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Energie & Management > Kernkraft - Kein Logistikzentrum für das Endlager Konrad
Quelle: Pixabay / minka2507
Kernkraft

Kein Logistikzentrum für das Endlager Konrad

Das Bundesumweltministerium hat den Bau eines Bereitstellungslagers für Atommüll in Beverungen gestoppt. Es sollte die Abfälle vor der Einlagerung in Schacht Konrad sammeln.
Das geplante Bereitstellungslager für Atommüll im nordrhein-westfälischen Beverungen soll nicht gebaut werden. Das gab das Bundesumweltministerium am 12. Dezember 2023 in Berlin bekannt. Geplant war, in Beverungen im Kreis Höxter auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerkes Würgassen das sogenannte Zentrale Bereitstellungslager „Logistikzentrum Konrad“ (ZBL Lok) zu errichten.

Schwach- bis mittelradioaktiver Atommüll aus Deutschland sollte dort ab 2027 gesammelt und vorsortiert werden, ehe er in das Endlager Schacht Konrad im über 100 Kilometer entfernten Salzgitter transportiert wird. Stattdessen soll der Atommüll nun direkt nach Salzgitter geliefert werden. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte: „Das notwendige Ende des Logistikzentrums bedeutet aber auch, dass das Endlager Konrad nun länger in Betrieb sein wird.“ Das Zentrum hätte die Einlagerungsvorgänge verkürzen sollen.

Das Projekt lasse sich wegen zu vieler rechtlicher und planerischer Risiken voraussichtlich nicht rechtzeitig und damit auch nicht wirtschaftlich umsetzen, hieß es aus dem Bundesumweltministerium. Damit werde eine Fehlinvestition von rund 2 Milliarden Euro vermieden. Die bisherigen Planungen für das ZBL Lok hätten 60 Millionen Euro gekostet.

Die Transporte zum Endlager Schacht Konrad aus Atommüll-Zwischenlagern im ganzen Land würden Deutschland über Jahrzehnte belasten, sagte Lemke. „Insbesondere die Menschen, die an den Zwischenlagern und in der Endlager-Region leben, verdienen unseren Respekt und unsere Dankbarkeit“, so die Ministerin. Es sei gut, dass dank des Kernkraftausstiegs keine weiteren radioaktiven Abfälle aus Kernkraftwerken entstünden. „Das Atommüll-Problem ist bereits groß genug“, sagte Lemke.

Weitere Informationen zum Endlager Konrad stehen auf der Internetseite der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) bereit.

Dienstag, 12.12.2023, 14:56 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Kernkraft - Kein Logistikzentrum für das Endlager Konrad
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Kernkraft
Kein Logistikzentrum für das Endlager Konrad
Das Bundesumweltministerium hat den Bau eines Bereitstellungslagers für Atommüll in Beverungen gestoppt. Es sollte die Abfälle vor der Einlagerung in Schacht Konrad sammeln.
Das geplante Bereitstellungslager für Atommüll im nordrhein-westfälischen Beverungen soll nicht gebaut werden. Das gab das Bundesumweltministerium am 12. Dezember 2023 in Berlin bekannt. Geplant war, in Beverungen im Kreis Höxter auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerkes Würgassen das sogenannte Zentrale Bereitstellungslager „Logistikzentrum Konrad“ (ZBL Lok) zu errichten.

Schwach- bis mittelradioaktiver Atommüll aus Deutschland sollte dort ab 2027 gesammelt und vorsortiert werden, ehe er in das Endlager Schacht Konrad im über 100 Kilometer entfernten Salzgitter transportiert wird. Stattdessen soll der Atommüll nun direkt nach Salzgitter geliefert werden. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte: „Das notwendige Ende des Logistikzentrums bedeutet aber auch, dass das Endlager Konrad nun länger in Betrieb sein wird.“ Das Zentrum hätte die Einlagerungsvorgänge verkürzen sollen.

Das Projekt lasse sich wegen zu vieler rechtlicher und planerischer Risiken voraussichtlich nicht rechtzeitig und damit auch nicht wirtschaftlich umsetzen, hieß es aus dem Bundesumweltministerium. Damit werde eine Fehlinvestition von rund 2 Milliarden Euro vermieden. Die bisherigen Planungen für das ZBL Lok hätten 60 Millionen Euro gekostet.

Die Transporte zum Endlager Schacht Konrad aus Atommüll-Zwischenlagern im ganzen Land würden Deutschland über Jahrzehnte belasten, sagte Lemke. „Insbesondere die Menschen, die an den Zwischenlagern und in der Endlager-Region leben, verdienen unseren Respekt und unsere Dankbarkeit“, so die Ministerin. Es sei gut, dass dank des Kernkraftausstiegs keine weiteren radioaktiven Abfälle aus Kernkraftwerken entstünden. „Das Atommüll-Problem ist bereits groß genug“, sagte Lemke.

Weitere Informationen zum Endlager Konrad stehen auf der Internetseite der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) bereit.

Dienstag, 12.12.2023, 14:56 Uhr
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