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Energie & Management > Stadtwerke - Stadtwerke Flensburg suchen nach Erdwärme
Quelle: E&M /Jonas Rosenberger
Stadtwerke

Stadtwerke Flensburg suchen nach Erdwärme

Der Untergrund unter der Stadt Flensburg wird in den nächsten Monaten geologisch untersucht. Die hiesigen Stadtwerke wollen wissen, ob genügend Erdwärme vorhanden ist.
Die Stadtwerke Flensburg werden zusammen mit dem Geothermieentwickler Innargi untersuchen, ob Flensburg genügend Potenzial für eine klimaneutrale Wärmeversorgung mit Erdwärme bietet. Das teilte der städtische Versorger am 11. Mai mit. Im ersten Schritt soll der Untergrund erkundet werden, "damit wir abschätzen können, ob die Ressourcen unterhalb von Flensburg für eine geothermische Fernwärmeerzeugung ausreichen", sagte dazu Hildigunnur Thorsteinsson, die Leiterin der technischen Abteilung von Innargi.

Auch die optimalen Standorte sowohl der Tiefenbohrung als auch der Wärmeeinspeisung ins Fernwärmesystem der Stadtwerke Flensburg werden laut Innargi mit ermittelt. Zusammen mit allen weiteren geplanten Untersuchungen soll es nach Auskunft der Stadtwerke rund ein Jahr dauern, bis alle notwendigen Daten vorliegen. Dann könnten die Projektpartner bewerten, ob das Flensburger Geothermiepotenzial ausreicht, um damit genügend Fernwärme zu einem konkurrenzfähigen Preis produzieren zu können.

Die Firma Innargi wird im Rahmen des Projektes alle Erkundungsarbeiten und den Bau des Geothermie-Heizwerkes und dessen Betrieb verantworten. Innargi übernimmt auch die Investitionskosten und trägt das Risiko der Bohrung. Die Stadtwerke wollen, wenn alles klappt, später als Partner die klimaneutrale Erdwärme für ihre Fernwärmekunden abnehmen und in ihr Wärmenetz einspeisen.

Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Thole sieht die Geothermie als passenden Baustein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Karsten Müller-Janßen, Leiter Anlagenbau und Projekte bei den Stadtwerken, schätzt die Größenordnung ab: "Bestenfalls könnten wir bis zu 25 ​Prozent der Flensburger Fernwärmeversorgung über Geothermie abbilden." Die Stadtwerke haben sich verpflichtet, bis 2035 klimaneutral zu sein. Müller-Janßen sieht die Erdwärme als eine passende Ergänzung zu den ebenfalls geplanten Meerwasser-Großwärmepumpen.
 
 
Die dänische Firma Innargi ist auf mitteltiefe bis tiefe Geothermie spezialisiert und setzt europaweit auf Partnerschaften mit Fernwärmeunternehmen und Städten. Das Unternehmen baut momentan das größte geothermische Heizwerk der EU in dänischen Aarhus (wir berichteten).

Innargi A/S wurde 2017 von der A.P. Moller Holding A/S − dem größten Unternehmen Dänemarks, das vor allem für die Marke Maersk bekannt ist − gegründet. Mittlerweile hat Innargi drei Eigentümer: die Moller Holding, ATP (Dänemarks größte Pensionskasse) sowie das dänische Versorgungsunternehmen NRGI.

Die Stadtwerke Flensburg sind eine Tochtergesellschaft der Stadt Flensburg. Die Wärmeversorgung basiert vorwiegend auf Kraft-Wärme-Kopplungs(KWK)-Analgen. Dekarbonisierung und Digitalisierung sind für den Versorger die beiden Kernthemen. Das Unternehmen vertreibt auch bundesweit Strom an Privat- und Geschäftskunden sowie Erdgas in Schleswig-Holstein.

Freitag, 12.05.2023, 10:46 Uhr
Heidi Roider
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Quelle: E&M /Jonas Rosenberger
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Stadtwerke Flensburg suchen nach Erdwärme
Der Untergrund unter der Stadt Flensburg wird in den nächsten Monaten geologisch untersucht. Die hiesigen Stadtwerke wollen wissen, ob genügend Erdwärme vorhanden ist.
Die Stadtwerke Flensburg werden zusammen mit dem Geothermieentwickler Innargi untersuchen, ob Flensburg genügend Potenzial für eine klimaneutrale Wärmeversorgung mit Erdwärme bietet. Das teilte der städtische Versorger am 11. Mai mit. Im ersten Schritt soll der Untergrund erkundet werden, "damit wir abschätzen können, ob die Ressourcen unterhalb von Flensburg für eine geothermische Fernwärmeerzeugung ausreichen", sagte dazu Hildigunnur Thorsteinsson, die Leiterin der technischen Abteilung von Innargi.

Auch die optimalen Standorte sowohl der Tiefenbohrung als auch der Wärmeeinspeisung ins Fernwärmesystem der Stadtwerke Flensburg werden laut Innargi mit ermittelt. Zusammen mit allen weiteren geplanten Untersuchungen soll es nach Auskunft der Stadtwerke rund ein Jahr dauern, bis alle notwendigen Daten vorliegen. Dann könnten die Projektpartner bewerten, ob das Flensburger Geothermiepotenzial ausreicht, um damit genügend Fernwärme zu einem konkurrenzfähigen Preis produzieren zu können.

Die Firma Innargi wird im Rahmen des Projektes alle Erkundungsarbeiten und den Bau des Geothermie-Heizwerkes und dessen Betrieb verantworten. Innargi übernimmt auch die Investitionskosten und trägt das Risiko der Bohrung. Die Stadtwerke wollen, wenn alles klappt, später als Partner die klimaneutrale Erdwärme für ihre Fernwärmekunden abnehmen und in ihr Wärmenetz einspeisen.

Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Thole sieht die Geothermie als passenden Baustein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Karsten Müller-Janßen, Leiter Anlagenbau und Projekte bei den Stadtwerken, schätzt die Größenordnung ab: "Bestenfalls könnten wir bis zu 25 ​Prozent der Flensburger Fernwärmeversorgung über Geothermie abbilden." Die Stadtwerke haben sich verpflichtet, bis 2035 klimaneutral zu sein. Müller-Janßen sieht die Erdwärme als eine passende Ergänzung zu den ebenfalls geplanten Meerwasser-Großwärmepumpen.
 
 
Die dänische Firma Innargi ist auf mitteltiefe bis tiefe Geothermie spezialisiert und setzt europaweit auf Partnerschaften mit Fernwärmeunternehmen und Städten. Das Unternehmen baut momentan das größte geothermische Heizwerk der EU in dänischen Aarhus (wir berichteten).

Innargi A/S wurde 2017 von der A.P. Moller Holding A/S − dem größten Unternehmen Dänemarks, das vor allem für die Marke Maersk bekannt ist − gegründet. Mittlerweile hat Innargi drei Eigentümer: die Moller Holding, ATP (Dänemarks größte Pensionskasse) sowie das dänische Versorgungsunternehmen NRGI.

Die Stadtwerke Flensburg sind eine Tochtergesellschaft der Stadt Flensburg. Die Wärmeversorgung basiert vorwiegend auf Kraft-Wärme-Kopplungs(KWK)-Analgen. Dekarbonisierung und Digitalisierung sind für den Versorger die beiden Kernthemen. Das Unternehmen vertreibt auch bundesweit Strom an Privat- und Geschäftskunden sowie Erdgas in Schleswig-Holstein.

Freitag, 12.05.2023, 10:46 Uhr
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