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Energie & Management > Bilanz - RWE verdient wegen Erneuerbarer mehr
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

RWE verdient wegen Erneuerbarer mehr

Der Energiekonzern RWE hat das vergangene Jahr wohl mit einem Gewinn oberhalb der bisherigen Prognosen abgeschlossen. Er verdiente im grünen Segment besser, mit Kohle schlechter.
RWE dürfte das Geschäftsjahr 2022 mit einem bereinigten Nettogewinn von 3,2 Milliarden Euro abgeschlossen haben. Das teilte der Essener Energiekonzern am 25. Januar mit. Damit werde die Prognose voraussichtlich übertroffen, hieß es. Der Gewinn ist demnach auf hohe Ergebnisbeiträge in den Segmenten Energiehandel und Wasser / Biomasse / Gas zurückzuführen.

Erheblich gesteigert hat RWE 2022 die Investitionen, und zwar auf 4,4 Milliarden Euro gegenüber 2,9 ​Milliarden Euro im Jahr 2021 (jeweils netto). Dies spiegelt sich auch im Ergebnis wider.

Ein Treiber des Ergebniswachstums gegenüber 2021 ist der Kapazitätszubau im Bereich erneuerbare Energien. Anfang 2022 hatte RWE den Offshore-Windpark "Triton Knoll" vor der britischen Küste in Betrieb genommen. Zudem speisen Turbinen des neu errichteten Offshore-Windparks "Kaskasi" vor Helgoland seit der zweiten Jahreshälfte grünen Strom ins Netz ein. Das bereinigte Ebitda in diesem Segment dürfte daher von 1,1 Milliarden Euro (2021) auf 1,4 Milliarden Euro steigen.

Das bereinigte Konzern-Ebitda (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wird voraussichtlich bei 6,3 Milliarden Euro liegen − davon 5,6 Milliarden Euro aus dem Kerngeschäft − und damit oberhalb der prognostizierten Bandbreite.

Mit Blick auf die geplante Dividende für 2022 bekräftigte RWE-Chef Michael Müller, der virtuellen Hauptversammlung am 4. Mai dieses Jahres 0,90 Euro je Aktie vorzuschlagen.
 
Das Geschäft entwickelte sich 2022 im internationalen Kerngeschäft je nach Segment folgendermaßen:
  • Onshore Wind / Solar: Das bereinigte Ebitda steigerte sich gegenüber dem Vorjahr auf mehr als den Faktor drei − auf 827 Millionen Euro. Auch hier wirkten Kapazitätszubau und günstigere Windverhältnisse positiv.
  • Wasser / Biomasse / Gas: Ebenso auf mehr als das Dreifache steigerte sich das bereinigte Ebitda auf 2,4 Milliarden Euro. Dies lag vorrangig an höheren Erträgen aus dem kurzfristigen Kraftwerkseinsatz und höheren internationalen Erzeugungsmargen. Die Kraftwerke kamen aufgrund ungünstigerer Windverhältnisse am Jahresende verstärkt zum Einsatz.
  • Energiehandel: Auch hier dürfte das bereinigte Ebitda deutlich steigen (siehe Tabelle). Grund laut RWE: ein über nahezu alle Handelsprodukte und Regionen hinweg äußerst starkes Handelsgeschäft. Mit anderen Worten: RWE hat auch als einer der großen Gasimporteure aus Russland nicht so unter dem russischen Exportstopp gelitten wie Uniper oder VNG. Als erster Importeur hatte RWE erklärt, auf staatliche Beihilfen zu verzichten.
Weniger aus deutschen Kohle- und Atomblöcken

Das Segment Kohle / Kernenergie erzielte 2022 voraussichtlich ein niedrigeres bereinigtes Ebitda im hohen dreistelligen Millionenbereich. Kraftwerks-Schließungen gaben dafür den Ausschlag. RWE hatte zudem den Großteil der Stromproduktion der deutschen Braunkohle- und Atommeiler deutlich vor der aktuellen Energiekrise verkauft. 

Die endgültigen Zahlen für 2022 sollen wie angekündigt am 21. März veröffentlicht werden.
 
