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Die E&M Ökostrom-Umfrage 2023- Grün weiterhin im Trend



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E&M Ökostrom-Umfrage 2022 von Energie & Management

Robert Habeck und seine Partei Die Grünen würden sich derzeit wie Bolle über Überschriften wie diese zur aktuellen E&M-Ökostromumfrage freuen. Während die Ökopartei seit Wochen wegen des unausgereiften Gebäudeenergiegesetzes in Umfragen und der öffentlichen Wahrnehmung schwächelt, geht es mit dem Ökostrommarkt weiter bergauf, zwar nicht exponentiell, dafür aber stetig und moderat. Das zeigen die Ergebnisse der 18. E&M-Ökostromumfrage, an der es mit 54 Unternehmen dieses Mal die geringste Teilnehmerzahl seit Start dieser Erhebung im Jahr 2005 gegeben hat. 

Vor allem die Privatkunden haben zu diesem Wachstum beigetragen, was die Analyse der erhobenen Zeitreihen 2021 bis 2024 von den Unternehmen deutlich macht, die kontinuierlich an der Umfrage teilgenommen haben. Robert Werner vom Hamburg Institut, der mit seinem Team zum zehnten Mal die E&M-Erhebung betreut hat, wundert diese Entwicklung nicht: „Ökostrom wird zunehmend das neue Normal auf dem Strommarkt. Der politisch gewollte Umbau unserer Energieversorgung hin zur Klimaneutralität schlägt auch zunehmend auf den Strommarkt durch.“

 

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Dass der Trend zu mehr Ökostrom ohne großes mediales Tohuwabohu anhält, kann kaum einer besser beurteilen als Thomas Bächle, Geschäftsführer von Verbund Deutschland. Die Deutschland-Dependance des österreichischen Energiekonzerns ist mit Abstand der größte Wasserstromlieferant hierzulande, der mit zahlreichen Stadtwerken und Grünstromanbietern vertraglich verbandelt ist: „Selbstverständlich haben wir neue Abnehmer im Stadtwerke- und Industriesektor gewonnen. Und wenn die Limitationen aufgrund des eigenen Assets nicht gewesen wären, hätten wir auch deutlich mehr neuen Kunden gewinnen können.“

Das zurückliegende Jahr, betont Bächle, sei kein einfaches gewesen: „Der Strombedarf eines letztverbrauchenden Kunden ist meist gleichbleibend, die Beschaffungskosten sind aber
aufgrund der hohen Preise um ein Vielfaches höher als in den Vorjahren. Dies sprengte in vielen Fällen die von uns intern vorgenommenen Kreditlimitfreigaben. Ein Kunde musste oft − nicht immer − entweder entsprechende Sicherheitsleistungen hinterlegen oder seinen Strombezug diversifizieren, das heißt auf mehrere Lieferanten verteilen.“

BEKANNT AUS:

Ökostrom-Umfrage 2021 - Die Auswertung von Energie & Management - Ökostrom-Umfrage

Ökostrommarkt - Anspruchsvolle Produkte haben sich nicht durchgesetzt

Dass Ökostrom sich in immer mehr Haushalten durchsetzt, bewertet auch Dominik Seebach, Vorstand von Energievision e.V., dem Trägerverein des Gütesiegels „ok-power“, als durchweg begrüßenswerte Entwicklung: Für den langjährigen Ökostromexperten gibt es allerdings einen dicken Wermutstropfen: „Es hat in den Anfangsjahren durchaus den Anspruch gegeben, dass anspruchsvolle Ökostromprodukte marktführend sein sollten. Anspruchsvoll − das heißt, dass diese Produkte den Ausbau erneuerbarer Energien schnell voranbringen sollten. Es gibt nach wie vor solche Angebote, bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern haben sich diese Produkte aber leider nicht durchgesetzt.“

Ökostrom-Umfrage 2023 - Die Auswertung von Energie & Management - Ökostrom-Umfrage

Dass beim Gros der Verbraucher Qualitätsprodukte nicht immer den gewünschten Erfolg haben, weiß auch Elke Mohrbach. Sie ist beim Umweltbundesamt seit 2019 verantwortlich für das regionale Nachweisregister für Ökostrom. Über ein verbessertes Angebot für regionalen Grünstrom wollte die Bundesregierung mehr Kunden und mehr Akzeptanz für Ökostrom schaffen. Mohrbachs Zwischenbilanz fällt eher ernüchternd aus: „Da die Akzeptanz von Ökostrom immer schon hoch gewesen ist, haben die Regiotarife sicherlich keine messbaren Ausschläge nach oben verursacht. ,Regional ist das neue Bio‘ hatte es bei Einführung der ersten regionalen Ökostromtarife geheißen. Das hat sich nicht bewahrheitet.“

