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Energie & Management > Stromspeicher - RWE errichtet zwei Großbatterien in NRW
Quelle: Shutterstock / Dorothy Chiron
Stromspeicher

RWE errichtet zwei Großbatterien in NRW

Überschüssiger Strom braucht, um nicht abgeregelt zu werden, ein vorübergehendes Domizil. RWE baut zwei davon. 140 Millionen Euro steckt das Unternehmen in Großspeicherprojekte in NRW.
Gemessen am aktuellen Ausbaustand verdoppelt das Energieunternehmen RWE mit zwei jetzt bekannt gegebenen Großspeicherprojekten fast die Kapazität. Die bereits in Bau befindlichen Batteriespeicher im rheinischen Neurath und im westfälischen Hamm umfassen nach Fertigstellung zusammen 220 MW. Im Moment kommen die bereits laufenden Speicher auf etwa 300 MW.

Die neuen Anlagen sollen laut Mitteilung des Essener Energieriesen ab der zweiten Jahreshälfte 2024 Regelenergie für das Stromnetz vorhalten. RWE nutzt für die Batteriespeicher alte Kraftwerksstandorte aus fossiler Zeit – in Grevenbroich-Neurath am Braunkohlestandort, in Hamm am ehemaligen Steinkohlemeiler „Westfalen“. Angesichts der Dimension spricht Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender RWE Generation, davon, dass sein Unternehmen in Größe und Technologie der Batteriespeicher „europaweit Maßstäbe“ setze.

Die Essener haben im Batteriespeicher-Sektor noch viel mehr vor. Zielvorgabe bis zum Jahr 2030 ist der weltweite Bau von Speichern mit 3.000 MW Leistung. Neurath und Hamm sind mit zusammen 690 Lithium-Ionen-Blöcken die nächsten Schritte auf diesem Weg, es sind 140 Millionen Euro teure Schritte.
  • In Neurath installiert RWE Batterien mit einer Leistung von 80 MW, die eine Speicherkapazität von 84.000 kWh besitzen. Die in Anspruch genommene Fläche beträgt 7.500 Quadratmeter – das ist etwa so groß wie ein Fußballfeld. Hier investiert RWE 50 Millionen Euro der Gesamtsumme.
  • In Hamm verfügen die Batterien über eine Gesamtkapazität von 140 MW, die 151.000 kWh Strom speichern können. Das benötigte Areal ist mit 14.000 Quadratmetern fast doppelt so groß wie das am Niederrhein, hier nimmt RWE 90 Millionen Euro in die Hand.
Speicher könnten 4.000 Elektroautos eine Stunde laden

In Gänze betrachtet kann das Batteriespeicherprojekt seine Maximalleistung von 220 MW über eine Stunde vorhalten, das setzt RWE mit dem gleichzeitigen Laden von etwa 4.000 Elektroautos gleich. Neurath und Hamm gliedern sich allerdings auch in das virtuelle Kraftwerksnetz der Essener ein, womit sich bundesweit die Möglichkeiten vergrößern, Regelenergie einzeln oder auch im Kraftwerksverbund bereitzustellen.

RWE will mit den neuen Großspeichern nicht nur das Stromnetz stabilisieren, also überschüssige Energie aufnehmen und bei Bedarf wieder einspeisen. Neurath-Hamm komme auch am Großhandelsmarkt zum Einsatz, um bei niedrigen Preisen Strom zu speichern und bei höheren Preisen zu veräußern.

Die Bürgermeister der beiden beteiligten Städte äußerten sich zum Baubeginn positiv. Klaus Krützen (Grevenbroich, SPD) sieht Neurath „auch nach dem Braunkohle-Aus als wichtigen Energie-Standort“. Marc Herter (Hamm, SPD) sieht den Großspeicher als Beitrag zur Energieversorgung und als „wichtiges Fundament für das Gelingen der Energiewende“.

RWE betreibt nach eigenen Angaben im Moment Batteriespeicher mit einer Leistung von rund 300 MW und einer Speicherkapazität von 380.000 kWh. Erst Anfang 2023 war die Großbatterie in Lingen (Emsland) und Werne (Münsterland) mit 117 MW in Betrieb gegangen. In Planung und Bau sind weltweit Projekte mit 900 MW (2,3 Millionen kWh). Dazu zählt ein Vorhaben im Braunkohle-Revier Garzweiler (NRW). In Australien hat RWE die Ausschreibung für einen Langzeit-Speicher mit 50 MW und 400.000 kWh Speicherkapazität gewonnen.

