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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Sono Motors und Mutterkonzern finanziell stark angeschlagen
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

Sono Motors und Mutterkonzern finanziell stark angeschlagen

Weiterer Rückschlag für die Münchner Sono Group. Der Solarprojekte-Entwickler benötigt ein Schutzschirmverfahren, um Schulden aus dem geplatzten Sion-Elektromobil bedienen zu können.
Mit einem Schutzschirmverfahren will die Sono Motors GmbH eine drohende Zahlungsunfähigkeit abwenden. Den entsprechenden Antrag hat der Münchner Elektrofahrzeug-Entwickler nach eigenen Angaben am 15. Mai beim Amtsgericht der bayrischen Landeshauptstadt eingereicht. Unter dem Rettungsschirm soll die weltweit tätige Wirtschaftskanzei Dentons die Gesellschaft sanieren.

Die finanziellen Mittel der angeschlagenen GmbH werden wie bei der Mutter Sono Group offenbar knapp. Eigentlich wollte das Unternehmen ab diesem Mai sukzessive Geld an jene Kundinnen und Kunden zurückzahlen, die bei ihrer Reservierung für ein Sion Solarmobil eine Anzahlung geleistet hatten. Das war in etwa 21.000 Vorbestellungen der Fall. Die Geschäftsleitung der GmbH spricht in einer Mitteilung davon, „zuversichtlich“ zu sein, dass es „gute Chancen“ gebe, die Sanierung im Rahmen des Schutzschirmverfahrens „erfolgreich durchzuführen“.
 
Der geplatzte Traum vom Sion-Solarmobil kommt Sono Motors teuer zu stehen.
Quelle: Sono Motors


Sono Group beantragt Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung

Die Sanierung der Sono Motors GmbH ist gleichwohl nicht die einzige Baustelle. Auch die Muttergesellschaft Sono Group N.V. ist finanziell gebeutelt. Sie hat ebenfalls am 15. Mai beim Amtsgericht München einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Die an der US-Börse notierte Sono Gruppe lässt sich bei der Sanierung von SGP Schneider Geiwitz vertreten.

Das „ursprüngliche Herzensprojekt“, wie Geschäftsführer und Mitbegründer Laurin Hahn den Sion seinerzeit nannte, hatte Sono Motors allerdings am 24. Februar 2023 eingestellt (wir berichteten). Die verfügbaren Mittel reichten nicht mehr aus, auch eine Rettungskampagne für den Sion schlug fehl. Sie hätte 100 Millionen Euro frisches Geld in das Unternehmen spülen sollen, um das Elektromobil zu produzieren, das neben einem Batterieantrieb auch über Solarzellen in der Karosserie zur Energieproduktion verfügen sollte.

Der Rückzahlungsplan für die eingenommenen Vorauszahlungen funktionierte nun nicht. Ein Finanzierer zog nach Angaben von Sono Motors nun die Zusage für „in Aussicht gestellte“ Mittel zurück. Die Münchner begründen dies mit der „Unsicherheit im Kapitalmarkt“ in Folge der Insolvenz der Silicon Valley Bank und des Notverkaufs der Credit Suisse. Weil die Suche nach anderen Geldgebern erfolglos blieb, sah die Geschäftsführung von Sono Motors „sich gezwungen, einen Schutzschirmantrag zu stellen“.

Aufsichtsräte und 250 Mitarbeitende sind nicht mehr im Unternehmen

Das Schutzschirmverfahren soll nun sicherstellen, dass Sono Motors den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten kann. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen nach dem Sion-Aus angekündigt, sich künftig als Zulieferer für Fahrzeuge anderer Anbieter verdingen zu wollen. Hierfür lägen Sono aktuell Absichtserklärungen und Verträge mit 25 Partnern vor, heißt es in der Mitteilung. Sono Motors stattet auch Elektrobusse mit Solarmodulen aus. So gibt es bei der Münchner Verkehrsgesellschaft einen Buszug-Anhänger, der mit Sono-Solarlösungen einige Stromverbraucher während der Fahrt mit Elektrizität versorgt.

Etwa 250 Mitarbeitende des Sion-Projekts haben inzwischen ihren Job verloren. Im April hatten zudem vier Aufsichtsratsmitglieder ihr Amt niedergelegt: mit Martina Buchhauser und Robert Jeffe auch die Chefin und ihr Stellvertreter. Offiziell begründete das Unternehmen dies damit, dass ihre „ausgeprägten Fachkenntnisse in den Bereichen Automotive, Digitalisierung und Community-Fokus“ durch die Neuorientierung der Firma nicht länger erforderlich wären.