Dank der Millionen von Haushaltskunden ist die Poleposition von Eon beim Ranking der größten Ökostromanbieter wohl bis in alle Ewigkeiten zementiert. Mit Platz zwei kann die Eprimo GmbH gut leben, sagt Geschäftsführer Dirk Müller: „Da wir auch zum Eon-Konzern gehören, bilden Eon Deutschland und wir sozusagen die Doppelspitze auf dem Ökostrommarkt.“ Bekanntlich gehört das Unternehmen aus dem hessischen Neu-Isenburg seit dem von der EU-Kommission im Herbst 2019 abgesegneten RWEEon-Innogy-Deal auch zum großen Eon-Reich.


Ökostrom- Marktdynamik wie vor Corona

Die Zahl dürfte wieder wachsen: „Wir sehen bereits seit einigen Wochen wieder eine Marktdynamik wie in der Zeit vor Corona und der Strompreisbremse“, betont Müller, den Kunden böten sich wieder Wechselmöglichkeiten. Allerdings: Seitdem die Börsenpreise für Strom und Gas seit Ende 2022 wieder sinken, sind neben den seriösen Anbietern auch eine Reihe der (umstrittenen) Billiganbieter wieder zurück auf der Bildfläche. Ein Teil dieser Unternehmen hatte in der Hochpreisphase, als ihr Geschäftsmodell nicht mehr funktionierte, die Verträge ihrer Kunden spontan gekündigt und teilweise die Belieferung von einem auf den anderen Tag eingestellt. Eprimo, sagt Müller, scheue nicht den Wettbewerb.

Es komme vielmehr auf den Unterschied an: „Wir verstehen uns als Demokratisierer der Energiewende, wie bieten unseren Kunden konkrete Beteiligungsmöglichkeiten an grünen Kraftwerken an.“

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Dafür haben sie ihre „Sunpixels“-Initiative entwickelt. Darüber können sich Eprimo-Kunden ohne eigenes Dach virtuell Anteile an Solaranlagen sichern, aktuell via Kundenbindungsprogramm und demnächst auch direkt per Kauf. Die Zeichnung von 100 Sunpixels senkt, so die Eprimo-Ansage, die Stromrechnung um 1 kWh. „Bei Sunpixels haben wir in den zurückliegenden Monaten wesentliche Schritte nach vorn gemacht, um das Vorhaben im Markt zu platzieren.“

Auch in die Kategorie Ausbauwirkung fällt die Anfang Mai verkündete Kooperation mit dem solaren Projektentwickler Schoenergie GmbH. Die SolarProfis aus Föhren bei Trier (Rheinland-Pfalz) errichten künftig gemeinsam mit Eprimo solare Freiflächenanlagen. Den Strom nutzt das Eon-Tochterunternehmen für das eigene Beschaffungsportfolio. An den Anlagen selbst können sich Kunden über eine längst gegründete Bürgerenergiegenossenschaft, zu deren Mitgliedern und Kooperationspartnern Eprimo zählt, direkt beteiligen.

 

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Billiganbieter im Energiemarkt sind zurück

Für dieses Jahr rechnet die Gasag mit keinem erneuten Wachstum. „Seit einigen Wochen sind die Preise zusammengebrochen, da eine Reihe von Billiganbietern zurück ist, die ihre Kundinnen und Kunden damals bei der Preisexplosion hat hängen lassen“, erklärt Trunk. Für ihn eine unheilvolle Entwicklung, die „nach gesetzgeberischen Korrekturen schreit“. Stromkunden, die deshalb in der Grundversorgung gelandet sind, sollte in Zeiten fallender Börsenstrompreise ein ganz schneller Wechsel zu einem Discounter verwehrt werden. Trunk: „Ansonsten sind die Grundversorger benachteiligt und die Rosinenpicker graben ihnen die Kunden ab.“

Für nicht mehr zeitgemäß hält Trunk auch die heutigen Regelungen, dass Preisänderungen in Briefform sechs Wochen vorher angekündigt werden müssen: „So schnell wie sich die Preise heute mitunter entwickeln, brauchen wir einen regulatorischen Rahmen, der schnelle Reaktionen zulässt.“

Die Sponsoren und Unterstützer der E&M Ökostrom- Umfrage 2023:

VERBUND AG



eprimo GmbH


  

NATURSTROM AG


EnergieVision e.V.