Mittwoch, 31.05.2023, 17:14 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Stromspeicher - RWE errichtet zwei Großbatterien in NRW
Quelle: Shutterstock / Dorothy Chiron
Stromspeicher
RWE errichtet zwei Großbatterien in NRW
Überschüssiger Strom braucht, um nicht abgeregelt zu werden, ein vorübergehendes Domizil. RWE baut zwei davon. 140 Millionen Euro steckt das Unternehmen in Großspeicherprojekte in NRW.
Gemessen am aktuellen Ausbaustand verdoppelt das Energieunternehmen RWE mit zwei jetzt bekannt gegebenen Großspeicherprojekten fast die Kapazität. Die bereits in Bau befindlichen Batteriespeicher im rheinischen Neurath und im westfälischen Hamm umfassen nach Fertigstellung zusammen 220 MW. Im Moment kommen die bereits laufenden Speicher auf etwa 300 MW.

Die neuen Anlagen sollen laut Mitteilung des Essener Energieriesen ab der zweiten Jahreshälfte 2024 Regelenergie für das Stromnetz vorhalten. RWE nutzt für die Batteriespeicher alte Kraftwerksstandorte aus fossiler Zeit – in Grevenbroich-Neurath am Braunkohlestandort, in Hamm am ehemaligen Steinkohlemeiler „Westfalen“. Angesichts der Dimension spricht Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender RWE Generation, davon, dass sein Unternehmen in Größe und Technologie der Batteriespeicher „europaweit Maßstäbe“ setze.

Die Essener haben im Batteriespeicher-Sektor noch viel mehr vor. Zielvorgabe bis zum Jahr 2030 ist der weltweite Bau von Speichern mit 3.000 MW Leistung. Neurath und Hamm sind mit zusammen 690 Lithium-Ionen-Blöcken die nächsten Schritte auf diesem Weg, es sind 140 Millionen Euro teure Schritte.
  • In Neurath installiert RWE Batterien mit einer Leistung von 80 MW, die eine Speicherkapazität von 84.000 kWh besitzen. Die in Anspruch genommene Fläche beträgt 7.500 Quadratmeter – das ist etwa so groß wie ein Fußballfeld. Hier investiert RWE 50 Millionen Euro der Gesamtsumme.
  • In Hamm verfügen die Batterien über eine Gesamtkapazität von 140 MW, die 151.000 kWh Strom speichern können. Das benötigte Areal ist mit 14.000 Quadratmetern fast doppelt so groß wie das am Niederrhein, hier nimmt RWE 90 Millionen Euro in die Hand.
Speicher könnten 4.000 Elektroautos eine Stunde laden

In Gänze betrachtet kann das Batteriespeicherprojekt seine Maximalleistung von 220 MW über eine Stunde vorhalten, das setzt RWE mit dem gleichzeitigen Laden von etwa 4.000 Elektroautos gleich. Neurath und Hamm gliedern sich allerdings auch in das virtuelle Kraftwerksnetz der Essener ein, womit sich bundesweit die Möglichkeiten vergrößern, Regelenergie einzeln oder auch im Kraftwerksverbund bereitzustellen.

RWE will mit den neuen Großspeichern nicht nur das Stromnetz stabilisieren, also überschüssige Energie aufnehmen und bei Bedarf wieder einspeisen. Neurath-Hamm komme auch am Großhandelsmarkt zum Einsatz, um bei niedrigen Preisen Strom zu speichern und bei höheren Preisen zu veräußern.

Die Bürgermeister der beiden beteiligten Städte äußerten sich zum Baubeginn positiv. Klaus Krützen (Grevenbroich, SPD) sieht Neurath „auch nach dem Braunkohle-Aus als wichtigen Energie-Standort“. Marc Herter (Hamm, SPD) sieht den Großspeicher als Beitrag zur Energieversorgung und als „wichtiges Fundament für das Gelingen der Energiewende“.

RWE betreibt nach eigenen Angaben im Moment Batteriespeicher mit einer Leistung von rund 300 MW und einer Speicherkapazität von 380.000 kWh. Erst Anfang 2023 war die Großbatterie in Lingen (Emsland) und Werne (Münsterland) mit 117 MW in Betrieb gegangen. In Planung und Bau sind weltweit Projekte mit 900 MW (2,3 Millionen kWh). Dazu zählt ein Vorhaben im Braunkohle-Revier Garzweiler (NRW). In Australien hat RWE die Ausschreibung für einen Langzeit-Speicher mit 50 MW und 400.000 kWh Speicherkapazität gewonnen.

Mittwoch, 31.05.2023, 17:14 Uhr
Volker Stephan

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