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Energie & Management > Photovoltaik - Solarzellen-Produktion kehrt nach Bitterfeld-Wolfen zurück
Bild: E&M, Jonas Rosenberger
Photovoltaik

Solarzellen-Produktion kehrt nach Bitterfeld-Wolfen zurück

Das "Solar Valley" in Thalheim erlebt einen neuen Sonnenaufgang. Mit der Ansiedlung von Meyer Burger Technology AG kehrt die Solarzellen-Produktion nach Sachsen-Anhalt zurück.
Der Wirtschaftsstandort Thalheim im Landkreis Bitterfeld-Wolfen vermeldet binnen weniger Wochen die zweite, für den Energiemarkt bedeutende Ansiedlung. Das aus der Schweiz stammende Maschinenbau-Unternehmen Meyer Burger Technology AG siedelt dort eine Solarzellenfabrik an.

Wie das Wirtschaftsministerium des Bundeslands Sachsen-Anhalt mitteilt, beteiligt die öffentliche Hand sich mit 22,5 Mio. Euro an der Fertigungsstätte. Der amerikanisch-chinesische Batteriehersteller Farasis hatte im Oktober 2020 verkündet, die Produktion von Lithium-Ionen-Akkus in dem als Solar Valley bekannt gewordenen Industriegebiet zu starten.

Voraussetzung für "Renaissance der Solarindustrie in Europa"

Die Reaktionen auf die Neuansiedlung von Solartechnik kommen ohne Rückgriffe auf die bewegte Geschichte des Areals nicht aus. Gunter Erfurt, Vorstandschef von Meyer Burger, sieht in der Entscheidung für den "traditionsreichen und weltweit bekannten Solarstandort" Thalheim "alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Renaissance der Solarindustrie in Europa" gegeben. Für Sachsens-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) hat sich das Bitterfelder Industriegebiet "zu einem dynamischen Zukunftsort für wachstumsstarke Branchen entwickelt". Die Unterstützung des Landes teilt sich in 7,5 Mio. Euro Investitionsförderung und 15 Mio. Euro Umweltschutzbeihilfe auf.

Meyer Burger investiert in Thalheim eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe. Das Geld stammt im Wesentlichen aus einer Kapitalerhöhung, die dem börsennotierten Unternehmen jüngst 150 Mio. Euro in die Kasse spülte. Schon im zweiten Quartal will das Unternehmen in der ersten Ausbaustufe des Werks mit der Produktion beginnen und dabei mehreren Hundert Menschen eine Beschäftigung bieten.

Zunächst will Meyer Burger im Jahr 400 MW produzieren. Bis zum Jahr 2026 soll die Fertigung auf eine Kapazität auf 5.000 MW anwachsen. Die in Thalheim produzierten Solarzellen überführt Meyer Burger nach Freiberg in Sachsen, wo das Unternehmen in einem neuen Werk die Module zusammensetzt.

Die Geschichte des Solar Valley reicht bis zum Anfang des Jahrtausends zurück, als in Thalheim sukzessive einer der wichtigsten Standorte der europäischen Solarindustrie entstand. Mit ihm verbunden ist vor allem der Name Q-Cells, der ehemalige deutsche Hoffnungsträger im Solartechnikbereich. Preisverfall und unternehmerische Fehlentscheidungen führten über die Jahre zum Niedergang der deutschen und europäischen Solarzellen-Produktion. Q-Cells ging in südkoreanische Hände über, die Solarzellenproduktion in Thalheim kam weitgehend zum Erliegen.

Seit August 2020 sind neue Großprojekte im Solar Valley heimisch geworden, eine moderne Papierfabrik, ein Batterieprüffeld und nun folgen die Produktionsstätten für Batterien und Solarzellen. Insgesamt mehr als neue 3.000 Arbeitsplätze entstehen so.

Freitag, 12.02.2021, 16:26 Uhr
Volker Stephan
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Bild: E&M, Jonas Rosenberger
Photovoltaik
Solarzellen-Produktion kehrt nach Bitterfeld-Wolfen zurück
Das "Solar Valley" in Thalheim erlebt einen neuen Sonnenaufgang. Mit der Ansiedlung von Meyer Burger Technology AG kehrt die Solarzellen-Produktion nach Sachsen-Anhalt zurück.
Der Wirtschaftsstandort Thalheim im Landkreis Bitterfeld-Wolfen vermeldet binnen weniger Wochen die zweite, für den Energiemarkt bedeutende Ansiedlung. Das aus der Schweiz stammende Maschinenbau-Unternehmen Meyer Burger Technology AG siedelt dort eine Solarzellenfabrik an.

Wie das Wirtschaftsministerium des Bundeslands Sachsen-Anhalt mitteilt, beteiligt die öffentliche Hand sich mit 22,5 Mio. Euro an der Fertigungsstätte. Der amerikanisch-chinesische Batteriehersteller Farasis hatte im Oktober 2020 verkündet, die Produktion von Lithium-Ionen-Akkus in dem als Solar Valley bekannt gewordenen Industriegebiet zu starten.

Voraussetzung für "Renaissance der Solarindustrie in Europa"

Die Reaktionen auf die Neuansiedlung von Solartechnik kommen ohne Rückgriffe auf die bewegte Geschichte des Areals nicht aus. Gunter Erfurt, Vorstandschef von Meyer Burger, sieht in der Entscheidung für den "traditionsreichen und weltweit bekannten Solarstandort" Thalheim "alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Renaissance der Solarindustrie in Europa" gegeben. Für Sachsens-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) hat sich das Bitterfelder Industriegebiet "zu einem dynamischen Zukunftsort für wachstumsstarke Branchen entwickelt". Die Unterstützung des Landes teilt sich in 7,5 Mio. Euro Investitionsförderung und 15 Mio. Euro Umweltschutzbeihilfe auf.

Meyer Burger investiert in Thalheim eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe. Das Geld stammt im Wesentlichen aus einer Kapitalerhöhung, die dem börsennotierten Unternehmen jüngst 150 Mio. Euro in die Kasse spülte. Schon im zweiten Quartal will das Unternehmen in der ersten Ausbaustufe des Werks mit der Produktion beginnen und dabei mehreren Hundert Menschen eine Beschäftigung bieten.

Zunächst will Meyer Burger im Jahr 400 MW produzieren. Bis zum Jahr 2026 soll die Fertigung auf eine Kapazität auf 5.000 MW anwachsen. Die in Thalheim produzierten Solarzellen überführt Meyer Burger nach Freiberg in Sachsen, wo das Unternehmen in einem neuen Werk die Module zusammensetzt.

Die Geschichte des Solar Valley reicht bis zum Anfang des Jahrtausends zurück, als in Thalheim sukzessive einer der wichtigsten Standorte der europäischen Solarindustrie entstand. Mit ihm verbunden ist vor allem der Name Q-Cells, der ehemalige deutsche Hoffnungsträger im Solartechnikbereich. Preisverfall und unternehmerische Fehlentscheidungen führten über die Jahre zum Niedergang der deutschen und europäischen Solarzellen-Produktion. Q-Cells ging in südkoreanische Hände über, die Solarzellenproduktion in Thalheim kam weitgehend zum Erliegen.

Seit August 2020 sind neue Großprojekte im Solar Valley heimisch geworden, eine moderne Papierfabrik, ein Batterieprüffeld und nun folgen die Produktionsstätten für Batterien und Solarzellen. Insgesamt mehr als neue 3.000 Arbeitsplätze entstehen so.

Freitag, 12.02.2021, 16:26 Uhr
Volker Stephan

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