus positiv aus.

Den aktuellen Winter betreffend geht Müller davon aus, dass Deutschland genügend Erdgas geliefert bekommt und eingespeichert hat. „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es keine Gasmangellage gibt.“ Hilfreich sei in diesem Zusammenhang auch, dass China aufgrund der schwachen Konjunktur derzeit nur geringe Mengen Gas nachfragt.

Seit der Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines beziehe Deutschland kein Pipelinegas mehr aus Russland. Neben dem Pipelinegas vor allem aus Norwegen komme mittlerweile ein erheblicher Teil des Erdgases als LNG zu uns, ein Großteil davon aus den USA.

„Das LNG, das an deutschen Terminals ankommt, stammt unseres Wissens ebenfalls nicht aus Russland. Das kann bei Terminals in den Niederlanden oder Belgien anders sein, auch Südosteuropa wird weiter mit russischem Gas versorgt, es ist nicht sanktioniert“, schränkte er allerdings ein.

„Französischer Atomstrom hat Deutschland nicht gerettet“

Auf den Strommarkt angesprochen, sagte Müller: „Unsere Stromversorgung zählt zu den sichersten weltweit.“ Überrascht zeigte er sich von der Härte der Diskussion, um die letzten im Frühjahr abgeschalteten deutschen Kernkraftwerke. Diese hätten zuletzt nur sechs Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt. Seit November sei Deutschland wieder Netto-Stromexporteur ins Ausland.

Die Behauptung, im vergangenen Sommer habe französischer Atomstrom die deutsche Stromversorgung gerettet, ist laut Müller falsch. Deutschland habe im Sommer Ökostrom aus Skandinavien und Frankreich, aber auch französischen Atomstrom importiert. Grund sei nicht die Versorgungssicherheit gewesen, sondern weil der Strom einfach billig gewesen sei. „Wir importieren nicht, weil wir es müssten, sondern weil es für die Verbraucher zu bestimmten Zeiten preiswerter ist.“

Was den Stromnetzausbau angeht, ist der Behördenchef zuversichtlich: Aktuell würden 7.500 Kilometer Stromautobahnen bis 2028 geprüft, von denen bis Ende 2025 voraussichtlich für rund 4.500 Kilometer eine Baugenehmigung erteilt sein wird. „Das ist ein großer Erfolg. Bis Ende 2022 hatten wir gerade mal 300 Kilometer erreicht.“
 
Klaus Müller
Quelle: Bundesnetzagentur


 

Mittwoch, 27.12.2023, 11:49 Uhr
Stefan Sagmeister

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.