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Die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland hat in den ersten zehn Monaten des Jahres die halbe Million überschritten. Im Export-Geschäft gehen Marktanteile verloren.
Deutschlands Europameistertitel ist unbestritten, was die absoluten Zulassungszahlen angeht. Wie das Center of Automotive Management (CAM) meldet, sind in der Zeit von Januar bis Oktober dieses Jahres hierzulande rund 565.000
Elektrofahrzeuge neu zugelassen worden. 425.000 davon sind laut aktuellem Electromobility Report rein batterieelektrisch angetriebene
Vehikel (BEV), bei 140.000 handelt es sich um Plug-in-Hybride (PHEV). Das Plus bei BEV beträgt demnach 38
Prozent, bei PHEV ergibt sich ein Minus von 44
Prozent.
Damit entfällt mehr als ein Viertel (26
Prozent) der BEV-Zulassungen und knapp ein Fünftel (17
Prozent) der PHEV-Zulassungen in Europa auf Deutschland. Europaweit beträgt die Zahl der verkauften E-Pkw 1,63
Millionen.
Mit Abstand größter Absatzmarkt ist die Volksrepublik China. Im Inland seien in zehn Monaten etwas mehr als 4
Millionen BEV (plus 19
Prozent) abgesetzt worden. Als Fahrzeugexporteur hat China nach den neuen Zahlen jetzt auch Japan überholt. Bis September seien rund 3,4
Millionen Fahrzeuge (plus 60
Prozent) nach Übersee verkauft worden, heißt es. 825.000 davon seien BEV und PHEV. China ist jetzt Exportweltmeister, Deutschland liegt auf Platz 3.
Marktführer unter den Automarken bei den BEV-Neuzulassungen ist Deutschland ist VW ( 58.661) knapp vor Tesla (54.761). Auf den Rängen 3 bis 6 folgen Mercedes, BMW, Hyundai und Audi.
Was die Marktdurchdringung von E-Autos in angeht, liegt Deutschland im europaweiten Vergleich zurück. Der Marktanteil beträgt jetzt gut 15
Prozent, das sind 3
Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: In Schweden kommen diese Vehikel auf einen Marktanteil von fast 39
Prozent, in Norwegen machen sie sogar mehr als 83
Prozent aus. Hinter Deutschland landen im Vergleich etwa Spanien (5
Prozent) und Italien (4
Prozent).
Doppel so viel Ladeleistung wie von der EU verlangtAuf Rekordkurs befindet sich Deutschland beim Ausbau des öffentlichen Ladeangebots nach Angabe des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): Mit Stand 1.
Oktober stehen den E-Mobilisten 113.112 öffentliche Ladepunkte mit insgesamt 5.200 MW
installierter Ladeleistung zur Verfügung“, teilt der Verband mit. Die Zahl der Ladepunkte sei damit seit Jahresbeginn um gut 30
Prozent gestiegen, die Ladeleistung um 40
Prozent. Deutschland habe schon heute mehr als doppelt so viel Ladeleistung installiert wie nach europäischen Vorgaben gefordert, schreibt die Organisation.
„Wichtig ist, dass wir auch bei den Neuzulassungen wieder mehr Schub in den Markt bekommen, damit wir das Klimaziel im Verkehrssektor erreichen und Deutschland bei Elektromobilität weiter vorne mitspielt“, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae.
„Dafür brauchen wir vor allem mehr Pkw-Angebote, die für ganz viele Bürgerinnen und Bürger bezahlbar sind. Der Staat kann das mit dem Umweltbonus nur teilweise kompensieren.“
Details zu seinem aktuellen
„Electromobility Report“ stellt das Center of Automotive Management (CAM) auf seiner Internetseite bereit.
Der
„BDEW-Elektromobilitätsmonitor 03/2023“ stellt der Verband auf seiner Internetseite zum Download bereit.
Freitag, 24.11.2023, 15:24 Uhr
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