Dienstag, 16.05.2023, 12:55 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Sono Motors und Mutterkonzern finanziell stark angeschlagen
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge
Sono Motors und Mutterkonzern finanziell stark angeschlagen
Weiterer Rückschlag für die Münchner Sono Group. Der Solarprojekte-Entwickler benötigt ein Schutzschirmverfahren, um Schulden aus dem geplatzten Sion-Elektromobil bedienen zu können.
Mit einem Schutzschirmverfahren will die Sono Motors GmbH eine drohende Zahlungsunfähigkeit abwenden. Den entsprechenden Antrag hat der Münchner Elektrofahrzeug-Entwickler nach eigenen Angaben am 15. Mai beim Amtsgericht der bayrischen Landeshauptstadt eingereicht. Unter dem Rettungsschirm soll die weltweit tätige Wirtschaftskanzei Dentons die Gesellschaft sanieren.

Die finanziellen Mittel der angeschlagenen GmbH werden wie bei der Mutter Sono Group offenbar knapp. Eigentlich wollte das Unternehmen ab diesem Mai sukzessive Geld an jene Kundinnen und Kunden zurückzahlen, die bei ihrer Reservierung für ein Sion Solarmobil eine Anzahlung geleistet hatten. Das war in etwa 21.000 Vorbestellungen der Fall. Die Geschäftsleitung der GmbH spricht in einer Mitteilung davon, „zuversichtlich“ zu sein, dass es „gute Chancen“ gebe, die Sanierung im Rahmen des Schutzschirmverfahrens „erfolgreich durchzuführen“.
 
Der geplatzte Traum vom Sion-Solarmobil kommt Sono Motors teuer zu stehen.
Quelle: Sono Motors


Sono Group beantragt Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung

Die Sanierung der Sono Motors GmbH ist gleichwohl nicht die einzige Baustelle. Auch die Muttergesellschaft Sono Group N.V. ist finanziell gebeutelt. Sie hat ebenfalls am 15. Mai beim Amtsgericht München einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Die an der US-Börse notierte Sono Gruppe lässt sich bei der Sanierung von SGP Schneider Geiwitz vertreten.

Das „ursprüngliche Herzensprojekt“, wie Geschäftsführer und Mitbegründer Laurin Hahn den Sion seinerzeit nannte, hatte Sono Motors allerdings am 24. Februar 2023 eingestellt (wir berichteten). Die verfügbaren Mittel reichten nicht mehr aus, auch eine Rettungskampagne für den Sion schlug fehl. Sie hätte 100 Millionen Euro frisches Geld in das Unternehmen spülen sollen, um das Elektromobil zu produzieren, das neben einem Batterieantrieb auch über Solarzellen in der Karosserie zur Energieproduktion verfügen sollte.

Der Rückzahlungsplan für die eingenommenen Vorauszahlungen funktionierte nun nicht. Ein Finanzierer zog nach Angaben von Sono Motors nun die Zusage für „in Aussicht gestellte“ Mittel zurück. Die Münchner begründen dies mit der „Unsicherheit im Kapitalmarkt“ in Folge der Insolvenz der Silicon Valley Bank und des Notverkaufs der Credit Suisse. Weil die Suche nach anderen Geldgebern erfolglos blieb, sah die Geschäftsführung von Sono Motors „sich gezwungen, einen Schutzschirmantrag zu stellen“.

Aufsichtsräte und 250 Mitarbeitende sind nicht mehr im Unternehmen

Das Schutzschirmverfahren soll nun sicherstellen, dass Sono Motors den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten kann. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen nach dem Sion-Aus angekündigt, sich künftig als Zulieferer für Fahrzeuge anderer Anbieter verdingen zu wollen. Hierfür lägen Sono aktuell Absichtserklärungen und Verträge mit 25 Partnern vor, heißt es in der Mitteilung. Sono Motors stattet auch Elektrobusse mit Solarmodulen aus. So gibt es bei der Münchner Verkehrsgesellschaft einen Buszug-Anhänger, der mit Sono-Solarlösungen einige Stromverbraucher während der Fahrt mit Elektrizität versorgt.

Etwa 250 Mitarbeitende des Sion-Projekts haben inzwischen ihren Job verloren. Im April hatten zudem vier Aufsichtsratsmitglieder ihr Amt niedergelegt: mit Martina Buchhauser und Robert Jeffe auch die Chefin und ihr Stellvertreter. Offiziell begründete das Unternehmen dies damit, dass ihre „ausgeprägten Fachkenntnisse in den Bereichen Automotive, Digitalisierung und Community-Fokus“ durch die Neuorientierung der Firma nicht länger erforderlich wären.

Dienstag, 16.05.2023, 12:55 Uhr
Volker Stephan

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