Das Geschäftsjahr 2022 von RWE in vorläufige Zahlen
(Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken)
Quelle: RWE

Mittwoch, 25.01.2023, 17:23 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Bilanz - RWE verdient wegen Erneuerbarer mehr
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz
RWE verdient wegen Erneuerbarer mehr
Der Energiekonzern RWE hat das vergangene Jahr wohl mit einem Gewinn oberhalb der bisherigen Prognosen abgeschlossen. Er verdiente im grünen Segment besser, mit Kohle schlechter.
RWE dürfte das Geschäftsjahr 2022 mit einem bereinigten Nettogewinn von 3,2 Milliarden Euro abgeschlossen haben. Das teilte der Essener Energiekonzern am 25. Januar mit. Damit werde die Prognose voraussichtlich übertroffen, hieß es. Der Gewinn ist demnach auf hohe Ergebnisbeiträge in den Segmenten Energiehandel und Wasser / Biomasse / Gas zurückzuführen.

Erheblich gesteigert hat RWE 2022 die Investitionen, und zwar auf 4,4 Milliarden Euro gegenüber 2,9 ​Milliarden Euro im Jahr 2021 (jeweils netto). Dies spiegelt sich auch im Ergebnis wider.

Ein Treiber des Ergebniswachstums gegenüber 2021 ist der Kapazitätszubau im Bereich erneuerbare Energien. Anfang 2022 hatte RWE den Offshore-Windpark "Triton Knoll" vor der britischen Küste in Betrieb genommen. Zudem speisen Turbinen des neu errichteten Offshore-Windparks "Kaskasi" vor Helgoland seit der zweiten Jahreshälfte grünen Strom ins Netz ein. Das bereinigte Ebitda in diesem Segment dürfte daher von 1,1 Milliarden Euro (2021) auf 1,4 Milliarden Euro steigen.

Das bereinigte Konzern-Ebitda (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wird voraussichtlich bei 6,3 Milliarden Euro liegen − davon 5,6 Milliarden Euro aus dem Kerngeschäft − und damit oberhalb der prognostizierten Bandbreite.

Mit Blick auf die geplante Dividende für 2022 bekräftigte RWE-Chef Michael Müller, der virtuellen Hauptversammlung am 4. Mai dieses Jahres 0,90 Euro je Aktie vorzuschlagen.
 
Das Geschäft entwickelte sich 2022 im internationalen Kerngeschäft je nach Segment folgendermaßen:
  • Onshore Wind / Solar: Das bereinigte Ebitda steigerte sich gegenüber dem Vorjahr auf mehr als den Faktor drei − auf 827 Millionen Euro. Auch hier wirkten Kapazitätszubau und günstigere Windverhältnisse positiv.
  • Wasser / Biomasse / Gas: Ebenso auf mehr als das Dreifache steigerte sich das bereinigte Ebitda auf 2,4 Milliarden Euro. Dies lag vorrangig an höheren Erträgen aus dem kurzfristigen Kraftwerkseinsatz und höheren internationalen Erzeugungsmargen. Die Kraftwerke kamen aufgrund ungünstigerer Windverhältnisse am Jahresende verstärkt zum Einsatz.
  • Energiehandel: Auch hier dürfte das bereinigte Ebitda deutlich steigen (siehe Tabelle). Grund laut RWE: ein über nahezu alle Handelsprodukte und Regionen hinweg äußerst starkes Handelsgeschäft. Mit anderen Worten: RWE hat auch als einer der großen Gasimporteure aus Russland nicht so unter dem russischen Exportstopp gelitten wie Uniper oder VNG. Als erster Importeur hatte RWE erklärt, auf staatliche Beihilfen zu verzichten.
Weniger aus deutschen Kohle- und Atomblöcken

Das Segment Kohle / Kernenergie erzielte 2022 voraussichtlich ein niedrigeres bereinigtes Ebitda im hohen dreistelligen Millionenbereich. Kraftwerks-Schließungen gaben dafür den Ausschlag. RWE hatte zudem den Großteil der Stromproduktion der deutschen Braunkohle- und Atommeiler deutlich vor der aktuellen Energiekrise verkauft. 

Die endgültigen Zahlen für 2022 sollen wie angekündigt am 21. März veröffentlicht werden.
 
Das Geschäftsjahr 2022 von RWE in vorläufige Zahlen
(Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken)
Quelle: RWE

Mittwoch, 25.01.2023, 17:23 Uhr
Georg Eble

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